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» referat/Rückmeldungen aus der Studierendenschaft zum (abgesagten) Besuch von Thomas de Maizière



Hui, wie so ein Aufruf um Meinungsäußerung (Newsletter vom 6.1.16) die Gemüter in Wallung bringt.

Hier nun die Veröffentlichung der Antworten, die uns erreicht haben. Danke an alle, die sich Zeit genommen haben. Vornweg: Ich habe die Teile rausgekürzt, die A) beleidigend gegenüber mir als Person oder dem AStA als Gremium sind oder B) nichts mit der Veranstaltung zu tun haben. Zum einen erspart euch das eine Menge sehr unsachlicher Diskussionsbeiträge, zum anderen – und das möchte ich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich betonen – ist der Allgemeine Studierendenausschuss ein Gremium der studentischen Selbstverwaltung, dass jährlich vom Studierendenparlament gewählt wird. Im Studierendenparlament sich hochschulpolitische Listen entsprechend ihres Stimmenanteils bei den Gremienwahlen vertreten, d.h. auch der AStA ist ein politisches Gremium. Dieses Jahr wird er getragen von einer Mehrheit der linken, emanzipatorischen und ökologischen Listen BEAT!, Grüner Campus, Die Linke.SDS und Jusos.

Und obwohl wir so ein linker AStA sind, veröffentlichen wir die kunterbunten Meinungen von Studierenden. Sie zeigen, dass die Uni eben auch nur ein Abbild der Gesellschaft ist.

 

Fußnote: Alle Rechtschreibfehler im Original belassen.

 

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Hallo lieber AStA,

 

ihr batet um ein kurzes Statement seitens der Studierenden zur kommenden Veranstaltung am 13.01. am Campus Greibnitzsee. Hier ist meins:

 

Ich finde es bedauerlich, dass die Universität Potsdam einer Veranstaltung Raum bietet, welche durch ihre organisatorische Ausrichtung die Themenfelder Flucht und Sicherheit semantisch zu verknüpfen sucht. Hierbei wird bewusst oder unbewusst eine Verschlechterung der Lage der inneren Sicherheit durch erhöhtes Aufkommen von flüchtenden Menschen suggeriert. Das überrascht mich bezüglich der veranstaltenden Personen und Organisationen jedoch nicht.

So erscheint mir ein Podiumsdiskussion nicht ergebnisoffen und dem Austausch von Argumenten gewidmet, wenn lediglich einer Person von vier Personen eine Vortragsbühne gegeben wird.

Persönlich halte ich die Politik des Innenministers für falsch, weswegen ich jedoch nicht sein Kommen ablehne. Allerdings missfällt mir eine Veranstaltung mit dem Charakter eines Prestige-Events, welchem eine Diskussion als meinungsbildnerisches Feigenblatt angehängt wird.

 

Liebe Grüße

 

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Lieber AStA,

 

bei eurem letzten Newsletter habe ich mich unter Punkt 2. doch herausgefordert gefühlt, etwas zu schreiben. Hier meine Meinung zu der Veranstaltung am Mittwoch:

 

Ich finde es erfreulich, dass an unserer Universität ein großes Angebot an Veranstaltungen und Diskussionsforen geboten wird – gleich welcher politischen oder weltanschaulichen Ansicht.

 

[…]

 

Ab und an kommt es mir so vor, als ob auf Teufel komm raus Kritik geübt werden muss, wo es einfach – meiner Meinung nach – nichts zu kritisieren gibt. Dass derartige Veranstaltungen an der Uni stattfinden und die Leute darüber informiert werden ist super. Jede Zusammenkunft, welcher Art auch immer, regt den Geist an und hält zu politischem und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen an. Nur so kann kulturelle und politische Vielfalt in der Gesellschaft und an der Universität entstehen. Schon allein deshalb ist für mich jede Kritik unverständlich.

