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» leben/kulturtermine für studierende/Vom ‚ungläubigen Thomas‘ zum ‚heiligen Hieronymus‘ – entdecke die Welt im Bild



Moderiertes BilderGespräch in der Bildergalerie in Potsdam-Sanssouci

Der „Reformationstag“ – in Brandenburg Feiertag – ist die letzte Gelegenheit, um die Ausstellung „…die schönste der Welt“ in der Bildergalerie Potsdam – Sanssouci zu besuchen. Danach ist die Bildergalerie bis zum Sommer geschlossen. Die Bildergalerie ist das älteste erhaltene „Museum“ für Kunst auf dem europäischen Kontinent und beherbergt einen Teil der Kunst-Sammlung Friedrichs des Großen.
Wir nutzen diese Gelegenheit um am 31.Oktober von 10.00 Uhr  – 12.00 Uhr ein BilderGespräch nach G. Sprigath/ R. Diederich mit Studierenden durchzuführen.

Das moderierte BilderGespräch nach G. Sprigath/ R. Diederich ist Erschließungsform und Erkenntnisgewinn in einem. Sie wird methodisch zum Beispiel in der Sozialen Arbeit eingesetzt: Eine Gruppe sucht ein Bild aus, mit dem sie sich beschäftigen will. Der/die Moderator/in sammelt Kommentare der Gruppen-Teilnehmer/innen. Jede/r kann äußern was er/sie sieht und fühlt. Kenntnisse fließen ein, Diskussion entsteht. Am Ende trägt der/die Moderator/in bei, wie die „offizielle (Kunst)Wissenschaft“ das Bild interpretiert. Die Gruppe vergleicht und das diskutiert das mit den eigenen gewonnenen Erkenntnissen. Welche Bedeutung hat das Kunstwerk für uns?

Kunst verstehen – gilt als elitäre Fähigkeit. Kontemplation – gedankenverlorene Anschauung ist en Vogue. Wir wollen, das sich Studierende „ein eigenes Bild“ machen können und diese Fähigkeit an andere weitergeben. Massen, vor allem Kinder werden durchs Museum geschleift – ohne auch nur ein einziges Kunstwerk zu verstehen. Das Museum, die Galerie wird an unsere Fernsehgewohnheiten angepasst, wo in Sekundenschnelle ein Bild dem  anderen folgt. Im besten Falle gibt es einen Audio-Guide oder eine „Führung“, welche die herrschende Interpretation „vermitteln“. Bilder sprechen. Wer sie verstehen will, muss/sollte sich Zeit nehmen und sich auf die Kommunikation einlassen. Es geht darum, das Bildverständnis zu demokratisieren und die „hohe Kunst“ vom Sockel zu holen. Es geht um Entschleunigung unserer Bildgewohnheiten und es geht darum, die Bilder danach zu befragen, was sie uns heute zu sagen haben.

Juergen Engert  [28. Oktober 2013]

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