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» aktuelles/Wer braucht schon Kunst?



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Nachdem im letzten Jahr durch massiven Protest eine Schließung des Fachbereichs Kunst an der Universität Potsdam verhindert werden konnte, wird dessen Fortbestand derzeitig wieder in Frage gestellt.

Die laufende Strukturplanung der Universität Potsdam offenbart erneute Bestrebungen den Fachbereich Kunst zu schließen. Die anstehende Neubesetzung der Professur für das Fach Kunst (wegen Pensionierung) wird für solche Anstrengungen zum Anlass genommen.

Deutliche Zeichen dafür sind der vom Fakultätsrat der Humanwissenschaftlichen Fakultät beschlossene einstweilige Immatrikulationsstopp für den Fachbereich Kunst und die laufenden Kooperationsverhandlungen mit der Berliner Universität der Künste. Wir befürchten eine Verlagerung der Kunsterziehung an die Universität der Künste und die damit verbundene Schließung der KunstlehrerInnenausbildung an der Universität Potsdam.

Doch was wäre mit einer solchen Entscheidung verbunden?

  • Das Land Brandenburg hätte dann eine traurige Vorreiterstellung, da es das erste Bundesland ohne eine eigene KunstlehrerInnenausbildung wäre. Für das Fach Kunst bedeutet das einen bedrohlichen Abbau, da Potsdam die einzige Ausbildungsstätte für KunstlehrerInnen im Land Brandenburg ist. Das Fach Kunst zählt bereits heute zu den Fächern mit Fachlehrermangel. Ein gut funktionierender, äußerst aktiv und effektiv arbeitender Fachbereich, der in den letzten 12 Jahren 70% der neueingestellten KunstlehrerInnen im Land Brandenburg ausgebildet hat, soll internen Rechenspielen geopfert werden
  • Fehlen würde auch die kunstpädagogische Forschung, die LeherInnenfortbildung und die stetige Aktualisierung der Fachdidaktik.
  • Mit der Schließung gehen ca. 260 Studienplätze verloren. (Wegfall von einer gefragten beruflichen Perspektive für junge Menschen)
  • Ausbreitung der Kulturwüste Brandenburg: Verlust für das kulturelle Leben der Stadt Potsdam und des Umlandes durch zahlreiche Kooperationen des Fachbereiches mit kulturellen Einrichtungen. Eine Verlagerung der Ausbildung an die Universität der Künste halten wir für keine gangbare Alternative. Anderslautende Aussagen zeugen unserer Ansicht nach von einer Unkenntnis der Sachlage.

Wir sind empört, dass gegen allen Versprechungen der Universitätsleitung die Planungen und Überlegungen über die Zukunft des Fachbereiches an den Betroffenen (Fachbereich, Studierende, KunstlehrerInnen und SchülerInnen) vorbei geführt werden. Die gegenwärtigen Prozesse sind nicht transparent, Zusagen werden nicht eingehalten und Fachargumentationen ignoriert.

Es ist überfällig diese seit über einem Jahr schwelende Problematik offen mit allen Beteiligten zu diskutieren. Die Podiumsdiskussion, zu der VertreterInnen aus Kunst, Kultur, Politik, Presse, Schule und natürlich der Hochschulen eingeladen sind, soll Anstoß und Forum des Dialoges sein.

Auf dem Podium nehmen teil:

  • Prof. Dr. Johanna Wanka, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (angefragt)
  • Dr. Thomas Grünewald, Vizepräsident für Studium und Lehre der Universität Potsdam
  • Prof. Dr. Meike Aissen-Crewett, Leiterin des Studienganges Kunst an der Universität Potsdam
  • Claudia Güttner, Landesvorsitzende des BDK – Fachverband für Kunstpädagogik e.V.
  • Stefan Neumann, Mitglied des Fachschaftsrates Kunst der Universität Potsdam

Mittwoch, 14. Mai 2008, 18.00 Uhr

Campus Neues Palais

Haus 8 Raum 0.58

Sabine Finzelberg  [13. Mai 2008]

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