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Studierendenschaft lehnt Bebauungsplan Nr. 1 „Neuer Markt/Plantage“ entschieden ab

Der AStA der Universität Potsdam ist angesichts der geplanten Neufassung des Bebauungsplanes „Neuer Markt/Plantage“ empört. Der Plan sieht langfristig einen enormen Teilrückbau des Studierendenwohnheimes an der Breiten Straße vor. In einer langfristig angelegten Strategie will die Stadt sogar eine an „frühere Bürgerhäuser orientierte viergeschossige Randbebauung der Breiten Straße.“

„Auf unsere Proteste gegen den Bau der Garnisonkirche wurde immer wieder beteuert, dass das Studierendenwohnheim in der Breiten Straße 1-5 nicht angetastet wird. Das Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kultur hat sogar versucht, rechtlich gegen den Beschluss der Studierendenschaft vorzugehen, der die Unterstützung der Bürgerinitiative „Für ein Potsdam ohne Garnisonkirche“ vorsah. So sollte die Studierendenschaft mundtot gemacht werden. Wie sehr der Wiederaufbau der Garnisonkirche studentische Interessen berührt, zeigt einmal mehr dieser Bebauungsplan“, stellt AStA-Referentin Sandra-Diana Heidbrecht fest.

Wenn Potsdam eine Universitätsstadt sein möchte, dann kann sie die Studierenden nicht weiter nach Berlin treiben. Schon jetzt ist zu wenig bezahlbarer Wohnraum für Studierende vorhanden, was dazu führt, dass ein großer Teil der in Potsdam immatrikulierten von Berlin nach Potsdam pendelt. „Wer plant, Wohnraum für junge Menschen zu vernichten, um dem eigenen Historismus zu frönen, spielt mit dem Risiko einer kulturellen Verarmung. Die Innenstadt wird zu einer Geisterstadt.“, befürchtet AStA-Referent Jan Glogau.

Jürgen Engert, AStA-Referent für studentisches Leben fordert: „Statt den Rückbau von Studierendenwohnungen zu planen, fordert der AStA die Stadt und das Land Brandenburg auf, mehr in Wohnraum für Studierende zu investieren.“ Der AStA äußert auch massives Unverständis über die Garnisonkirche als zentralen Bezugspunkt im gesamten Bebauungsplan. „Fakt ist, dass die Stiftung für den Wiederaufbau dieses Schandmals auch zehn Jahre nach der Grundsteinlegung weit davon entfernt ist, auch nur die Mittel für den Kirchturm aufbringen zu können.“, so Engert weiter. Auch die Planung, den Stadtkanal in der Dortustraße wieder anzulegen, spricht Bände. „Eine solche Planung, die das Leben in einer Innenstadt so mit Füßen tritt, trifft bei uns auf vollstes Unverständnis. Eine Stadt lebt und entwickelt sich über die Jahrhunderte weiter. Eine Rekonstruktion alter, verschwundener Architektur zu Ungunsten der Stadtbewohner*innen ist kein Ausweis für eine zukunftsweisende Stadtplanung,“ so Engert abschließend.

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Elisa Kerkow  [5. Februar 2015]

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