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Jahresrechenschaftsbericht Referat Ökologie und Nachhaltigkeit

Liebe Interessierte,

Im Folgenden findet ihr eine kleine halbwegs chronologische Zusammenstellung der Projekte und Aktivitäten, die innerhalb der letzen Legislatur durch das Ökoreferat auf die Beine gestellt wurden.

Viel Spaß beim Lesen! Bei Rückfragen könnt ihr euch natürlich wie immer an uns wenden.

Beste Grüße,

Ribana und Anneka

Wiederbelebung PK Umwelt

Der Projektkreis Umwelt war ein Konzept, das noch von unserem Vorvorgänger Simon stammte, wo u.a. Ribana schon aktiv mitwirkte.Leider konnte sich diese Vernetzungsplattform damals nicht etablieren. Wir hatten den Anspruch noch einen Versuch zu wagen und auch bislang völlig unbeteiligte Studierende in die Umweltarbeit mit einzubeziehen. Der PK Umwelt sollte auch bei uns wieder als Vernetzungsstelle zwischen z.B. AK Mensa, UniSolar und weiteren aufkeimenden Initiativen dienen. Obwohl sich ein paar neue Gesichter zu den Treffen einfanden und sich daraus ein paar Aktionen ergaben, konnten die regelmäßigen Treffen mangels Zeit und mangels aktiver Menschen wieder nicht beibehalten werden. Letztendlich konnten wir daraus aber lernen, dass zu viele parallel existierende Strukturen – insbesondere wenn man bedenkt, dass der Kreis an aktiv ökologisch engagierter Studis an der Uni Potsdam relativ überschaubar ist – einfach nicht sinnvoll sind. Dazu bedarf es einer zentraleren Anlaufstelle. Unser Fazit: UniSolar hat sich sowieso längst zu einer sehr weitgefassten Umweltgruppe entwickelt, sodass UniSolar offen für unterschiedliche Themenschwerpunkte in diesem Bereich ist. Zudem gibt die neugegründete Umweltkommission den darin aktiven Studi-VertreterInnen den Spielraum sich auf „Uni- und Kommissionsebene“ damit zu befassen. D.h. die Praxis zeigte, dass sich dieser Pool an „neuen“ Studis, die sich in Umweltzusammenhängen an der Uni engagieren wollten, auf UniSolar und Umweltkommission verteilte und das bisher die sinnvollste Lösung war. Sollte kommenden Öko-Referent_innen bessere Strukturen und Arbeitsweisen einfallen, die dann auch von Erfolg gekrönt sind, weil sie die Leute ansprechen… nur zu! 🙂 Wir konnten jedenfalls mit UniSolar und Umweltkommission durchgehend sehr gut arbeiten.

AntiAtom

Wir sehen Aktionen gegen Atomkraft als Bestandteil unseres Engagements an und setzten dies in die Tat um, indem wir eine Info-Veranstaltung zum Salzstock Gorleben und den Protesten im Wendland im KuZe organisierten. Anneka stieß später dann zum Potsdamer Anti-Atom-und-Klima-Bündnis, dass sich v.a. mit dem Forschungsreaktor in Wannsee beschäftigt.