 

Liebe Grüße

 

 

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Liebes Asta-Team,

 

vorweg: ich bin in keiner politischen Partei und glaube von mir sagen zu können, politisch-ideologisch nicht eindeutig in das ein oder andere Lager eingeordnet werden zu können. […] Man kann zu Herrn De Maizière und seinen Meinungen stehen wie man will – aber er kommt in seiner Funktion als Bundesinnenminister der Bundesregierung, nicht als CDU-Wahlkampfhelfer. Wenn Kippling, Wagenknecht und Co in dieser Funktion anwesend wären, müsste ihnen derselbe Respekt entgegengebracht werden. Ich selber bin in der politischen Bildungsarbeit in Berlin tätig. Und wenn dann mal Gregor Gysi als Ehrengast eine Rede hält, gehe ich auch nicht auf die Barrikaden. Außerdem spricht De Maizière darüber hinaus auch noch über ein Thema, bei dessen Grundpfeilern ein breiter Konsens bei den meisten Parteien besteht. Natürlich kann und soll man seine Ausführungen kritisch hinterfragen (die sicherlich oftmals auch deswegen gemacht werden, um Rechtskonservative nicht an die AfD zu verlieren – ein Argument der SPD und Linken, dass angesichts von Merkels als zu tolerant befundener Flüchlingspolitik übrigens oft gegen die CDU verwendet wird).

Ich hätte mir außer einer Vertreterin von Amnesty International gerne noch jemand weiteres aus dem linken Lager gewünscht, aber trotz einer anschließenden Podiumsdiskussion deswegen gleich von einer parteipolitischen Veranstaltung zu sprechen, ist ja wohl vollkommen lächerlich. […] Ich würde gerne von De Maizière wissen, welche Mittel und Maßnahmen er zu ergreifen gedenkt, um angesichts der Vorkommnisse in Köln die leider stark aufkommenden „Krimineller-Ausländer“- Pauschalurteile und Klischees wirksam zu bekämpfen. Und daran gleich die Frage anschließen, ob dieses mangelnde differenzierte Denken und dieser schlimme Mangel an (Hintergrund-)Wissen vieler so genannter „besorgter Bürger“ nicht Ausdruck eines großen bildungspolitischen Versagens von Bund und Ländern sind!?

 

Besten Gruß,

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Hallo AStA,

Ich schreib euch wegen eures Aufrufs zur „Flüchtlingsland

Deutschland“-Veranstaltung am 13.1.

 

ich empfinde es als hochgradig problematisch, dass eine solche Veranstaltung von unserer Uni unterstützt wird.

Zum einen ist das hier klare parteipolitische PR von CDU-Anhängseln und K.-Adenauer-Stiftung und sowas hat auf dem Campus nichts verloren -und dann spricht unser Unipräsident auch noch das „Grußwort“.

Zum anderen ist es unglaublich zynisch, alle Geflüchteten als potentielle Täter hinzustellen, statt den Fokus auf die humanitäre Kathastrophen zu legen, die sich durch die Abschottung der EU per „hot spots“ ergeben.

Oder den rechten Terror in der BRD -wurde nicht erst neulich ein Flüchtling bei scharfen Schüssen auf eine Asylunterkunft verletzt? Es könnte ja auch mal über die Folgen der letzten Asylrechtsverschärfung reden -Wie war das mit dem Familiennachzug? Oder mit den „sicheren

Herkunftsländern“?

 

peinlich für unsere Uni. peinlich.

viele Grüße,

 

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Lieber AStA,

 

gern komme ich eurem Aufruf nach und schicke euch meine Meinung zum Besuch  des Bundesinnenministers.

 

Ich finde es gut, dass unser Bundesinnenminister der Einladung gefolgt ist  und nach Potsdam kommt und zu diesem aktuellen Thema spricht. Euere Bedenken,  dass es sich um eine zu einseitige Veranstaltung handele, teile ich nicht.

Schließlich wird es im Anschluss noch eine Podiumsdiskussion geben. Ich bin  auch  der Überzeugung, dass wir Studenten selbst entscheiden können, wie wir diese Veranstaltung bewerten und einen eigenen Kopf zum Denken haben.

 

Viele Grüße

 

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Hallo AStA,

 

hier mein Statement:

 

Grundlegend für Demokratie und einen Rechtsstaat, in dem ich leben will, sind offene, reife, sachbezogene und qualifizierte Diskussionen. Den Besuch vom Bundesinnenminister samt Vortrag schätze ich als sehr gute Möglichkeit für eine solche Diskussion ein. Deswegen begrüße ich diese Veranstaltung und hoffe, das der AStA mich gut vertritt und als reifer, offener, qualifizierter und sachbezogener Teilnehmer/Diskussionspartner auftritt.

 

Viele Grüße,

 

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Hallo liebes asta,

 

krass mit der CDU Veranstaltung. Was soll das?

Wir verstehen uns als parteiunabhängige Bildungseinrichtung.

