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Diplom-Kandidaten fliegen raus

Studenten der Universität Köln, die noch in Magister- und Diplomstudiengängen stecken, können zwangsexmatrikuliert werden. Dies hat nun eine rechtliche Prüfung ergeben. Wie die SZ bereits berichtete, war für 1600 Studenten der 31. März ein Stichtag. Bis zu diesem Tag, so sieht es die Prüfungsordnung vor, mussten sie die Zwischenprüfung beziehungsweise das Vordiplom absolviert haben, um ihr Studium fortsetzen zu dürfen. Die Magister- und Diplom-Studiengänge sollen auslaufen und ganz durch die neuen Bachelor- und Master-Angebote ersetzt werden. Das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium ist nun zu dem Schluss gelangt, dass die Prüfungsordnung nicht zu beanstanden sei, wie eine Sprecherin auf SZ-Anfrage mitteilte. Dies bedeute aber nicht, dass nun alle 1600 Studenten von der Universität fliegen. Fast alle seien in Bachelor-Studiengänge gewechselt oder hätten ihre Prüfungen fristgerecht abgelegt, sagte ein Sprecher der Hochschule. Es seien 55 ‚Härtefall-Anträge‘ gestellt worden, von denen 30 positiv bewertet worden seien. Letztlich würden etwa 25 Studierende zwangsexmatrikuliert

Scharfe Kritik kommt von Studentenvertretern. So sei nicht als Härtefall gewertet worden, wenn Kommilitonen viel arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, und deswegen weniger Zeit für das Studium haben. Der AStA beanstandet auch ganz grundsätzlich, dass Studierende zum Wechsel auf die Bachelor-Schiene gezwungen werden. Wer in einem klassischen Studiengang begonnen habe, müsse auch in Ruhe fertig studieren dürfen. Das Thema beschäftigt Studenten auch andernorts, etwa in Potsdam. Dort sollen laut AStA schon im nächsten Jahr mehr als 20 Magister- und Diplomstudiengänge komplett geschlossen werden. rak

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Kai Gondlach  [23. Mai 2011]

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