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» themen/antifa/Handala e.V. an der Uni Potsdam



Seit dem 21. Januar 2016 ist eine Ausstellung des „Handala e.V.“ unter dem Titel „Haft ohne Anklage“ am Campus Griebnitzsee zu sehen. Das „Marburger Bündnis gegen Antisemitismus“ hatte schon 2013 gegen die Eröffnung der Ausstellung protestiert. Der Name „Handala e.V. “ geht zurück auf die Comicfigur Handala, ein palästinensisches Kind, gezeichnet von dem palästinensischen Cartoonisten Naji Al-Ali. Ein Comic in dem antisemitische Bilder stilisiert werden und zur gewaltsamen Eroberung ganz Palästinas aufgerufen wird. So werden Juden mit übergroßen Hakennasen gezeichnet, teilweise auch als Spinnen oder Schlangen . Gewalt spielt eine zentrale Rolle in den Comics: Gewalt gegen jüdische Bewohner*innen Israels, Gewaltandrohungen gegen palästinensische Bewohner*innen die in Verhandlung mit Israel treten und Terror gegen den Staat Israel. Auf dem Flyer zur Veranstaltung steht: „Wir verurteilen jegliche Form von Diskriminierung und Gewalt, insbesondere Besatzung und Terrorismus“ und auf der Rückseite begegnet man Kritik am Staat Israel in Stichpunkten. Der Handala e.V. stellt sich auf seiner Homepage als Gruppe dar, „die (…) eine kritische und gleichzeitig sachliche Diskussion über den Konflikt“ fördern will. In ihrer Ausstellung, die fast ausschließlich aus Texten besteht, wollen sie sich mit der israelischen Praxis der Administrativhaft auseinandersetzen – die nebenbei bemerkt nicht nur in Israel praktiziert wird. Die wenigen Bilder der Ausstellung dienen dazu, inhaftierte Palästinenser*innen als Opfer in Szene zu setzen.

Würde der Verein Terrorismus verurteilen, müssten die Aktivitäten der palästinensischen Terrororganisationen thematisiert und verurteilt werden. Wäre die Intention der Ausstellung, die kritische und sachliche Diskussion zu fördern, dann würde sie den Ausnahmezustand in Israel anerkennen, ebenso wie die reale und alltägliche Terrorgefahr, der die israelische Bevölkerung ausgesetzt ist. Anders als in Marburg oder Potsdam, anders als in Deutschland, ist der Terror für die israelische Bevölkerung nämlich Realität und Alltag und gegen eben diesen Terror werden Maßnahmen entwickelt. Ob die Administrativhaft eine gute Maßnahme ist, kann diskutiert werden. Dafür ist die Ausstellung allerdings ungeeignet. Dem Handala e.V. allein den Diskurs über Haftbedingungen in Israel zu überlassen, ist gefährlich, denn es bestärkt antisemitische Hetze.

Unter den verlinkten Seiten auf der Homepage vom Handala e.V. findet man übrigens auch die BDS-Kampagne, eine Bewegung, die zum Boykott Israels aufruft. So ist es fraglich, warum  diese Gruppe, die einen klar antisemitischen Auftrag hat, an der Uni Potsdam ein Podium findet.

Hier die Homepage des Handala e.V.: https://handalamarburg.wordpress.com/

und das Israelbild der Gruppe Handala, analysiert vom Marburger Bündnis gegen Antisemitismus https://bgamarburg.wordpress.com/2013/06/25/das-israelbild-von-handala-pressemappe/

Christin Hartmann  [2. Februar 2016]

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