Parteimitglieder haben Universitäten keine Veranstaltungen zu halten. Weder  ausländerfeindliche Parteien wie die CDU, noch andere, die wenigstens im  Bereich der Asylpolitik noch erträglich wären. Viele Studen_tinnen sind in dem Bereich aktiv, investiert viel Zeit und Geld in die Arbeit für Geflüchtete und versucht somit das zu retten, was die CDU verbockt.

 

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Lieber AStA,

 

hier meine Meinung zum bevorstehenden Besuch von Thomas de Maiziére:

 

Ich stehe der Veranstaltung grundsätzlich positiv gegenüber und freue mich, dass sich Herr de Maiziére auch einer Podiumsdiskussion stellt. Ich bin beileibe nicht immer einverstanden mit seiner, meiner Meinung nach, zu strengen Flüchtlingspolitik. Dennoch verstehe ich nicht, warum ihr den Besuch so kritisch seht. In einer Demokratie sollte doch jeder seine Meinung sagen dürfen und ebenso sollte die RCDS zu ihrer Podiumsdiskussion einladen können, wen sie will (sofern es nicht verfassungsfeindlich wird).

 

Eure Kritik, dass dies eine “eindeutig konservative, parteipolitisch ausgerichtete Veranstaltung” ist, kann ich nicht nachvollziehen. […]

 

Freundliche Grüße

 

 

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Liebe Vertreter der Studierendenschaft,

 

Ich begrüße es sehr, dass Herr Maizière an unsere Uni kommt und einen Vortrag zur Flüchtlingspolitik halten wird. Ich bin sehr darauf gespannt seine Meinung zu hören, was nicht heißt, dass ich sie auch unterstütze. Der Herr Innenminister kommt auf Einladung einer studentischen Partei, so wie auch andere studentische Parteien bereits hochrangige Politiker an die Hochschule eingeladen haben. Wieso wird in dem oben genannten Newsletter der Auftritt von Herrn Maizière also so  negativ bewertet?

[…]

Jede Partei, ob sie nun die Mehrheit hat oder in der Opposition ist, sollte das Recht haben solche Veranstaltungen in der Uni auszurichten und die Studierendenschaft aus erster Hand zu informieren und in Kontakt mit ihren Volksvertretern zu bringen. Natürlich ist eine von der RCDS organisierte Veranstaltung „eindeutig konservativ“!

 

Ich habe früher schon an ähnlichen Veranstaltungen an der Uni teilgenommen und des Öfteren erlebt, dass Politiker mit unfairen Argumenten oder gar Häme überzogen wurden. Ich bitte deshalb darum, von einem derartigen Verhalten abzusehen. Ich weiß nicht was ihr genau unter „in die Veranstaltung hinein tragen“ versteht, aber ich bitte euch einen sachlichen, demokratischen, angemessenen Rahmen zu wahren. Grundsätzlich ist es eine gute Idee, die Anwesenden in die Diskussion mit einzubeziehen, wenn es in so einem Rahmen geschieht.

Für die anschließende Diskussion sind meiner Meinung nach genügend gewichtige Gegenstimmen vorhanden, so dass ich auch so keinerlei Gefahr sehe, dass die Betrachtung der Argumente des Innenministers einseitig bleibt.

 

Daher kann ich eure Empörung über seinen Besuch in keinster Weise nachvollziehen!

 

Viele Grüße

 

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Geht’s noch? Hackt es bei der Uni oder was? Wie kann man sowas nur zulassen? Die Uni als Podium für Rassistinnen, oder wie? Als näxtes kommt dann der Höcke mit Hermann, Meves und Zschäpe zu besuch, ja?

 

Kann der AStA als meine Studierendenvertretung da gefälligst mal bitte auf die Barrikaden gehen?

Könnt ihr bitte zumindest durchdrücken, dass als Gegenveranstaltungen, um eine Rolle politischer Diversität, wie sie einer staatlichen Bildungsanstalt geboten ist, aufrecht zu halten, Tsipras, Schmidt und Böhmermann eingeladen werden?

 

Danke für euren Einsatz! Ihr seid supertoll!

 

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Lieber Asta,

 

ich folge eurem Aufruf zu o. g. Thema. Ich finde es toll, dass ein Bundesminister, der derzeit so gefordert ist wie er, sich die Zeit nimmt, um mit Studenten an der Uni über ein aktuelles politisches Thema zu sprechen. Da viele Studenten landläufig als politikmüde gelten, sehe ich hier einen guten Anlass, dem entgegen zu wirken.

