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» presse/pressemitteilung/70 Jahre Befreiung, statt 60 Jahre Militarismus feiern!



AStA kritisiert NATO-Fete der Bundeswehr zum Tag der Befreiung

Vor 70 Jahren am 8. bzw. 9. Mai ging der Zweite Weltkrieg und die faschistische Diktatur in Deutschland zu Ende. Zahlreiche Gedenkveranstaltungen, welche an das Grauen und die Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen, finden an diesen beiden Tagen in Potsdam und Umgebung statt. Hingegen wird die Bundeswehr am 09. Mai in Berlin einen Ball zu Ehren des 60-jährigen Jubiläums des NATO-Beitritts der BRD geben.

„Auch heute ist es immer noch wichtig, besonders im Hinblick auf eine neu erstarkende rassistische Stimmung im Land, an die Verbrechen der Nazis und den vernichtenden Folgen von rassistischem Gedankengut zu erinnern“, so Elisa Kerkow, Öffentlichkeitsreferentin des AStA. „Die Geschichte und die Aussagen des 2+4-Vertrages, dass nie wieder ein Krieg von deutschem Boden ausgehen solle, muss uns ein Mahnmal sein“. Im Jahr 1955 trat die BRD dem militärischen Staatenbund NATO bei, welcher damals noch als Verteidigungsbündnis initiiert wurde. Als dieser Zweck 1990 mit dem Ende des Kalten Krieges wegfiel, hätte auch die NATO aufgelöst werden sollen. Stattdessen gibt es mittlerweile Militäreinsätze weit außerhalb des ursprünglichen Bündnisgebiets. Seit dem Ende des Kosovo-Krieges hat sich die NATO die Erstschlagsoption erhalten, es folgte der erste Bodenkrieg mit dem Afghanistaneinsatz, an dem auch die Bundeswehr nicht unwesentlich beteiligt war und ist.

Auch weitere Einsätze mit deutscher Beteiligung sind auf dem Globus verteilt vorzufinden. Dabei spielen wirtschaftliche Erwägungen keine unwesentliche Rolle. Das alles hält die Bundeswehr jedoch nicht davon ab, an gerade diesem Gedenk- und Feiertag des Kriegsendes die militaristische Beteiligung in der NATO zu feiern. „60 Jahre NATO-Beitritt sind für uns kein Grund zu feiern, sondern Anlass sich kritisch mit der Beteiligung Deutschlands in militärischen Konflikten auseinanderzusetzen“, erklärt Referentin für Antimilitarismus Claudia Sprengel. „Es ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer des Nationalsozialismus, dass ausgerechnet am 9. Mai, welcher in vielen osteuropäischen Ländern als ‚Tag des Sieges‘ gilt, Personen der Öffentlichkeit und der Bundeswehr den deutschen Militarismus zelebrieren“, so Sprengel weiter.

Der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Potsdam kritisiert diese Abwertung der Gedenkkultur und missbilligt den „Ball der Bundeswehr“. Darüber hinaus gedenken wir gemeinsam mit den Studierenden unserer Hochschule den Opfern des Faschismus, und bitten alle Angehörigen der Universität den Gedenkveranstaltungen beizuwohnen. Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg!

 

Pressemitteilung zum Tag der Befreiung (2015)

AStA kritisiert NATO-Fete der Bundeswehr zum Tag der Befreiung

Vor 70 Jahren am 8. bzw. 9. Mai ging der Zweite Weltkrieg und die faschistische Diktatur in Deutschland zu Ende. Zahlreiche Gedenkveranstaltungen, welche an das Grauen und die Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen, finden an diesen beiden Tagen in Potsdam und Umgebung statt. Hingegen wird die Bundeswehr am 09. Mai in Berlin einen Ball zu Ehren des 60-jährigen Jubiläums des NATO-Beitritts der BRD geben.

„Auch heute ist es immer noch wichtig, besonders im Hinblick auf eine neu erstarkende rassistische Stimmung im Land, an die Verbrechen der Nazis und den vernichtenden Folgen von rassistischem Gedankengut zu erinnern“, so Elisa Kerkow, Öffentlichkeitsreferentin des AStA. „Die Geschichte und die Aussagen des 2+4-Vertrages, dass nie wieder ein Krieg von deutschem Boden ausgehen solle, muss uns ein Mahnmal sein“. Im Jahr 1955 trat die BRD dem militärischen Staatenbund NATO bei, welcher damals noch als Verteidigungsbündnis initiiert wurde. Als dieser Zweck 1990 mit dem Ende des Kalten Krieges wegfiel, hätte auch die NATO aufgelöst werden sollen. Stattdessen gibt es mittlerweile Militäreinsätze weit außerhalb des ursprünglichen Bündnisgebiets. Seit dem Ende des Kosovo-Krieges hat sich die NATO die Erstschlagsoption erhalten, es folgte der erste Bodenkrieg mit dem Afghanistaneinsatz, an dem auch die Bundeswehr nicht unwesentlich beteiligt war und ist.

Auch weitere Einsätze mit deutscher Beteiligung sind auf dem Globus verteilt vorzufinden. Dabei spielen wirtschaftliche Erwägungen keine unwesentliche Rolle. Das alles hält die Bundeswehr jedoch nicht davon ab, an gerade diesem Gedenk- und Feiertag des Kriegsendes die militaristische Beteiligung in der NATO zu feiern. „60 Jahre NATO-Beitritt sind für uns kein Grund zu feiern, sondern Anlass sich kritisch mit der Beteiligung Deutschlands in militärischen Konflikten auseinanderzusetzen“, erklärt Referentin für Antimilitarismus Claudia Sprengel. „Es ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer des Nationalsozialismus, dass ausgerechnet am 9. Mai, welcher in vielen osteuropäischen Ländern als ‚Tag des Sieges‘ gilt, Personen der Öffentlichkeit und der Bundeswehr den deutschen Militarismus zelebrieren“, so Sprengel weiter.

Der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Potsdam kritisiert diese Abwertung der Gedenkkultur und missbilligt den „Ball der Bundeswehr“. Darüber hinaus gedenken wir gemeinsam mit den Studierenden unserer Hochschule den Opfern des Faschismus, und bitten alle Angehörigen der Universität den Gedenkveranstaltungen beizuwohnen. Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg!

Elisa Kerkow  [8. Mai 2015]

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