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» presse/pressemitteilung/Pressemitteilung vom Aktionsbündnis für studentischen Wohnraum in Potsdam



In der Nacht zu Dienstag, dem 2. Oktober 2018, versammeln sich die neuen Studierenden mit Schlafsäcken vor den Türen des Studentenwerk Potsdams um am „Tag der freien Vergabe“ eines der letzten verfügbaren Wohnheimzimmern zu ergattern. Bis Ende September gab es bereits um die 3.400 Bewerbungen auf die Wohnheimzimmer des Studentenwerks, im Vergleich zu 2013 ist dies eine Zunahme bei den Bewerbungen um satte 65%.

Schon seit Jahren kritisieren die Studierendenvertretungen der Potsdamer Hochschulen zusammen mit dem Studentenwerk Potsdam und dem studentischem Aktionsbündnis „Unter Dach und Fach“ die angespannte Wohnraumsituation. Sie fordern einen massiven Ausbau der Wohnheime unter dem Studentenwerk Potsdam, aber bisher haben nur private Investoren das Angebot erweitert. Sie bauen nahe den Campus großzügig „studentische Wohnheimzimmer“ die meist mehr als 500 € im Monat kosten. Gute ⅔ vom BAföG-Höchstsatz für ein Dach über dem Kopf sichern die Renditen der Investor*innen, im Gegensatz dazu kostet ein Zimmer beim Studentenwerk Potsdam mit durchschnittlich 237 € weniger als die Hälfte.

 

Teuer Wohnen bedeutet für Studierende sich im Leben und Studium einzuschränken!

„Als Aktionsbündnis für mehr studentischen Wohnraum in Potsdam sind wir empört: In Rekordzeit werden neu Studienplätze geschaffen, aber die Forderungen nach bezahlbarem Wohnraum wurden in den vergangenen Jahren konsequent ignoriert!“ wirft Florian Rumprecht, Masterstudent an der Universität Potsdam dem zuständigen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur vor.

Das Studentenwerk ist als Anstalt des öffentlichen Rechts für die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Belange der Studierenden zuständig, aber es verfügt nicht über die nötigen Ressourcen um den zwielichtigen Geschäftsmodellen von privaten Wohnheimbetreiber*innen die Stirn bieten zu können. Nur unterdurchschnittliche 8,9% der 26.000 Studierenden in Potsdam können ein Zimmer beim Studentenwerk beziehen und mit den bis 2020 geplanten 3000 neuen Studienplätzen an der Universität Potsdam wird sich der bereits ungedeckte Bedarf weiter massiv erhöhen. Daher fordern wir als Aktionsbündnis die Landesregierung dazu auf ein explizites Förderprogramm für den Ausbau der Wohnheime in der Landeshauptstadt auf den Weg zu bringen oder andernfalls die geplante Expansion abzubrechen.

Der größte Teil der Potsdamer Studierenden wurde bisher zum Wohnen nach Berlin verdrängt, aber auch dort ist bezahlbarer Wohnraum rar geworden. Es scheint als würde der Trend wieder rückläufig werden und wir hoffen auf die Einsicht der politisch Verantwortlichen, denn ohne ausreichend bezahlbaren Wohnraum wird der Traum des expandierenden Studienstandorts Potsdam nur allzu schnell ein Albtraum werden.

Lasst uns gemeinsam Druck auf die Verantwortlichen ausüben und die Situation ein Stück besser machen. Gemeinsam sind wir stärker!

Mehr Informationen zur studentischen Wohnraumkampagne in Potsdam gibt es unter: https://www.facebook.com/Unter-Dach-und-Fach-1930522800314198/

Ihr wollt euch auch aktiv im Aktionsbündnis engagieren? Dann schreibt uns einfach unter: unterdachundfach@lists.astaup.de

Lisa-Marie Maliga  [1. Oktober 2018]

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