 

Eure Sorge, dass die Veranstaltung zu einseitig wird, teile ich nicht, schließlich sitzt auf dem Podium ein bunter Mix an Köpfen. Dass der Minister den Einführungsvortrag hält, ist angesichts seiner Funktion nur angemessen und ein schöner Einstieg in die Diskussion, in der es an Kritik sicher nicht mangeln wird.

 

Und selbst wenn nur der Minister mit seinen mutmaßlich konservativen Ansichten dort referieren würde, wäre das auch ein Zugewinn. Ich denke die Studenten der Universität Potsdam haben alle einen eigenen Kopf zum Denken und werden das Gesagte sicher gut einordnen können und sich ihre eigene Meinung bilden. Es ist doch eine schöne Abwechslung an einer Uni auch mal andere Standpunkte zu hören, als die Üblichen. So verstehe ich jedenfalls Toleranz und Meinungsvielfalt.

 

Kritische Fragen an den Minister stelle ich dann im Laufe der Veranstaltung, sofern möglich und nötig. Ich hoffe auf eine spannende und bereichernde Runde am Mittwoch für alle Beteiligten.

 

Herzliche Grüße

 

 

 

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Lieber AStA,

 

Also ich finde es ok wenn der hier auftreten darf und ich finde das     ok, dass die Uni das unterstützt. Bei den Jusos hat die Uni dies     übrigens z.T. auch gemacht (zumindest da, wo ich sie darum gebeten     hab, also bei Platzeck). Das heißt natürlich nicht, dass man nicht     dagegen protestieren darf, bzw. auch auf der Veranstaltung mit     kritischen Fragen zu kommen. Im Gegenteil: ein Protest gegen die     Inhalte seiner Politik und das Gesagte finde ich sogar gut.

 

Aber was ich nicht so gut finde wäre, wenn als Ergebnis dieser     Kampagne die Uni zum Partei- und weltanschaulich neutralem     Territorium, ähnlich wie Schulen, erklärt würde und das niemand mehr     Politiker einer Partei einladen kann. Genau das droht nämlich meiner     Meinung nach, wenn in der Debatte weiterhin der Aspekt des     parteipolitisch nicht ganz bunt aufgestellten Podiums bemüht wird.     Ich sag sag das nicht, weil ich in Zukunft weiterhin SPD Politiker     einladen will, sondern weil ich davon überzeugt bin, dass Parteien     (u.a. politische Gruppen) mit dezidierter Weltanschauung zur     Gesellschaft dazu gehören und unbedingt Zutritt zu Universitäten     haben sollten, schon allein um etwas Weltanschauung in diese Gemäuer     zu bringen. Im Endeffekt gäbe es dann nicht nur kein de Maiziere     mehr sondern auch kein Gabriel, keine Roth und keine Sara     Wagenknecht. Außerdem glaube ich, dass unsere Studierenden kritisch     genug sind, sich auch passend mit solchen Veranstaltungen     auseinander zu setzen.

 

Das gilt meiner Meinang nach natürlich nicht für Parteien wie AfD     und NPD, da diese in ihrer Programmatik Punkte drin haben, die so     grundsätzlich auch gegen das Selbstbild der Universität verstoßen,     dass sie einfach auch so nicht in die Uni gehören.

 

Ihr könnt diese Äußerung auch gerne, wie im Newsletter gewünscht,     veröffentlichen.

 

Viele Grüße

 

 

 

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Lieber AStA,

 

[…]

Ich möchte nicht sagen das Herr Thomas de Maiziére ein umstreitbarer Politiker ist.

Eine faire, kontroverse und sachliche Diskussion im Anschluss des Vortrages ist doch viel produktiver als die dumme und beschämende Blockade- und Möbelpolitik die ihr veranstaltet.

 

Was ist euer Problem an Herrn de Maiziére? Ich möchte ihn nicht in den Schutz nehmen und stehe ihm auch kritisch gegenüber, aber dennoch hat er einen respektvollen und fairen Umgang verdient. […]

Trotzki-Lesungen und Propagandareden der Marxisten im UniFoyer ist ein legitimes Mittel der Meinungsäußerung? Aber der sachliche Austausch mit einem Spitzenpolitiker, der auch noch zu einem der aktuell brennendsten Themen verantwortlich ist, mit anschließender Diskussionsrunde ist dagegen gegen jegliche Art von politischer Meinungsbildung.

 

Ich bitte euch auch diese Meinungen anonymisiert online zu veröffentlichen.

