Logo

» termine/kultur/gender-termine/Purple over Night #4



Lasst es glitzern, lasst es krachen – Macker ha’m heut‘ nichts zu lachen!

Am Donnerstag, dem 05.05.2016 ist wieder Christi Himmelfahrt. Ein Tag, der in Deutschland eher als Vater- oder „Herrentag“ bekannt ist. Ein Tag, der von Bollerwagen, Bierkonsum und das Anpreisen der sogenannten „Männlichkeit“ geprägt ist. Eine Männlichkeit die auf patriarchische Strukturen baut, diese widerspiegelt und reproduziert. Wichtig scheint an diesem Tag das Zur-Schau-Stellen von Kraft, sei es durch Brüllen, Besäufniswettbewerbe oder pöbelndes Verhalten auf den Straßen. Selten wird übergriffiges Verhalten so toleriert wie an diesem Tag.

 

„Männlichkeit“ als Konstrukt, in dem Stärke, Härte und Abwesenheit von Gefühlen im Vordergrund stehen, findet sich an diesem Tag in starkem Maße bei den feiernden Menschen wieder. Selten ist es wichtiger, in Wettbewerben eben diese klassischen Klischees zu prüfen und zu beweisen. Das Weltbild der konservativen Kräfte wird hier zementiert. Problematisch wird es vor allem dann, wenn dieses Bild gegenüber andersdenkenden Menschen verteidigt wird. Körperliche und sexualisierte Übergriffe gehören seit Jahren zum traurigen Standard.

 

Mackertum hat jeden Tag im Jahr schon genug Raum und Platz. Wir haben kein Bock, dass das Patriachat noch mehr Raum einnimmt. Einfach zu Hause bleiben und das ganze soweit es geht zu ignorieren, sehen wir aber auch nicht als Lösung. Deshalb wollen wir an diesem Tag einen Raum schaffen, in dem sich alle Menschen wohlfühlen können. Wir wollen ausgelassen feiern, trinken, lernen, tanzen und Spaß haben. Aus diesem Grund findet zum 4.Mal in Folge „Purple over Night“ statt. Am 05.05.2016 ab 14 Uhr gibt es ein vielfältiges Programm. Am Nachmittag gibt es mehrere Workshops rund um die Themen Gender und Sexismus. Um an dem Tag aber nicht nur Sachen zu lernen, sondern auch ausgelassen tanzen zu können, wird abends das Spartacus seine Pforten öffnen. Es werden mehrere tolle Bands und eine schöne Aftershow die Möglichkeit geben, das Patriarchat in Grund und Boden zu tanzen.

Workshops

Wir starten das Programm  um 14 Uhr mit dem Workshop „Kritische Männlichkeit“. Eine Anmeldung unter kultur@astaup.de mit dem Betreff: Purple over Night Anmeldung, ist zu empfehlen aber nicht zwingend. Der Workshop ist open to all gender, für Anfänger*innen und Fortgeschrittene geeignet.    Aljoscha Langfort hat ein vierstündiges Programm für euch vorbereitet und freut sich auf eure Mitarbeit.

 

DRAG – Dressed As Girl_Guy

[ Als Dragqueen wird eine Mann* bezeichnet, der innerhalb einer Bühnenrolle in „typisch weiblicher“ Kleidung und Aussehen stereotype Verhaltensweisen darstellt oder persifliert. ] … [ Als Dragking (in Anlehnung an Dragqueen) wird eine Frau* bezeichnet, die innerhalb einer Bühnenrolle in „typisch männlicher“ Kleidung und Aussehen stereotype Verhaltensweisen darstellt oder persifliert. ] …

Spielend leicht mal über die viel zitierten Geschlechtergrenzen hüpfen?

Und warum eigentlich?

Praktische Tipps und Gedankenbasteleien…

# Gibt es Vorlagen für die Kopien, die wir täglich neu von „Frauen*“ und „Männern*“ machen? –

→ mit Klamotten. → mit Gesten. → mit unserem Auftreten. → dadurch wie wir reden. → durch die Annahme – „so sind wir eben.“
# Was soll eigentlich dieses DRAG sein?

→ eine Spielerei? → eine radikale Praxis? → Grenzen ausloten? → Bühnenperformance? → Stereotype bedienen oder auffliegen lassen?

Diesen Überlegungen nachgehen und gucken, was die praktische und bewußte Ausprobierei so macht mit der Sicht auf uns selbst und unserer jeweiligen Erfahrung von geschlechtlicher Inszenierung innerhalb und außerhalb vom Alltag;

– das kann in diesem Workshop passieren

→ durch gemeinsames Basteln mit Gedanken, aber auch mit spannendem Werkzeug wie:

Binder, Schminke, Bartkleber, Klamotten und gern auch etwas Augengezwinker.

 

Prussian Fat Cats (Roller Derby Potsdam)

Körpernormen klau’n und den Männertag versau’n

Als seit jeher beliebter Freizeitvertreib bleibt auch Sport nicht von den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen unbeeindruckt. Welche Rollen spielen Körpernormen, -formen und das Geschlecht in verschiedenen Sportarten? Haben Body Images einen Effekt auf die Psyche, wie würde der sich auswirken? Erfahrt, wie Roller Derby — die Vollkontaktsportart, die seit einigen Jahren an Beliebtheit und Begeisterung gewinnt und seit Ende 2014 auch in Potsdam gespielt wird — damit umgeht und ob das wirklich ganz anders ist: Ein Workshop über die Gefahr der Reproduktion von gesellschaftlichen Normen in Form von Leistungs- Fitness- und Schönheitsdruck im Sport und am Beispiel der feministisch-rollenden ‚Bewegung‘ Roller Derby.

Party

 

The Photsans:

Die Vierköpfige Band wird den Abend beginnen. Damit von Anfang an alle Beine in Bewegung kommen werden uns die Menschen mit einer ordentlichen Portion Rock’n’Roll und Punk einheizen.

https://www.youtube.com/watch?v=GC-uE-SG0Wc

Jolly Goods:

Rockig, derb, kantig und mitreißend lassen die Jolly Goods das Spartacus danach erzittern. Erlebt mit uns die beiden Schwestern, deren Musik sich mit Worten schwer beschreiben, aber um so besser erleben lässt.

https://www.youtube.com/watch?v=Gwhs9-zzGYo

Tubbe:

Für den Abschluss der Konzerte haben wir Tubbe eingeladen. Elektronisch, poppig und vor allem tanzbar. Liedermaching trifft mitreißende Beats. Tanzen, Party und abfeiern garantiert uns die dreiköpfige Band aus Berlin.

https://www.youtube.com/watch?v=7zhmgjqASqM

 

Aftershow:

Santina Runaway

Lenki Balboa

 

 

robarsch  [19. April 2016]

« zurück zur letzen Seite | zum Seitenanfang