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» service/auslaufende studiengänge/P R E S S E M I T T E I L U N G der Studierenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Brandenburg und des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität Potsdam



Universität Potsdam will weiterhin bis zu 4300 Studierende raus schmeißen – Zu den Aussagen des Präsidiums zur vermeintlichen Verbesserung der Situation

Die Studierenden in der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft Brandenburg (GEW-Studis) und der AStA sind entsetzt über die Uneinsichtigkeit die Universität Potsdam bezüglich der drohenden Zwangsexmatrikulation.

„Nach uni-internen Mails, die von der Unileitung an alle Dozierenden verschickt wurden, hat sich nichts an der Situation geändert. Die Lippenbekenntnisse, die in letzter Zeit vom Unipräsidium öffentlich wurden, sind nichts weiter als ein strategisches Ablenkungsmanöver.“ stellt Daniel Sittler von den GEW-Studis fest. „Folgt man den Anweisungen, die in besagten Mails getroffen wurden, werden die Dozierenden dazu aufgerufen die Prüfungen etwas später anzunehmen. Eine generelle Verlängerung, wie von studentischer Seite gefordert, wird aber überhaupt nicht in Betracht gezogen.“ fasst Sittler zusammen.

Weiterhin sollen keine Lehrveranstaltungen über die gesetzten Auslauftermine hinaus angeboten werden. Eine Besserung der Situation ist somit nicht gegeben.

Die Universität Potsdam weigert sich weiterhin gesetzlich vorgeschriebene Äquivalenzlisten zu erstellen, die den Betroffenen ermöglichen würden andere Veranstaltungen zur Vollendung ihres Studiums zu besuchen. Allein hier zeigt sich, dass die Universität immer noch nicht bereit ist, nach einer echten Problemlösung zu suchen. Vielmehr wird öffentlich beruhigt und intern weiterhin am Rausschmiss der Studierenden in den „alten“ Studiengängen gearbeitet.

„Am 27.05.2011 tagte der Prüfungsausschuss der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam. Hier wurde zum ersten Mal über die Verlängerungsanträge der Diplom- und Magisterstudierenden in den Fächern Politik sowie Verwaltung entschieden.“ erklärt Hannah Grün, Sprecherin der GEW-Studis. „Glücklicherweise wurde seitens des Prüfungsausschusses alle Anträge wohl wollend bewilligt, sodass die Studierenden etwas mehr Zeit bekommen haben.“ führt Grün aus.

Die GEW-Studis sehen die dezentralen Prüfungsausschüsse aber nicht als die verantwortlichen Gremien für diese Grundsatzentscheidungen an.

Nach Ansicht der GEW-Studis und des AStA handelt es sich hier um ein Uni-weites Problem. Das muss die Universität dann auch so handhaben und nicht die Prüfungsausschüsse mit Arbeit überhäufen. Nur weil sich niemand aus dem Präsidium den Schuh anziehen möchte, eine rechtlich mehr als fragwürdige Regelung begründen zu müssen, werden die Problembehandlung in die unteren Gremien faktisch abgeschoben. Somit wird die Verantwortung einfach auf die Prüfungsausschüsse abgeschoben anstatt für die ganze Universität eine vernünftige Lösung im Interesse der Studierenden zu finden. Das ist unseres Erachtens einfach nur beschämend.

Offen bleibt die Frage, wie mit den Studierenden umgegangen wird, die ihre Prüfung noch nicht anmelden konnten, aus Nichtwissen keinen Verlängerungsantrag stellen bzw. deren Anträge abgelehnt werden. Für diese Fälle gibt es offensichtlich noch keine Handhabe seitens der Universität. Nach momentanen Stand droht diesen Studierenden nach dem Auslaufen der Studiengänge, dass sie sich nicht mehr bei der Universität Potsdam zurückmelden können und so automatisch exmatrikuliert werden.

„Wichtig für die betroffenen Studierenden ist jetzt, dass sie sich über ihre jeweiligen Fristen erkundigen. Sie sollten dann auch möglichst schnell ihre Prüfung vorläufig anmelden, damit sie nicht Gefahr laufen noch früher exmatrikuliert zu werden und im Falle der Fälle gerichtsfeste Beweise vorlegen können. Informationen gibt es für alle Betroffenen bei der Prüfungsrechtsberatung des AStA.“ schließt Jakob Weißinger, AStA-Referent für Campuspolitik.

Jakob Weißinger  [22. Juni 2011]

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