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» themen/chipkarte/Das Projekt Chipkarte an der Uni Potsdam



Wie ihr sicher schon alle an den atemberaubenden Werbezetteln in den Mensen gesehen habt, rückt das Projekt Chipkarte (kurz PUCK) immer näher. Zum Sommersemester 2004 soll sie vorliegen und dann diverse Fuktionen bündeln.

So euphorisch die Universitätsleitung das Projekt auf der Homepage anprangert, der AStA hat in bestimmten Punkten noch Bedenken/Fragen/Anregungen.

Die Chipkarte wird das Semesterticket, den Studentenausweis und die Bibliothekskarte vereinigen was angesichts dem bisherigen Durcheinander im Portemonnaie zu begrüßen ist. Die PUCK wird daher auch mit einem Foto ausgestattet. Desweiteren werden über einen integrierten Speicherchip

Funktionen wie sämtliche Verwaltungsabläufe (Prüfungsanmeldung, Scheinabfrage und -ausgabe), aber auch die Rückmeldevorgänge inklusive Bezahlung an die Karte gebunden. Diese Funktionen können aber auch weiterhin persönlich im Studierendensekretariat bzw. per Überweisung erledigt werden! All diese Leistungen sollen an bestimmten Terminals abrufbar sein.

Abgesehen von der generellen Ablehnung der Tendenz, Menschen durch Technik zu ersetzen, greift hier die erste Kritik des AStA. Für knapp 16.000 Studierende werden auf dem gesamten Campus ganze 8 Terminals aufgestellt, jeweils zwei in Golm, Griebnitzsee, am Neuen Palais Haus 8 sowie der Oberen Mensa. Weder sind damit alle Uni-standorte abgedeckt, noch sind alle künftigen Standorte behindertengerecht zugänglich. Ganz zu schweigen von der insgesamt lächerlichen Anzahl an Terminals.

Perspektivisch sollen auf PUCK noch weitere Funktionen hinzukommen. Angedacht ist beispielsweise eine Geldfunktion für Kopierer, Mensa, Bibliothek sowie Zutrittskontrollen für die ZEIK. Zumindest den letzten Punkt sieht der AStA sehr kritisch. Zwar wird von der Uni-Leitung betont, dass keine Bewegungsprofile erstellt werden sollen, aber technisch möglich wäre es.Auch stellen die Zutrittskontrolle bereits einen Eingriff in die Bewegunsgfreiheit ein.

Ein generelles Problem sieht der AStA in den Frage der Datensicherheit und des Datenschutzes. In Gesprächen mit der Uni-Leitung dazu befragt, wurde die Zulässigkeit der internen Datenspeicherung (inklusive Foto und persönlicher Angaben) betont. Dennoch sieht der AStA hier einen Konflikt mit dem Grundsatz der informellen Selbstbestimmung. Auch die Datensicherheit auf der Karte, welche durch einen PIN-Code gewährleistet werden soll, ist nicht 100%ig garantiert.

Desweiteren ergeben sich noch etliche ungeklärte Fragen. So ist bis jetzt nicht klar, welche Konsequenzen das Nicht-Einschicken eines Fotos hat, wie bei verlorenen/gestohlenen Karten verfahren oder wie mit Fehlfunktionen bzw. Problemen während der Startphase umgegangen wird. Auf Probleme wie beispielsweise die Sprachführung an den Terminals (bisher ist nur Deutsch

geplant – es lebe die Internationalisierung der Uni Postdam!) mußte die Uni-leitung erst hingewiesen werden. Hinzu kommt der knapp bemessene Zeitrahmen. Um diesen auch erfüllen zu können, sollten alle Erstsemestler zum Wintersemester bereits ein Foto einsenden. Es wird jedoch immer wieder beteuert, dass man im Zeitplan liege.

So ganz ausgereift ist das Projekt Chipkarte also noch nicht, aber auf ein langsameres und dafür qualifizierteres Herangehen wollte sich die Uni-leitung nicht einlassen. Im Zuge der Einführung wird es daher in diesem Semester noch eine Urabstimmung unter der Studierendenschaft geben. Dabei soll es nicht um die Zustimmung zur PUCK gehen (die Karte kommt, ob mit oder ohne studentischen Willen), sondern um einen Vertrag zwischen der Studierendenschaft und der

Universität. Dieser Vertrag ist eine Forderung der Studierenden (beschlossen auf der letzten Urabstimmung) und soll die Funktionen und den Umgang mit der Karte regeln. Wir halten diesen Vertrag für dringend notwendig.

Wir werden euch über die neuesten Entwicklungen bezüglich PUCK informieren. Bei Fragen wendet euch an uns (info@asta.uni-potsdam.de).

Peer Jürgens  [10. Oktober 2003]

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