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» referat/aus dem Seminar geflogen?



Es ist wieder soweit
Es ist Oktober.
Das Wetter ist mies, die Stimmung beschissen, die Busse quellen über
– und ebenso die Seminare

Aufgrund der Profilierungspolitik der Universität Potsdam, strukturellen Fehlentwicklungen, die aus der unüberlegten Umsetzung des Bolognaprozesses resultieren, der politisch gewollten Gänsestopftaktik der Hochschulen bei den Zulassungen, bei gleichzeitiger Reduzierung finanzieller Mittel, einer surrealen Kapazitätberechnung (HALLO?!, wer hat sich diesen Blödsinn ausgedacht?!) und natürlich dem Gesetz der unbeabsichtigten Folgen, kommt es wie jedes Semester wieder zu untragbarer Überfüllung von Lehrveranstaltungen.
Dozierende werfen daraufhin des öfteren Studis aus den Veranstaltungen -und mal ehrlich: wer will es ihnen verdenken. Schon mal ein Seminar mit 80 Leuten besucht? Ich schon. Funktioniert nicht.

kurzes Rechenexempel:

90 min/80Studis = 1,125 min Redezeit pro Teilnehmer_in;

– fasst euch also lieber kurz

Übrigens: Niemensch kann euch zwingen, das Seminar zu verlassen. Die Hochschule ist per Gesetz dazu verpflichet, euch euer entsprechend Studium zu ermöglichen. Deshalb sind Seminarrauswürfe illegitim. Aber wie oben schon erwähnt, macht es einfach keinen Sinn in einem völlig überfüllten Raum auf Stapeln von Kommiliton_innen, die durch Sauerstoffmangel bewusstlos geworden sind, zu sitzen.
Naja, immerhin habt ihr dann warme, weiche Sitzplätze und ihr kommt euch näher -ist auch ein Schritt gegen die Anonymität dieser MassenUni.

Für den Fall, dass ihr also entscheidet, doch aus dem Seminar zu gehen, lasst euch Ablehnungsbestätigungen unterschreiben. Diese Ablehungsbestätigungen können relevant werden, wenn das Nicht-zugelassen-werden euer Studium verlängern würde. Deshalb solltet ihr, wenn ihr z.B. BAFöG-abhängig seid, diese Bestätigungen aufbewahren und ggf. dem BAFöG-Amt vorlegen.
Dies belegt, dass die Hochschule für die Verlängerung verantwortlich ist und nicht ihr, da die Hochschule ihrem gesetzlichen Auftrag, euch ein Studium in „Regelstudienzeit“ zu ermöglichen, nicht nachgekommen ist.

BTW:
Eigentlich müsste das sowieso Mindeststudienzeit heißen, denn die 6 Semester sind eine willkürlich gesetzte Grenze, die zu unterbieten umöglich ist und deshalb gar keinen Durchschnitt bzw. keine Regel darstellen KANN.
-Denkt mal drüber nach.

Nicht nur für eure „Regelstudienzeit“ ist dies wichtig. Gerade für uns, als eure Studivertretung sind diese Ablehnungsbestätigungen wichtig, damit wir etwas in der Hand haben, um unsere Argumente belegen zu können.
Also, lasst euch die Bestätigungen unterschreiben und schickt sie uns, damit wir was zum Rumwedeln haben, z.B. wenn unser InterimsPräsident Herr Dr. Grünewald mal wieder erwähnt, dass die Uni im großen und Ganzen nur zu etwa 102% ausgelastet wäre.

GAAANZ WICHTIG:
Tragt euch auf keinen Fall bei PULS aus, auch wenn ihr ein Seminar verlassen musstet. In den ersten 3 Wochen des Semesters werden Statistiken erstellt, in denen die Auslastung der Veranstaltungen festgestellt wird. Diese Statistik wird dem AStA übermittelt, so dass wir alle überfüllten Veranstaltungen ankreiden können. Für die Kompensation überfüllter Veranstaltungen steht der Uni ein extra Haushaltsposten zur Verfügung -dass dies so institutionalisiert ist zeigt einfach nur, dass die räumlichen und personellen Notlagen strukturell sind und nicht nur sporadisch auftreten.

Jedenfalls fallt ihr aus der Statistik, wenn ihr euch aus PULS austragt, und niemensch kann mehr nachvollziehen, ob ihr euch jemals dort eingeschrieben habt.

Also: bleibt in dem PULS-Kurs angemeldet, bis euch der_die jeweilige Donzent_in rauskantet. Das hat keine weiteren negativen Konsewquenzen für euch.

Ihr habt ein Recht auf gute Studienqualität!
Steckt eure Belange nicht hinter den Strukturen zurück, die andere verbockt haben!
Und wenn die Umstände kein angemessenes Studium hergeben, müssen diese geändert werden. So!

Franz-Daniel Zimmermann  [18. Oktober 2011]

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