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» gender/texte/Resolution: Interdisziplinäre Geschlechterstudien



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Die studentischen Gremien der Universität Potsdam sprechen sich für den Erhalt und den Ausbau der Zusatzqualifikation: Interdisziplinäre Geschlechterstudien an der UP aus.

Das Studierendenparlament (StuPa), der Allgemeine Ausschuss der Studierendenschaft (AStA) und die Versammlung der Fachschaften (VeFa) stimmten mehrheitlich und ohne Gegenstimmen für die Resolution, die den Gremien in der letzten Woche vom Referat für Geschlechterpolitik des AStA vorgelegt wurde.

Resolution: Für den Erhalt und Ausbau der Zusatzqualifikation: Interdisziplinäre Geschlechterstudien



Sehr geehrte Parlamentarierinnen und Vertreterinnen der Studierendenschaft,

seit dem Wintersemester 2005/06 besteht das Angebot in Verbindung mit einem Magister, Staatsexamen oder Diplomabschluss das Zusatzzertifikat: „Interdisziplinäre Geschlechterstudien“ zu studieren.

Mit der Umstellung auf konsekutive Studiengänge (Bachelor und Master) an der Universität Potsdam zum Wintersemester 2006/2007 steht diese Möglichkeit nicht mehr allen Studierenden zur Verfügung.

Der AStA der Universität Potsdam befindet die Qualifikation im Bereich der Interdisziplinären Geschlechterstudien für eine Kernkompetenz, welche wesentlich dazu beiträgt, das reflexive und kritische Potential der Studierenden auszubilden.

Daher bitten wir, alle Mitglieder studentischer Gremien, sich gleichfalls für den Erhalt und Ausbau der Studienmöglichkeit: Interdisziplinäre Geschlechterstudien auszusprechen. Frauen- und Geschlechterforschung ist ein integraler Bestandteil offener und kritischer Wissenschaft, deshalb muss neben dem Angebot eines zusätzlichen Zertifikates, welches neben dem Studium erworben werden kann, ein Modul zur Erlangung von Gender Kompetenzen im Bereich der Schlüsselqualifikation in allen Bachelor-Studiengängen angeboten werden. Zudem soll das Angebot für eine Vertiefung des Wissens innerhalb des Master Studiums geschaffen werden.

Begründung: Seit den 1980er Jahren hat sich Frauen- und Geschlechterforschung an vielen deutschen Hochschulen in den verschiedenen Disziplinen sowie in Zentren von Lehre und Forschung etablieren können. Erkenntnisleitend für die Frauen- und Geschlechterforschung ist ein Wissenschaftsverständnis, das ‚Geschlecht‘ als ein grundlegendes Strukturierungsmerkmal von Gesellschaften, sozialer Differenzierung und Ungleichheit begreift. Es umfasst die soziale, historische und kulturelle Konstruktion von Geschlecht und dessen institutionelle Verfestigung; umgekehrt ist ‚Geschlecht‘ eine analytische Kategorie. Im Mittelpunkt des Studiums steht die Vermittlung theoretischer und methodischer Konzepte zur Analyse von Geschlechterverhältnissen in individueller, struktureller und symbolischer Hinsicht. Untersucht werden beispielsweise kulturelle Deutungen und Konstruktionen von ‚Männlichkeit‘ und ‚Weiblichkeit‘, Arbeitsteilungen und soziale Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, soziale Differenzen und Hierarchien zwischen und innerhalb der Geschlechter sowie der Zusammenhang zu anderen Faktoren sozialer Differenzierung wie ‚Klasse’‚ Ethnie‘ oder Sexualität. Die Frauen- und Geschlechterforschung vermittelt darüber hinaus wichtige Impulse für die Überprüfung und Weiterentwicklung wissenschaftlicher Fragestellungen und erkenntnistheoretisch fundierter Kritik. Sie eröffnet, nicht zuletzt durch interdisziplinäre Zugangsweisen, neue Forschungsfelder und vermittelt Kenntnisse von hochschul- und arbeitsmarktpolitischer Relevanz.

Mit freundlichen Grüßen, Sahra Luise Dornick

Referentin für Geschlechterpolitik

Bei Nachfragen: Mail an gepo[at]asta.uni-potsdam.de

Sahra Dornick  [23. November 2005]

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