 

Gruß

habt noch ein schönes Jahr

 

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Guten Tag,

 

mein Statement zur Veranstaltung „Flüchtlingsland Deutschland“:

 

Ich persönlich begrüße sehr den Austausch zu diesem sehr heiklen Thema  und wünsche mir seit langem mehr Aufklärung und Offenheit auch im Bezug auf mögliche asylkritische Fragen.

Die Diskussion – avor allem in Unis – ist wichtig und sollte ungehindert, aber in einem angemessenen Rahmen möglich sein.

 

Freundliche Grüße

 

 

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Hallo erstmal,

ich weiß gar nicht, ob Sie’s wussten, aber… die CDU wusste von nichts. Es  sollte sich herausgestellt haben, dass diese „konservative“ Politik, gekauft von süddeutschen Industriekonzernen, uns und der Welt schadet. Ein solcher Vortrag sollte ähnlich anderen Propagandatexten nur mit Kommentar präsentiert werden. Ich bin daher für ein Streitgespräch/Diskussion life vor Publikum.

 

 

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Ich habe keinerlei Problem mit der öffentlichen Verbreitung einer solchen Veranstaltung an der Uni durch die Uni.

Wenn nicht hierfür, wofür ist denn dann der Newsletter und die Homepage?

Solange hier keine klare Diskriminierung bestimmter anderer Veranstaltungen stattfindet finde ich das ok und sogar begrüßenswert. (ehrlich gesagt hat der RCDS keine sonderlich gute Informationspolitik, wodurch ich erst über diesen Kanal überhaupt davon mitbekommen habe.)

[…]

 

Viele Grüße,

 

 

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Liebe Mitglieder des AStA UP,

 

ich finde es sehr befremdlich, dass gegen diese Veranstaltung Stimmung gemacht werden soll. Der Innenminister unserer demokratisch gewählten Regierung bietet seine Sicht auf ein innenpolitisch höchst aktuelles Thema an, worauf anschließend eine Podiumsdiskussion von Vertretern verschiedener voneinander unabhängiger Organisationen folgt. Ich denke nicht, dass Studierende in jeder Veranstaltung, die mit der Universität in Verbindung gebracht wird, sofort ihre Meinung kundtun müssen. Der mitschwingende Ton, eine Universität sollte „konservativen“ Stimmen sowieso kein Forum bieten, ist außerdem äußerst fragwürdig.

 

LG

 

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Lieber AStA,

 

[…]

Ich habe das Gefühl, dass es keine sehr ausgeglichene Veranstaltung werden wird. Der Schwerpunkt scheint klar auf De Maiziere gelegt wurden zu sein und um ihm die Möglichkeit zu geben seine Meinung lang und ausführlich zu präsentieren. Da dies im Vorfeld der Diskussion in Form eines Vortrags passieren soll, habe ich Bedenken dass viele Äußerungen einfach unkommentiert stehen bleiben und am Ende noch bejubelt werden.

Genauso bedenklich finde ich es, dass in dieser Diskussion anscheinend (wie so oft) ÜBER Geflüchtete geredet wird und nicht MIT ihnen. Ich finde es sehr irritierend, dass der Präsident der UP diese Veranstaltung unterstützen möchte – gerade nach den Äußerungen De Maizieres in dem letzten

halben Jahr. (Mal ganz abgesehen davon, dass er bewusst Informationen im  NSU-Prozess zurückgehalten hat und regelmäßig Vorratsdatenspeicherung fordert.)

Trotz einer bunten Vielfalt an politischen Ansichten an dieser Uni sollte doch dafür gesorgt werden, dass sich jeder Mensch immer an der Uni Potsdam willkommen fühlen kann. Ich denke nicht, dass eine solche Veranstaltung dies in irgendeiner Form nach Außen signalisiert – mit ziemlicher Sicherheit eher das Gegenteil.

Liebe Grüße,

 

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Liebe ASTA-ReferentInnen,

 

Vielen Dank für die Ankündigung!

Auch wenn CDU und RCDS keineswegs meiner eigenen politischen Überzeugung entsprechen, finde ich es doch wichtig, dass die konservativeren Standpunkte nicht von den Diskussionen in der  Hochschul-Öffentlichkeit ausgeschlossen werden. […] Stattdessen: Vortrag anhören und in der Diskussion kritisieren oder besser noch widerlegen.

 

Viele Grüße!

