Logo

» themen/chipkarte/Chipkarte kommt zum SoSe 2004



Zum Sommersemester 2004 führt die Uni Potsdam eine Chipkarte für alle Studierenden ein. Diese Chipkarte soll als Studierendenausweis, Bibliotheksausweis und Semesterticket dienen. Es wird keine Auswahlmöglichkeit zwischen den herkömmlichen Papieren und der neuen Plastikkarte geben. Daher wird die Uni in Kürze alle Studierenden dazu auffordern, ein Photo einzusenden, damit dieses eingescannt und auf die Chipkarte gepresst werden kann. Der AStA steht der Einführung der PUCK (Potsdamer UniversitätsChipKarte) kritisch gegenüber, ruft aber ausdrückich nicht zum Boykott des Photo-Einsendens auf.

Das Ergebnis der Urabstimmung vom letzten Dezember war deutlich: 78% der Studierendenschaft votierten für einen Vertrag, der zwischen der Studierendenschaft und der Uni-Leitung abgeschlossen werden soll, in dem geregelt wird, was PUCK anstellen darf und was nicht. Die Uni steht diesem Vorstoß aufgeschlossen gegenüber und verhandelt zurzeit mit dem AStA über einen solchen Vertrag.

Was soll die Chipkarte alles können?

Neben den Funktionen als Semtix, Bibliotheksausweis und Studierendenausweis sollen auch einige Verwaltungsabläufe künftig an den POS-Terminals ablaufen. (Entgegen bösen Gerüchten steht POS nicht für Potsdamer OniversitätsSchipkarte, sondern für Point-of-Sale-Terminals) Da wären zum Beispiel Ausdrucke von Scheinen, Dokumenten für alle möglichen Ämter, Anmeldung zu Prüfungen usw usf.

Ab WiSe 2004/05 soll die Chipkarte zudem als Eintrittskarte zu den Laboren und zu den PC-Pools dienen. Im Klartext: Nur wer eine Chipkarte besitzt, kommt dann in die Räume rein. Die Uni will damit bestenfalls die Öffnungszeiten verlängern und Aufsichtspersonal einsparen, weil man ja später ablesen kann, wer alles in den Räumen drin war, falls etwas geklaut wird. Wer noch alles mit reingekommen ist und wann mensch den Raum wieder verlassen hat, wird nicht erfasst. Zusätzlich ist angedacht, kleinere Bezahlvorgänge (neben der Rückmeldung) möglich zu machen, z.B. bei den Kopierern und bei Bibliotheksgebühren. Aber das ist noch Zukunftsmusik.

Es ist nach Aussage der Uni-Leitung nicht beabsichtigt, solche Lesegeräte auch vor Vorlesungs- und Seminarräumen zu installieren.

Dennoch sieht der AStA die Einführung kritisch. Zu einer ausführlicheren Stellungnahme geht es hier

In einigen Fällen ist diese Stellungnahme zwar inzwischen veraltet, weil manche angedachten Funktionen abgewendet werden konnten und der Chipkartenvertrag nun kommen wird, die generelle Kritik an einer Einführung bleibt jedoch bestehen.

Wichtig zu wissen ist auch, dass die Uni die Chipkarte nicht auf Kosten der Bibliothek, von Studium & Lehre und der Studierendenschaft einführen will. Neben manchen Sponsoren, die auf unserem Ausweis stehen werden, bemüht sich die Uni um Fördergelder. Ob trotz allem noch uni-interne Gelder hinzukommen müssen, ist offen.

Sobald der Vertrag zwischen AStA und Uni-Leitung ausgehandelt ist, wird er der Studierendenschaft zur erneuten Urabstimmung vorgelegt werden. So lautete die Bedingung aus der letzten Urabstimmung. Und wenn die Urabstimmung sich gegen den Vertrag ausspricht, wird ihn der AStA nicht unterschreiben.

Das Problem hierbei: Es gibt kein Gesetz, das die Einführung der Chipkarte ohne Vertrag mit der Studierendenschaft verbietet. Ein schlechte Verhandlungsposition…

Arne Karrasch  [7. August 2003]

« zurück zur letzen Seite | zum Seitenanfang