Umweltmanagementsystem und Umweltkommission

Unsere Legislatur im Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit wurde größtenteils von der Vision getragen, eine nachhaltige Struktur zu schaffen, die sich an der Uni für ein Umweltmanagementsystem einsetzt. Wir hatten bereits von der studentisches Inititiative „Greening the University“ aus Tübingen gehört und uns eingehender damit beschäftigt. Die Initiative, die an ihrer Uni bereits viele Erfolge in unterschiedlichen Bereichen erzielt hatte, diente uns als Vorbild und Wegweiser. Kurzerhand nahmen wir Kontakt auf und hatten das Glück, dass sich ein Mitglied meldete, das mittlerweile für den Master nach Berlin gezogen war. Am 21.10. trafen wir uns auf einen Kaffee in Berlin und es artete in ein sehr langes Gespräch aus, von dem wir sehr viel mitnehmen konnten: Konkrete Tipps, Beispiele, Hinweise und vor allem Motivation (vor allem im Hinblick auf die Thematik Umweltmanagementsystem). Noch mitten in der Planungsphase, wie wir unser Vorhaben in die Tat umsetzen können, erreichte uns eine Einladung des Senats zum Punkt Umweltmanagementsystem, die noch an unsere Vorgänger im Ökoreferat adressiert war. Wir nahmen die Herausforderung an und bereiteten ein erstes Forderungspapier vor, das wir im Senat vorstellten. Am 11.11. trafen wir den Umweltbeauftragten Herrn Lepzsy in seinem Büro in Golm und diskutierten mit ihm und dem Energiebeauftragten vom HGP, Herrn Pautsch, über Möglichkeiten der Energieeinsparung an der UP und generell über die Einführung von EMAS. Wir entschieden uns, unsere Vorstellungen nochmals an den Senat zu richten. Zur Senatssitzung am 23.11.11 legten wir eine Tischvorlage vor, es kam zu einer Debatte über EMAS, und generell Umweltmanagement. Kurzum: EMAS ist der Uni zu teuer. Jedoch sprach nichts dagegen, statt einer Umweltmanagement-Personalstelle, eine uni-interne Arbeitsgruppe zu gründen. Da konnten wir einen kleinen Erfolg verbuchen: Der Senat spricht sich für Einrichtung einer Arbeitsgruppe Umwelt aus. Damit war der erste Meilenstein gelegt. Nun fing eine lange Debatte um die Ausgestaltung dieser Arbeitsgruppe an. Wir setzten uns gemeinsam mit Studis von UniSolar, Senat, PK Umwelt zusammen und erarbeiteten ein erstes Diskussionspapier, das wir in die nächste Senatssitzung einbrachten. Bald mussten wir uns auch Gedanken machen ob eine etwas freiere Arbeitsgruppe oder eine etwas festgelegtere aber dafür aussagekräftigere Kommission das Ziel sei. Eine engagierte Gruppe von weiteren Umweltaktiven half uns die Forderungen zu verfeinern und den Möglichkeiten anzupassen, sodass wir schlussendlich für die Gründung einer Umweltkommission auf Senatsebene, unter Einbeziehung aller Statusgruppen, plädierten. Nach langen Verhandlungen zwischen Senat, Kanzlerin und Umweltbeauftragtem (und vielem Rumschreiben an dem Beschlussentwurf) vollzogen wir langsam aber sicher den Prozess der Einigung ( v.a. mit der Verwaltung). So erreichten wir nach langen und arbeitsintensiven Verhandlungen ein zufriedenstellendes Ergebnis, das allerdings nun mit jeder Umweltkommissionssitzung mit mehr Inhalt gefüllt werden muss. Wir sind zuversichtlich, dass dieses Gremium eine langfristige Perspektive hat und die Arbeit des jährlich wechselnden Öko-Referats kontinuierlich unterstützen kann.

