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P R E S S E M I T T E I L U N G
des Allgemeinen Studierendenausschusses der Universität (AStA) der Universität Potsdam

Potsdam, den 14.06.2012

HSK-Bericht offenbart Versagen der Landespolitik – Kritik an Empfehlungen zur Universität Potsdam

Der Abschlussbericht der Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg (HSK) trifft beim Allgemeinen Studierendenausschuss in Teilen auf starken Widerspruch. Dennoch sieht sich der AStA bezüglich der Aussagen zur Finanzierung der Brandenburgischen Hochschullandschaft in seinen Positionen bestätigt. Sämtliche Vorschläge zur Umstrukturierung von Studiengängen im Land Brandenburg lehnt die Studierendenvertretung jedoch ab.

Für den AStA hat die Hochschulstrukturkommission die schlechte Hochschulpolitik der Landesregierung offenbart. Mit deutlichen Worten zeigt der Bericht, dass die hohe Abbrecher_innenquote der miserablen Betreuungsrelation geschuldet ist. Insbesondere stellt der Bericht die Folgen der Kürzungspolitik bei Haushalts- und Personalmitteln für die Hochschulen dar. „Der Bericht bestätigt unsere Befürchtungen. Die Kürzungspolitik der Landesregierung wird dazu führen, dass Studienplätze abgebaut und ganze Hochschulen geschlossen werden sollen“, kommentiert Steffen Brumme, Referent für Hochschulpolitik. „Damit gefährdet die Landesregierung die Bildungschancen vieler junger Menschen. Am Ende wird dies insbesondere zu einer Verschlechterung der Bildungschancen sozial Benachteiligter führen. Ein Armutszeugnis für eine SPD-Linke-Koalition.“

Dagegen kritisiert der AStA die Vorschläge der HSK zur Studiengangreform an der Uni Potsdam. Ausdrücklich unterstützt der AStA die Kritik des Präsidiums der Universität Potsdam zur Konzentration der Jurist_innenausbildung in Frankfurt (Oder). „Aus unserer Sicht sollte die Jurist_innenausbildung an der Uni Potsdam erhalten bleiben. Eine Zusammenlegung in Frankfurt (Oder) wird definitiv zu einem Abbau der Studienplatzkapazitäten führen. Im Bericht der HSK werden hierzu keine nachvollziehbaren Synergieeffekte dargestellt“, gibt Sebastian Geschonke zu Bedenken. Für die betroffenen Studierenden ist die Diskussion um eine Zusammenlegung natürlich eine Mehrbelastung.
Die Studierenden der Rechtswissenschaften wollen ihren Studiengang nicht einfach so abgeschafft sehen. Franziska Wilke, Jura-Studentin an der Uni Potsdam, sagt dazu: „Rechtswissenschaften in Potsdam zu studieren ist meine erste Wahl gewesen, da ich von vornherein nicht an einer überlaufenen Uni einfach nur in der Masse mitschwimmen wollte.“ Die einmalige deutsch-französische Juristenausbildung wird mit einer Umsiedlung nach Frankfurt (Oder) wohl kaum Zustimmung des Partners, der Universität Paris-Nanterre, finden. Die Zusammenlegung würde also einer Abschaffung des gemeinsamen deutsch-französischen Studiengangs gleich kommen.

Weiter steht der AStA der geplanten Abschaffung des Bachelor „Informatik“ kritisch gegenüber. Sowohl die Universität als auch die HSK wollen, dass der der Studiengang „Informatik“ nur noch vom Hasso-Plattner-Institut angeboten wird. Alexander Gayko, Studierender der Informatik: „Die Studierenden der Informatik an der Uni Potsdam sind mit ihrem Studiengang, im Gegensatz zu vielen anderen, sehr zufrieden. Es ist für uns vollkommen unverständlich, warum der Studiengang ohne jegliche Notwendigkeit geschlossen werden soll. Außerdem befürchten wir durch die Zusammenlegung mit dem HPI einen Studienplatzabbau, obwohl es keinerlei Überkapazitäten im Bereich Informatik gibt.“

Den Entwicklungen in der Lausitz steht der AStA skeptisch gegenüber. „Wir unterstützen alle Bemühungen die absurden Pläne zur Schließung der BTU und der FH Senftenberg zu verhindern“, sagt Daniel Sittler, AStA-Referent. Das Vorgehen der Landesregierung in der Lausitz lässt nichts Gutes für die weitere Entwicklung der Hochschullandschaft Brandenburgs erahnen. „Wir sehen, wie gegen den Willen aller Beteiligten Politik gemacht wird. Hochschulschließungen und Studienplatzabbau sind für die Landesregierung offensichtlich kein Tabu mehr“, mahnt Sittler. „Wir befürchten, dass der HSK-Bericht für genau solche Einschnitte das argumentative Feigenblatt sein wird. Mit uns werden Studienplatzabbau und Hochschulschließungen nicht zu machen sein.“

Daniel Sittler  [14. Juni 2012]

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