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Das große möchte-gern-Prestige-Subject der Universitätsleitung mal wieder eingefroren?

Rektorat zeigt keine Gesprächsbereitschaft

Es war und ist ein irrwitziges Projekt. Die Chipkarte für Studierende. Pläne dafür gibt es seit mehreren Jahren. Die Notwendigkeit war stets umstritten. Sie ist es aber umso mehr angesichts der prekären Haushaltslage der Universität Potsdam.

Im letzten Jahr machte die Universitätsleitung jedoch unbeirrt mal wieder einen ernsthafteren Versuch der Realisierung. Es wurde ein Pflichtenheft veröffentlicht (allein dessen Erstellung kostete 13.000 Îð; man wage nicht, das in Bücher umzurechnen!), die Umsetzung offiziell ausgeschrieben.

Der AStA forderte deshalb die Studierenden in der Vollversammlung im vergangenen Dezember auf, über einen Vertrag zwischen Studierendenschaft und Rektorat abzustimmen. Knapp 80% (77,88) beauftragten mit ihrer Abstimmung den AStA , sich für einen solchen einzusetzen.

Es ging v.a. darum zu zeigen, dass wir an den Entscheidungen der Universität beteiligt werden wollen und beteiligt sein müssen.

In der letzten Haushaltskommission wurde nun deutlich, dass für das Projekt Chipkarte nun doch keine Haushaltsmittel zur Verfügung stehen werden.

Angesichts der Tatsache, dass die Uni im kommenden Haushaltsjahr von einem – kalkulierten – Defizit von 1,2 bis 2,7 Millionen ausgeht (das v.a. die Betriebskosten betreffen wird) begrüßen wir das zutiefst.

Die Frage der Prioritätensetzung bleibt.

In der Informationsveranstaltung zur Chipkarte, die die Universitätsleitung am 28.November des letzten Jahres veranstaltete, zeigte man von Uniseite keinerlei Bedarf und Willen, über die (politische) Prioritätensetzung an dieser Universität auch mit Studierenden zu sprechen. Man verwies auf die offiziellen Gremien der Universität, die sich mit der Chipkarte befassen, in denen Studierende ja vertreten seien. Dieses „Argument“ ist jedoch lächerlich, da Studierende dort nie paritätisch (meist werden 2 VertreterInnen in die Gremien gewählt) vertreten sind, die Professorenschaft stets und überall mit mehr als der Hälfte der Stimmen jedes Anliegen vom Tisch schieben kann.

Als sich zeigte, dass der AStA dem „Projekt Chipkarte“ nicht bedingungslos zustimmte, wurde selbst dieser als Vertretung aller Studierenden nicht mehr zu den –inoffiziellen- Treffen eingeladen.

Auf ein Schreiben des AStA mit der Bitte um einen Gesprächstermin erfolgte keine Antwort. Für das Studierendenparlament hat Rektor Loschelder übrigens seit Februar 2002 (!!!) eine Einladung, die er bisher –aus terminlichen Gründen, man habe Verständnis (!?)- nicht wahrgenommen hat.

Die Uni versucht nun die Gelder für die Einführung der Chipkarte durch Drittmittel zu erwerben.

Wir werden uns auch weiterhin für einen Vertrag stark machen. Keine Entscheidungen über unsere Köpfe hinweg!

Lina Weiß  [17. Januar 2003]

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