Arbeit in der Umweltkommission

Wir arbeiteten von Anfang an in der neuen Kommission mit, allerdings „nur“ als Stellvertreterinnen. Wir Studierenden in der Umweltkommission (4 gewählte RepräsentantInnen, 4 VertreterInnen) treffen uns weitaus öfter als die eigentliche Kommission, die sich monatlich trifft. Wir sehen uns als „Motor“ in dieser Kommission und beteiligen uns aktiv, indem wir Anträge vorbereiten und einreichen, um den Prozess zu beschleunigen und eigene Schwerpunkte setzen zu können. Die Umweltkommission ist ein Gremium, das sich vielerlei Themen annimmt. Die Arbeitsbereiche reichen von Energieeinsparung (z.B. das kürzlich beschlossene Anreizsystem für Institute), über die Konzeption eines Studium Oecologicums hin zu einer ökologischen Campusgestaltung, sozial-ökologischer Beschaffung, wie auch Papiereinsparung und Verwendung von Recyclingpapier und vielem mehr. Derzeit wird u.a. an der Einführung einer Papierrichtlinie sowie an der Erstellung eines Beschaffungsleitfadens gearbeitet. Besonders relevant für die Öffentlichkeitsarbeit ist die Erstellung einer Online-Umweltplattform, die nicht nur einer einfachen Website für die Umweltkommission entspricht (erster Schritt), sondern zu einem Umweltinformationssystem für die Uni Potsdam heranreifen soll. Wer genaueres zur Umweltkommission erfahren möchte, ist herzlich eingeladen sich mit den Mitgliedern in Verbindung zu setzen bzw. selbst Anliegen einzubringen (nächste Sitzung 11.Juli, 14 Uhr, Ort vermutlich Golm). Generell finden die Sitzungen am 2. Mittwoch des Monats an wechselnden Standorten statt. Die Umweltkommission arbeitet zielstrebig und vielfältig und wir sehen die Gründung dieser Kommission als eine der Erfolge unserer Tätigkeit an. Natürlich können wir uns dies nicht alleine auf die Fahne schreiben. Die Kommission lebt von dem vielseitigen Know-How ihrer Mitglieder, des Inputs von Studierenden, Profs und Mitarbeiter_innen, die ihr ihre und die Anliegen ihrer Statusgruppe in das Gremium tragen können.

Studium Oecologicum

Ebenfalls inspiriert durch ein gleichnamiges und sehr gut angenommenes Projekt an der Uni Tübingen, beschäftigten wir uns mit der Erarbeitung einer Struktur, die ein gleichartiges Modell in Potsdam ermöglichen würde. Die größere Vision dahinter ist, eine Zertifikat zu entwickeln, was (ähnlich wie an der Uni Tübingen) ein interessantes, zeitgemässes und interdisziplinäres Angebot an Veranstaltungen zu den ökonomischen, sozialen und ökologischen Dimensionen der Nachhaltigkeit und der nachhaltigen Entwicklung von Technologie, Gesellschaft, Bildungssystemen etc.beinhaltet. Grund- und Vertiefungsveranstaltungen sollen bewählt werden können und ab einer gewissen Zahl von LPs soll ein Nachhaltigkeitszertifikat ausgegeben werden. Soweit die Vision. Das Modul sollte unserer Auffassung nach innerhalb der Schlüsselkompetenzen, also im Bereich von StudiumPlus angesiedelt werden. Je mehr wir uns in dieses Poolsystem einarbeiteten und nach einem langen Gespräch mit Frau Dr. Ljuba Kirjuchina, der Koordinatorin von Studium Plus, wurde uns bewusst, dass noch viel zu tun ist, um unserem Ziel näher zu kommen. Als im Februar die studentischen Projekte, die über Studium Plus als selbstorganisierte Lehrveranstaltung angeboten werden können, eingereicht werden sollten, nutzten wir diese Chance und gewannen glücklicherweise kurzfristig Prof. Blumenstein als Modulverantwortlichen. Unsere Idee war nun, da wir so spontan kein ganzes Modul mehr durchplanen konnten, den Studierenden einfach in diesem „Vormodul“ die Planung der Veranstaltungs- bzw. Seminarreihe für das Wintersemester in Eigenregie zu übertragen und für diesen Organisationskurs auch Leistungspunkte über Studium Plus zu vergeben. Mit dieser Handhabe war auch die Koordinatorin einverstanden. Dennoch fand nach der positiven Bescheidung unseres Antrags durch den Lenkungsausschuss, die wir auch nur über Dritte erfuhren, keine weitere Kommunikation statt. Mittlerweile hat sich die Umweltkommission der Sache angenommen, da einige Mitglieder sich auch damit befassen wollten. Zur kommenden Sitzung am 11.Juli wurden Herr Prof. Dr. Blumenstein und Frau Dr. Kirjuchina eingeladen, um gemeinsam die Möglichkeiten und Hürden zu besprechen und um sich auf ein Vorgehen zu einigen. Das Thema ist offensichtlich noch eine Baustelle, die noch mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. D.h. ob das Seminar mit Herrn Blumenstein im Wintersemester an den Start gehen kann (und dann die Studierenden das spätere Modul erarbeiten können), ist noch nicht ganz klar. Wir sind gespannt ob sich in dieser Richtung noch etwas tut.