 

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Lieber Asta,

 

zu dem Vortrag von de Maizière: Es findet anschließend eine Podiumsdiskussion statt, u.a. mit der Generalsekretärin von Amnesty Internation Deutschland. Ich vertrete auch nicht seine Meinung, ich denke jedoch, dass schon ein differenziertes Bild durch Gäste mit verschiedenen Interesssen und Ansichten dargestellt werden kann. Oder anders: Kann man in der Diskussion nicht eher unbequeme Fragen stellen? Ich weiß nicht, wie sehr die Veranstaltung als Meinungsaustausch bzw. als reine Propaganda gebraucht wird.

 

Beste Grüße,

 

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Hallo,

 

danke für diesen Hinweis über den Newsletter und die Möglichkeit zur Rückmeldung.

 

Ich finde das sehr schlecht. Es geht um eines der wichtigsten aktuellen politischen Themen und da sollte die Uni keine politisch einseitigen Veranstaltungen durchführen. Das Thema wird schließlich kontrovers diskutiert und eine Veranstaltung, auf der nur eine Meinung abgebildet wird, passt nicht zum wissenschaftlichen Diskussionsstil. Eine Podiumsdiskussion, bei der ein Meinungsaustausch möglich ist oder Vorträge von mehreren demokratisch gesinnten, ähnlich prominenten Meinungsvertretern wären angemessen. Es kann sich ja nicht um eine „Info“-Veranstaltung handeln, da Herr De Maizière kein Wissenschaftler auf dem Fachgebiet ist, sondern in seiner Funktion als Politiker auftritt und damit ausschließlich seine persönliche Meinung kundtun will. Warum soll diese Meinungsäußerung nur in eine Richtung erfolgen? Ich finde das insbesondere bei kontrovers diskutierten Themen absolut nicht zu rechtfertigen, denn das hat mit wissenschaftlich-objektivem Gedankenaustausch und Erkenntnisgewinnung nichts zu tun!

 

Zum Inhaltlichen: ich sehe den sehr konservativen Standpunkt von Herr De Maizière zum Thema Flüchtlingspolitik mehr als kritisch und bin zu seinem Standpunkt beim Thema „innere Sicherheit“ absolut gegenteiliger Meinung. Er lässt sich m.E. von Rechspopulisten treiben und übernimmt teilweise sogar deren Vorurteile und Wortschatz. Seine Sicherheitspolitik halte ich für kontraproduktiv. Er schürt mit seiner Wortwahl Ängste statt sie zu nehmen und das Land wird m.E. durch seine Maßnahmen nicht sicherer, sondern unfreier und kälter.

 

Viele Grüße

 

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Lieber AStA,

ihr habt um unsere Meinung gebeten. Das finde ich gut. Hier kommt sie:

 

Ich finde es gut, dass Herr de Maizière kommenden Mittwoch zur Uni kommt und über die Flüchtlingsituation spricht. Ich hoffe, dass viele Studierende kommen, um sich seinen Vortrag und die anschließende Podiumsdiskussion anzuhören.

 

Beste Grüße

 

 

 

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Hallo lieber AStA,

 

in eurem Newsletter hattet ihr ja um ein Statement zum Besuch von Thomas De Maizière gebeten. Hier also meines:

 

Ich findes gut, dass die Konrad Adenauer-Stiftung im Rahmen ihres politischen Bildungsforums auch mal an die Uni Potsdam kommt und noch besser, dass ein Bundesminister, wie Thomas De Maizière, sich die Zeit nimmt und als Gast zugesagt hat. Der Minister wird hierbei sicher auch die Position der Bundesregierung erläutern. Ich bin gespannt, welche Fragen sich aus dem studentischen Publikum ergeben und hoffe auf einen fairen und respektvollen Umgang mit unserem bundespolitischen Gast. Dass der Universitätspräsident ein Grußwort halten wird, ist vollkommen angemessen und wird einem Vertreter unserer Bundesregierung ebenso gerecht, wie die Anwesenheit und Berichterstattung von Presseleuten.

 

Soviel zu meinem Statement. Danke für die Möglichkeit, meine Meinung abzugeben!

 

 

Mit besten Grüßen,

 

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Sehr geehrtes Asta-Team,

 

Den Besuch des Innenministers befürworte ich bei einer Möglichkeit des  offenen Dialogs. Eine einseitige Präsentation seiner Meinung dagegen halte ich im Rahmen einer Universität für nicht angemessen. Universitäten sind Orte des Gedankenaustauschs. Gerade bei einem solch kontroversen Thema sollte es das auch bleiben. Alles andere ist Propaganda.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

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Lieber Asta,

 

die Uni bewirbt eine Veranstaltung an der Universität. […]

 

Mit freundlichen Grüße

Claudia Fortunato  [13. Januar 2016]

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