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Bass statt Blödsinn! – Campus und Demo gegen rechts

zum Widerspruch von Bildungsort und Reichsbürger*innen

Während heute die Universität am Campus Griebnitzsee den Hochschulinformationstag für Studieninteressierte durchführt und dort verschiedene Aktive zusammenkommen, müssen Studierende auf dem Weg zu oder von ihren Kursen am Neuen Palais heute besonders auf sich achten und aufpassen, da nahe dem Neuen Palais heute eine Versammlung von Reichsbürger*innen stattfindet. Sie treffen sich unter dem Vorwand den Geburtstag eines Hohenzollernnachfahren, Georg Friedrich Prinz von Preußen, zu feiern, der zuletzt mit Entschädigungsforderungen für die Hohenzollern Schlagzeilen gemacht hat, die aber bisher an festgestellten Vorschub des nationalsozialistischen Systems durch Wilhelm von Preußen scheitern.

Als sogenannte Reichsbürger*innen treffen sich nun also rechtskonservative, extrem rechte und verschwörungsideologische Akteur*innen und Personen nahe einem Ort, der heute zum Glück der Bildung und nicht mehr dem militärischen Exerzieren gewidmet sein soll. Die unrühmliche Geschichte aller drei Hauptstandorte der Universität Potsdam kann dort Informationstafeln entnommen werden und wird im universitären Kontext kritisch reflektiert, insbesondere ja durch die dazu ausbildenden Fächer am Neuen Palais wie der Geschichtswissenschaft, damit wir aus der Vergangenheit lernen und unsere Gesellschaft und Demokratie progressiv gestalten, statt undemokratische und demokratiefeindliche Strukturen zurückzubringen, zu romantisieren oder teils profitorientiert zu instrumentalisieren.

Die Studierendenvertretung positionierte und positioniert sich weiterhin für eine Gesellschaft der Vielfalt und Akzeptanz, Werte, die von Reichsbürger*innen am ehesten noch für ein Toleranzparadoxon ausgenutzt werden. Als Campuspolitikreferent mache ich mir speziell Gedanken um das Sicherheitsgefühl meiner Kommiliton*innen, die in diesem Semester vielfach zurück in das Studium vor Ort gefunden habe, dabei teils als Risikogruppen weiterhin durch die Pnadmie gehemmt werden, teils als marginalisierte Personen der Marginalisierung vor Ort schlechter entgehenn können. Ich bin daher wie viele sehr froh, dass es eine Gegendemo mit Musikprogramm am Neuen Palais von 12-18 Uhr gibt, um ein Zeichen zu setzen, dass Potsdam heute bunt und progressiv ist. Wir müssen nicht ausweichen und uns belasten lassen. Wir als diverse und heterogene Studierendenschaft können zusammenhalten und den demokratischen Werten eine Stimme geben, die heute Potsdam und auch konkret die Universität auszeichnen. Unterstützt also gerne die Gegendemo. Bass statt Blödsinn!

Philipp Okonek  [10. Juni 2022]

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