Netzwerk Klimagerechte Hochschule

Uns erreichte eine Einladungsmail zum Netzwertreffen Klimagerechte Hochschule ( 28.-30. Oktober in Jena) zu dem Anneka dann fuhr (ein neues Mitglied bei UniSolar kam noch mit). Das Netzwerktreffen bestand in Jena aus ca. 40 Teilnehmer_innen. Es war ein sehr intensives Wochenende und für mich als Newby im Öko-Referat das reinste Schlaraffenland, da mir dort so viele Möglichkeiten und Erfahrungsberichte entgegenschlugen und sich Neue und Althasen gegenseitig inspirierten. Relativ bald war der Entschluss getroffen: Das Netzwerk holen wir nach Potsdam!

Hier ein Erfahrungsbericht von Ribana:

Viele selbstorganisierte Gruppen + viel Engagement = ein Netzwerk!

-Erlebnisbericht vom Netzwerktreffen Klimagerechte Hochschule-

Vom 4. bis zum 6. Mai trafen sich in Potsdam bis zu 50 umwelt- und nachhaltigkeitsengagierte Studierende, um sich beim Netzwerktreffen Klimagerechte Hochschule auszutauschen, inspirieren zu lassen und gemeinsam an neuen Themenfeldern und Handlungsoptionen zu arbeiten. Ziel des lose zusammengeschlossenen Netzwerkes ist es, unsere Unis und FHs klimagerechter, sozial fairer und ökologisch effizienter zu gestalten, um der zukünftigen Verantwortung unserer Generation gerecht zu werden. Leichter gesagt als getan ist diese Bestrebung mit einiger Selbstkritik verbunden. Im Folgenden könnt ihr nun etwas über die Ergebnisse unserer Zusammenkunft erfahren. Das Netzwerk Klimagerechte Hochschuleversteht sich als Schnittstelle aller Öko- und Umweltreferate der bundesweiten Studierendenvertretungen, sowie der hochschulinternen Umweltgruppen und allen weiteren Interessierten und Assoziierten. Es ist weder als Verein noch als Hochschulgrupe institutionalisiert, sondern lebt allein von den Netzwerktreffen und dem persönlichen Austausch. Organisiert wird das seit der Gründung 2008 meist halbjährlich stattfindende Treffen durch die Teilnehmenden selbst, wobei diesmal die Potsdamer Öko-Referentinnen die Ehre hatten. Bereits Freitag Mittag wurden die Tore des erstmalig für Seminare solcher Größenordnung genutzten, neuen Soziokulturzentrums und Veranstaltungsortes Freiland geöffnet. Zunächst, um die Aktiven der Einkaufskooperative Ost zu beherbergen, die nicht lange um den heißen Brei herumredeten. Erst auf dem letzten Netzwerktreffen hatte sich die Gruppe zusammengefunden, um die kollektive Vision einer fairen und ökologischen Mensa auf die gemeinsame Einkaufkooperative der ostdeutschen Mensen zu übertragen. Konzentriert umrissen sie ihre Forderungen, mit denen sie den gemeinsamen Einkaufsverbund ökologisch und ernährungs-ethisch reformieren wollen und gingen sogleich in eine lösungsorientierte Arbeitsphase über, deren Ergebnisse hoffentlich bald in unseren Mensen verwirklicht werden. Zu ihren Forderungen zählen u.a. das Süßwaren- und Kaffeesortiment langfristig auf faire Produkte umzustellen, sowie die generelle Minimierung des Verpackungsmülls und der Verzicht der Mensen auf die Bereitstellung des nicht-recyclebaren, “To go“-Bechers. Besonders wichtig ist der Gruppe auch das kontinuierliche, tägliche Angebot von veganen und vegetarischen Gerichten und der Bruch mit den allgemeinen Vorurteilen gegenüber diesen. Fleisch und Sättigungsbeilagen, wie Nudeln, Kartoffeln und Reis, so fordern es die EK-Ost-Aktiven, sollen auf lange Sicht aus biologischer Erzeugung stammen und nach Möglichkeit fairen Handelskriterien entsprechen. In den Abendstunden trafen weitere motivierte Umweltaktive aus dem gesamten Bundesgebiet ein und es wurde gemeinschaftlich ein Plan für das Wochenende geschmiedet. Geben und Nehmen, Anbieten und Nachfragen, Diskutieren und Zuhören – unter diesem Motto wurden so manche Sorgen und Akzeptanzprobleme aber auch ökologisch korrekte Errungenschaft einzelner Studierendenschaften thematisiert und bewundert. Sei es Gemüsekiste, Fahrradwerkstatt, Umweltkommission, das Angebot fairen Kaffees, Workshops zu Konsumkritik und Umweltehtik oder die Einführung von Recyclingpapier – an jeder Uni oder FH gibt es Potenziale und Erfolge zu verzeichnen, die darauf warten an anderen Standorten realisiert zu werden. Nach