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» gender/texte/DIE WARE KÖRPER – Ankündigungstext



Text aus dem Reader zur Ausstellung

„Sexismus in der Werbung & Anti Lookism“,

die von Dezember 2006 bis Februar 2007 im

KUZE gezeigt wurde. Dies war ein Projekt des GePo-Referats und der Ag Sexismus in der Werbung

ins Netz gestellt vom Ak GePo

Am 16.12. 2006 startet die doppelausstellung: „sexismus in der werbung“ und „anti-lookism“ in den räumen der kneipe des studentischen kulturzentrums in der hermann-elflein-straße 10. Die von studierenden der universität potsdam organisierte ausstellung legt den fokus darauf, die vermarktung des körpers und die damit verbundenen identitätspolitiken zu thematisieren. Bereits der auftakt spielt subversiv mit geltenden rollenklischees. Die aufwändige installation in der kneipe soll die besucherInnen in verdichteter form kritisch auf die fülle der sexistischen anspielungen in der werbung aufmerksam machen. Darüber hinaus sollen die ausstellungen von vorträgen sowie einem workshop begleitet werden, die, so die organisatorinnen, einen einblick in die gesellschafts- und normenbildenden eingriffe der werbung bieten. Neben dem aspekt der individuellen demütigung und zur-schau-stellung des menschlichen körpers zu werbezwecken, formen die uns überall begleitenden werbebilder und –slogans auch die wahrnehmung unserer umwelt und verraten im umkehrschluss etwas darüber, was wir als mittlerweile „normal“ hinnehmen.

Die Ausstellungen werden außerdem mit einem Reader inhaltlich unterfüttert und von unterschiedlichen Veranstaltungen begleitet. Die Vorträge und der geplante Workshop drehen sich um die Themen der Ausstellung und sollen einen Einblick in die gesellschaftsbildenden Eingriffe der Werbung bieten. Neben dem Aspekt der individuellen Demütigung und Zur-Schau-Stellung des menschlichen Körpers zu Werbezwecken, formen die uns überall begleitenden Werbebilder und –slogans auch die Wahrnehmung unserer Umwelt und verraten im Umkehrschluss etwas darüber, was wir als mittlerweile „normal“ hinnehmen.

Die Anti-Lookism-Ausstellung beschäftigt sich mit von außen auferlegten Maßstäben für’s eigene Aussehen. Die Normen vom “Look” der Umgebung, in der mensch sich bewegt, werden hinterfragt und bemängelt. Auf teilweise spielerische Weise, z.B. mit Spiegeln und Fragen wie etwa: “Bist Du fit genug für Deine Szene?”, lässt die Ausstellung die Besucher_innen nicht wieder mit einer komplett vorgefertigten Meinung stehen.

Für die Ausstellung Sexismus in der Werbung gibt es bereits seit längerer Zeit eine Materialien-/Bildersammlung, teilweise durch AStA-ReferentInnen der Offenen Linken Liste, die eine große Bandbreite bemerkenswerter Beispiele sexistisch hierarchischer Reproduktionen gesellschaftlicher Normen, Pseudotoleranzgehabes, mehr oder weniger versteckter Rassismen im Zusammenspiel mit den alltäglichen sexistischen Fluten offenbaren.

Auch an der Uni sind Studis permanent sexistischer Werbung ausgesetzt (mensch denke

an das schwarze Auto, das täglich in Golm auf dem Campus parkt). Die Ausstellung soll dafür sensibilisieren und Machtmuster durchschauen lernen. Denn gerade durch die Herstellung von Sehgewohnheiten entsteht nach und nach auch die Gewohnheit und Gewöhnung an sexistische Bilder. Durch diese Art der Desensibilisierung breitet sich in kurzer Zeit Desinteresse aus. Das Resultat solch unreflektierter Realität ist eine unverkennbar rückläufige Bewegung der sogenannten Errungenschaften seit den feministischen Anfängen. Hier wird der Unterschied zwischen der angeblich weitestgehend abgeschlossenen Gleichberechtigungsbewegung und der tatsächlichen Sicht- und Darstellungsweise weiblicher Existenzen unmittelbar deutlich.

Die Ausstellungen werden am Sonnabend, dem 16.12.2006, eröffnet und werden bis mindestens Mitte Januar in der Kneipe des KuZe zu erleben sein.

>> 19 Uhr: Vernissage: Zur Eröffnung gibt es Schnittchen und Sektchen und ein paar einleitende Worte zum Einstieg in die nicht harmlose Bildersammlung und sexistische Kackscheiße.

>> 21 Uhr: Show: Spicy Tigers On Speed (queer performance group) – Céline Robinet (spoken word performance) – Jerusalem Kings (zwei der Drag King Performer “Jerusalem

Kings”) – Die Helmut (Eine non-sexual Figur mit eher neutralem Aussehen, das ist es, was uns die Pepe als »die Helmut« vorstellt.)

>> Danach: discomucke – den kopflosen auf der nase herumtanzen …

Mehr Infos, zum Beispiel zu den ausstellungsbegleitenden Veranstaltungen, gibt es bei der AG Sexismus in der Werbung vom Studentischen Kulturzentrum und natürlich auf www.sexismandthemedia.tk und auf www.lookism.info.

Maria-Anna Schiffers  [29. April 2009]

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