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» presse/astazeitung/Studentisch? Beschäftigt? Unterbezahlt!



Die Situation der studentischen Beschäftigten an der Universität Potsdam ist immer noch eine Farce – nicht nur im Vergleich mit Berlin

Als „studentische Hilfskraft“ arbeiten: klingt zunächst nach einem verlockenden Angebot. Innerhalb der eigenen wissenschaftlichen Interessen oder in der Bibliothek an der Universität zu arbeiten bringt nicht nur ein paar Euro aufs Konto, sondern auch Arbeitserfahrung im Studiengebiet und macht sich gut im beruflichen Werdegang. Deshalb haben sich auch über 1.000 Potsdamer Studierende für eine solche Stelle entschieden. Im Laufe eines Studiums wird jede/r vierte Studierende einmal an der Universität angestellt sein.

Leider sind diese Jobs in der Realität nicht wirklich attraktiv: Ganze 7,41 Euro die Stunde bekommen die studentischen Beschäftigten in Potsdam. Pausen, Urlaub und Krankheit sind dabei nicht berücksichtigt – werden also nicht vergütet. Von Weihnachtsgeld oder Lohnfortzahlung im Krankheitsfall zu reden, scheint in diesem Kontext geradezu träumerisch. Langfristige Arbeitsverträge gibt es auch nur in den seltensten Fällen. Kürzeste Kettenverträge über einige Wochen sind bei vielen studentischen Beschäftigten der traurige Alltag an Brandenburger Hochschulen. In Berlin verdienen studentische Beschäftigte knapp 3,50 Euro mehr. Die Potsdamer Studierenden werden so ausgebeutet und nicht ihrer Leistung entsprechend vergütet. Insbesondere in Zeiten des verdichteten Bachelors – in denen frei verfügbare Zeit und Geld noch knapper werden – ist dieser Zustand nicht länger tragbar. Die Universität sollte einsehen, dass ohne die studentischen Beschäftigten der Hochschulbetrieb zusammenbrechen würde, und sich beim Land für eine bessere Finanzierung einsetzen.

Lena Simon  [12. Januar 2009]

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