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Die Grundsteinlegung in Golm. Ein erster wichtiger Schritt, doch es muss weiter gehandelt werden! 

 

Potsdam, 31.07.2018

 

Am 07.07. dieses Jahres wurde der Grundstein für ein neues Studierendenwohnheim gelegt. Hiermit entstehen 308 neue Wohnheimsplätze am Standort Golm. Diesen ersten Schritt in Richtung mehr bezahlbaren Wohnraum begrüßen wir, das studentische Bündnis „Unter Dach und Fach“, sehr. Wir freuen uns, dass ab Herbst 2019 endlich mehr Studierende ein bezahlbares Dach über den Kopf haben.

Doch es gibt weiterhin akuten Handlungsbedarf! 

Bei aller Euphorie darf eines nicht vergessen werden: Die Landesregierung darf sich nicht auf Rechentricks ausruhen und muss weiter handeln, wie auch Kilian Binder, studentischer Vertreter im Senat, in seiner Rede richtig bemerkt hat und in MAZ und PNN zu lesen war. Sieht man genauer hin entstehen nach dem planmäßigen Abriss der alten, nicht mehr sanierbaren Häuser nämlich effektiv nur knapp 100 neue Plätze. Damit erreichen wir in Potsdam lediglich eine Versorgungsquote von ca. 9%. Außerdem darf die Landesregierung sich nicht auf dem Landesschnitt ausruhen und muss weiter handeln! Knapp 22% in Frankfurt Oder helfen einem Studi in Potsdam nicht weiter.

In Anbetracht des überhitzten Wohnungsmarktes in Potsdam, fordern wir eine standortbezogene Versorgungsquote von mindestens 12%.

Außerdem müssen Doppelzimmer eine Sondererscheinung bleiben. 40 Zimmer sind im Neubau als Doppelzimmer geplant. Dies sehen wir als einen Rückschritt, da langfristig Einzelzimmer für Studierende oftmals attraktiver sind. Zwar erscheint das Angebot für Pärchen und ausländische Studierende, die meistens nur ein Semester in Potsdam studieren, als attraktiv, doch besteht hier die Gefahr, die Quote schönzufärben, um von der eigentlichen Problematik abzulenken.

Das Potential weiter ausschöpfen!

Der Wissenschaftsstandort Golm steckt voller Potential. Dieses Potential kann jedoch nur mit ausreichendem bezahlbarem Wohnraum ausgeschöpft werden, der von am Gemeinwohl orientierten Anbietern wie dem Studentenwerk zu Verfügung gestellt werden muss. Privatanbieter wie Basecamp mit Mieten von über 500€ pro Monat sind für uns keine Alternative. Bereits im nächsten Jahr sollen mit der Ausweitung der Lehrerbildung in Golm zusätzlich zu den 9.000 Studierenden 1.000 weitere dazu kommen.

Diese brauchen ein bezahlbares Dach über dem Kopf! Deswegen begrüßen wir die Pläne von „Golm 2“, einem weiteren Wohnheim in Golm, und hoffen auf eine baldige Umsetzung des Projektes.  In Zukunft müssen die Zuschüsse vom Land jedoch höher sein. Das Studentenwerk darf eigenständig keine geförderten Kredite bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aufnehmen, wie der Geschäftsführer vom Studentenwerk, Peter Heiß, richtig herausstellt. Deswegen fordern wir an der Seite des Studentenwerkes ein Kreditprogramm, welches die Kreditaufnahme für das Studentenwerk erleichtern soll. 

Wir kämpfen weiter für mehr bezahlbaren Wohnraum!

Das Wintersemester steht vor der Tür, und mit ihm kommen viele neue Studierende nach Potsdam. Bezahlbarer Wohnraum bleibt Ihnen verwehrt, oder wie Kilian Binder es richtig auf den Punkt bringt: „Bald werden wieder frustrierte Studenten auf Wohnungssuche durch Potsdam stampfen“. Wir als Bündnis haben konkrete Forderungen ausgearbeitet, die die Situation verbessern können. Hierbei sind wir auf Eure Unterstützung angewiesen.

Lasst uns gemeinsam gestalten und die Lage aktiv verbessern! Es ist möglich! 

 

Willi Stieger

 

Veröffentlichung:

http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Studenten-kaempfen-fuer-guenstige-Wohnungen-in-Potsdam

Kontakt:

Unter Dach und Fach

E-Mail: stieger@uni-potsdam.de

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Willi Stieger  [8. September 2018]

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