ausgiebigem Austausch und der Niederschrift des gesamten Wissensspektrums der Anwesenden wurde schließlich ein Zeitplan für das Wochenende erstellt. Als besonders gefragte Punkte stellten sich sehr grundsätzliche Themen wie Umweltethik (als Teil der naturwissenschaftlichen Lehre), Nachhaltigkeit im ganzheitlichen Sinne innerhalb der Lehre, sowie Potentiale bezüglich der Einflussnahme auf die außeruniversitäre Politik und die Diskussion um das „allgemeinpolitische Mandat“ heraus. Aber auch ganz praktische Dinge wie die Verbesserung der Mülltrennung auf dem Campus, ein Workshop zur Anlage eines Permakulturgartens, und der alltägliche Kampf um bioveganes Essen in der Mensa kamen nicht zu kurz. Gewürzt wurden all die spannenden Themen vom jeweiligen Engagement der einzelnen Umweltgruppen – denn so sehr auch der Trittbretteffekt von guten Projekten an anderen Unis erhofft wird, so sehr sind Erfolge auch der guten Kooperation mit den Strukturen vor Ort geschuldet. Neben wenigen Input-Veranstaltungen, u.a. von UniSolar Potsdam, und Greening the University aus Tübingen, die jeweils ihr ganzheitliches Konzept vorstellten, diente das Treffen vor allem dem persönlichen Austausch und der Diskussion auf Augenhöhe, die vielen zu neuen Sichtweisen verhalf. Anders war bei diesem Treffen, dass wir unsere Vernetzungsaufgabe über die bundesweiten Studierendenvertretungen hinaus wahrnahmen und einen weiteren Akteur einluden: das Netzwerk Nachhaltigkeitsinitiativen. Dies ist ebenfalls studentischen Ursprungs und setzt sich für eine Hochschullandschaft in nachhaltiger Enwicklung auf übergreifender Ebene ein. Im Gegensatz zum Netzwerk Klimagerechte Hochsschule, dass sich als projektorientierter, loser Zusammschluss von uni-internen „Graswurzelbewegungen“ versteht, ist dieses Netzwerk bestrebt, einen Dialog zwischen Studierenden, Lehrenden und der Politik herzustellen, um übergreifend auf Augenhöhe über die gleichen Dinge zu sprechen, anstatt dass jeder „sein eigenes Süppchen kocht“. Durch direkte Verknüpfung mit den einzelnen Aktiven an den Uni-Standorten sollen weitere Synergien mobilisiert werden. Schon jetzt hat das Netzwerk Nachhaltigkeitsinitiativen ein Positionspapier erstellt, dass an alle Universitäten verschickt wurde und zum breiteren gesellschaftlichen Dialog über Nachhaltigkeit in der Lehre aufruft und die allgemeine Verantwortung der Universitäten und Hochschulen für die gesellschaftliche Bildung in Ethik-, Umwelt- und Sozialfragen deutlich macht. Im Frühjahr 2013 soll die Kooperation der beiden Netzwerke in einer gemeinsamen Kampagnenplanung münden, die sowohl auf institutioneller Eben, wie auch von den jeweiligen Kleingruppen vor Ort getragen wird, um langfristig Früchte zu tragen und all unsere Arbeit zu einem großen Ganzen zu bringen. (für weitere Infos siehe: www.nachhaltige-hochschulen.de) Im Workshop Arbeitsweisen und Öffentlichkeitsarbeit wurde uns allen schnell bewusst, dass wir mit unseren Schwierigkeiten viele Menschen zu erreichen, sei es für Veranstaltungen oder Mitmach-Aktionen, keinesfalls allein dastehen. Flyer? Unökologisch. E-Mails? Werden nicht gelesen oder gelöscht. Plakate? Teuer, müssen durch viele Menschen verklebt werden, sonst ist der Arbeitsaufwand zu hoch. Werbung auf Fahrräder montieren und neben der Mensa anschließen! Gute Idee! So oder so ähnlich wurde uns in unserer selbstkritischen und zeitweise resignierenden Debatte bewusst, dass wir vor allem eines tun müssen: Weiter machen! Denn noch immer finden wir es wichtig Dinge anzupacken statt zuzuschauen, aufmerksam zu machen statt abzuschalten, den Strom zu wechseln, statt mit dem Strom zu schwimmen 🙂 Bereits im Oktober 2012 wir es ein weiteres Treffen des Netzwerkes geben- pünktlich zum neuen Semester, in dem sicher viele neue ReferentInnen den Weg in die Öko-Referate finden. Ein weiterer Anspruch des Netzwerkes ist es übrigens grenzenlos solidarisch zu sein: Somit haben wir, als logische Konsequenz daraus, ins Auge gefasst bei den nächsten Treffen auch Gleichgesinnte aus dem europäischen Ausland einzuladen und freuen uns schon auf den interkulturellen Austausch!

