Logo

» referat/Rauswurfroulette



Ein neues Semester, eine neue Runde im Roulette um einen Seminarplatz.

Seit Jahren sind viele Seminare zu Beginn des Semesters hoffnungslos überfüllt. Seminare mit bis zu 80 Teilnehmenden funktionieren einfach nicht. An dieser Situation hat eigentlich niemand ein Interesse: wir Studierende wollen qualitativ gute Seminare unter vernünftigen Bedingungen besuchen und die Dozierenden lieber ein arbeitsfähiges Seminar statt einer Vorlesung organisieren. Leider gehen Dozierende mit dieser Situation nicht immer so um wie es angemessen wäre, was häufig zu Vorselektionen unterschiedlichster Art führt.

Die Gründe hierfür liegen nicht in der Bösartigkeit der Dozierenden, sondern in der verfehlten Wissenschaftspolitik in Brandenburg. Kurz und Knapp: es gibt zu wenig Geld und damit zu wenig Lehrende für zu viele Studierende, was seit Jahren zur systematischen Überfüllung der Universität Potsdam führt. In Zahlen gibt es an der UP räumliche Kapazitäten für 12.000 Studierende, personelle Kapazitäten für 8.000. Real sind wir aktuell aber 21.000 immatrikulierte Studierende.

Schön und gut – aber was kann man da machen?

1. Nicht bei PULS austragen! Und wenn das die Dozierenden übernommen haben → WIEDER EINTRAGEN!

2. Weiterhin zum Seminar gehen, auch wenn die Dozierenden das nicht gerne sehen.

3. Gemeinsam mit anderen betroffenen Kommilitonen und mit den Dozierenden den Bedarf für weitere Seminare gegenüber der Uni anzeigen. Also: Redet miteinander über das Problem. Das betrifft nämlich viele. Die Uni muss im bei Überbelegung von Pflichtseminaren eine Zweitveranstaltung anbieten. Dafür muss der Mehrbedarf aber der Uni bekannt sein.

4. Von den Dozierenden auf jeden Fall eine Ablehnungsbestätigung unterschreiben lassen, damit später Bafög- und Studienverlängerungen möglich sind. Das schadet weder euch noch den Dozierenden, auch wenn es erstmal komisch wirkt.

5. Bitte JEDEN Rauswurf beim AStA melden.

AUCH WICHTIG: Wenn Dozierende irgendwelche zusätzlichen Anforderungen stellen, damit ihr im Seminar bleiben dürft (Motivationsschreiben, Losverfahren oder Abzählreime),bitte sofort BEI UNS MELDEN. Ihr habt ein Recht auf euer Studium, was die Universität dazu zwingt, es euch zu ermöglichen. Seminarinterne Selektionen entbehren jeglicher Rechtsgrundlage und dürfen nicht als Kriterium für die Lösung struktureller Kapazitätsprobleme verwendet werden.

Wenn du mehr über das Problem der Unterfinanzierung der Brandenburger Hochschulen wissen willst oder dich in deinem Studium für ein besseres Studium einsetzen möchtest, kannst du dich immer an die Fachschaftsräte und den AStA wenden.

Weitere Hintergründe zum Seminarrauswurf findest du hier:
www.asta.uni-potsdam.de/2011/10/aus-dem-seminar-geflogen
www.asta.uni-potsdam.de/2007/10/was-tun-gegen-seminarrauswuerfe

Mit solidarischen Grüßen
deine Studierendenvertetung: der AStA

info@asta.uni-potsdam.de

Franz-Daniel Zimmermann  [11. April 2012]

« zurück zur letzen Seite | zum Seitenanfang