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Bologna versagt beim Praxistest

SCHWERIN/POTSDAM – Für ganz Europa war er gedacht, doch schon zwischen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bleibt er kläglich auf der Strecke – der Bologna-Prozess. Das erlebt derzeit Elisabeth Terry, eine angehende Grundschullehrerin aus Nordwestmecklenburg, dieser Tage. Sie hat an der Universität Potsdam ein Lehramtsstudium in der Primarstufe für die Fächer Deutsch, Sachunterricht und LER – Lebenskunde, Ethik, Religionskunde – absolviert und 2009 mit dem Abschluss Bachelor beendet. Statt gleich darauf den Master-Abschluss in Angriff zu nehmen, entschied sie sich, in die Praxis zu gehen. Sie bewarb sich auf ein Stellenangebot in der chinesischen Hauptstadt. Nach 20 Monaten im internationalen Kindergarten Peking, zuletzt als stellvertretende Leiterin der Einrichtung, kehrte sie nach Deutschland zurück. Nun sucht sie, mittlerweile Mutter eines kleinen Mädchens, Arbeit, möglichst nach ihrem Erziehungsurlaub ab Sommer kommenden Jahres.

Da in Mecklenburg-Vorpommern derzeit Lehrer – insbesondere an Grund- und Regionalschulen – gebraucht werden, fragte Elisabeth Terry im Bildungsministerium nach, ob es eine Chance gebe, in den Beruf oder aber den Vorbereitungsdienst (sprich Referendariat) zu starten. Sie erhielt eine Absage mit der Begründung, dass ein Bachelor-Abschluss für den Einstieg nicht genüge.

„In den Vorbereitungsdienst kann zugelassen werden, wer das 1. Staatsexamen oder einen vergleichbaren Abschluss hat. Ein solcher vergleichbarer Abschluss ist zumeist der Master of Education, der allerdings von der Universität beziehungsweise dem dortigen Prüfungsamt als gleichwertig mit dem 1. Staatsexamen anerkannt werden muss“, heißt es im Brief des Ministeriums. Und: „Die gleichen Zugangsvoraussetzungen gelten auch für den direkten Einstieg in den Lehrerberuf ohne vorheriges Referendariat.“

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Kai Gondlach  [25. Juli 2011]

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