Zusammenarbeit mit UniSolar

Seit dem Sommersemester 2011 bin ich (Anneka) mehr oder wenig aktiv bei UniSolar Potsdam e.V. und entschied mich, in Zukunft mehr für diese Umweltinitiative zu tun und mich zu engagieren. UniSolar ist DIE Umweltgruppe an dieser Uni, die weit mehr macht als an Arbeitswaufwand mit der bereits errichteten und seitdem erfolgreich stromproduzierenden Solaranlage in Golm zusammenhängt. Vielmehr macht UniSolar auch vielfältige und weitreichende Umweltbildungsarbeit mit Veranstaltungsreihen (an der vom SS2011 war ich auch schon beteiligt) und auch im Wintersemester 2011 gab es wieder eine (bei dieser war ich wiederum verstärkt involviert). Bei der Veranstaltungsreihe im WS2011 waren wir mit einigen Veranstaltungen vermehrt beteiligt und eine besondere Veranstaltung war die Podiumsdiskussion zum Thema Nachhaltiges Bauen bzw Umweltmanagement in öffentlichen Gebäuden wie z.B. Unis, woran auch u.a. die Kanzlerin teilnahm.Ein Großteil unserer Umweltbildungsarbeit in dieser Zeit geschah mit/durch/um UniSolar.

Allgemeine AStA-Tätigkeiten

Wir übernahmen einige „allgemeine AStA-Tätigkeiten“, z.B. beteiligten wir uns an der Erstibegrüßung im Kuze am 20.10. und an der Standbetreuung des Asta-Info-Stand im Lindenpark am 22.10. Desweiteren beteiligten wir uns natürlich an beiden Klausurtagungen des AStA, machten die allgemeine Büro- und Beratungsarbeit, gingen teilweise mit zu den Präsi-Gesprächen, bereicherten den AStA-Kaffee-Tresen im KuZe, organisierten bei der AStA-Freiland-Party mit und halfen tatkräftig beim Hochschulensommerfest. Ribana erledigte zudem als „pro forma“ Vorstand gemeinsm mit dem Finanzer Überweisungen und Bankangelegenheiten und war bei einer Bewerbungskommission dabei. In dieser Legislatur lernten wir sehr viel über die Zusammenhänge in der Hochschulpolitik, wie mit der Uni kommuniziert wird, wie man PMs schreibt, layoutet, Werbung für Veranstaltungen macht, wie man auf die großen und kleinen Probleme und Anliegen der Studis reagiert und wie man mit harscher Kritik umgeht. Wir lernten auch in Diskussionen mit der Uni-Leitung, der Verwaltung und dem StuWe überzeugend unsere Standpunkte vorzubringen und konstruktiv aber standhaft zu diskutieren. Alles in allem hat unsere AStA-Tätigkeit unser Selbstbewusstsein und unser Know-How gepusht und wir hatten neben Stress, schwierigen Entscheidungen etc auch sehr viel Spaß und eine tolle Zeit mit unseren Kolleg_innen. Seit wir selbst „drin stecken“ ist uns klar, wie wichtig die studentische Selbstverwaltung ist und wie glücklich wir uns in Brandenburg schätzen können, eine verfasste Studierendenschaft zu haben. Wir wollen an dieser Stelle auf die Wichtigkeit eines politisch aktiv arbeitenden AStAs hinweisen, der in Zeiten von scheinbar willkürlichen Exmatrikulationen, Seminarrauswürfen, Wohnungsmangel und der folgenschweren Arbeit von Struktur- und Akkreditierungskommissionen sowie zunehmender finanzieller und struktureller Not in der Lehre, den Finger in die Wunde legt, Missstände an die Öffentlichkeit trägt und somit zu einem ernsthaften öffentlichen Diskurs unter Berücksichtigung von Studierendeninteressen beiträgt. Auch auf die vielfältigen kulturellen und sozialen Angebote, vor allem im studentisch organisierten und finanzierten KuZe wollen wir hinweisen, die der AStA, neben der politischen Arbeit, allen Studierenden jederzeit zur Verfügung stellt. Dies kann nur beibehalten werden, wenn die scheinbar populäre Forderung einiger Oppositionslisten nach Beitragskürzungen weiterhin keine BefürworterInnen findet! (Es handelt sich übrigens um 10€ im Semester..) Wir hoffen, dass diese einmaligen Bedingungen auch in Zukunft von den Studierenden geschätzt werden.

Allgemeines

Generell versuchten wir Veranstaltungen zu unserem Themenfeld wahrzunehmen und uns auf dem Laufenden zu halten, sowie relevante Informationen weiterzugeben und uns mit anderen Aktiven zu vernetzen. So nahmen wir auch an den Mensa-Ausschussitzungen teil und hielten Kontakt zum AK Mensa. Neben den großen Projekten gab es natürlich auch kleine, die hier noch keine Erwähnung fanden, wie z.B.das Aufstellen der Handysammelboxen in nahezu allen Mensen.

Abschließend sei hier noch einmal gesagt, dass Öko-Referatsarbeit für uns nicht an den Außenwänden unserer Uni endet, sondern weitaus mehr Arbeitsfelder miteinbezieht, die die Lebensrealität der Studierenden tagtäglich beeinflussen. Dazu zählt neben der vernichtenden Atomenergie u.a. auch die Energiewende, das Verhältnis zum Energiegebrauch generell, sowie eine verantwortungsbewusste Ernährung und der überlegte Umgang mit Ressourcen. Wir würden uns freuen, wenn nachfolgende Referate diese Auffassung teilen.

Gerne stehen wir auch über die Legislatur hinaus für Fragen zur Öko-Hochschulpolitik zur Verfügung!

Wir wünschen unseren NachfolgerInnen viel Energie und viele Erfolge!

Ribana Bergmann  [9. Juli 2012]

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