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» presse/pressemitteilung/Residieren in Deutschland: Nach der Kaiserzeit anders als erwartet



Seit dem 16. Oktober zeigt eine Arbeitsgruppe mit Unterstützung des AStA der Universität Potsdam die Ausstellung „Residenzpflicht – Invisible Borders“ im Hauptbahnhof in Potsdam.

„Wir zeigen in der Ausstellung bis zum 14.November, wie der alltägliche Rassismus in Deutschland durch das Label „Residenzpflicht“ Flüchtlinge systematisch diskriminiert und ihre Integration faktisch ausschließt“, erklärt Lars Neumann, Referent für Antirassismus und Antifaschismus im AStA der Universität Potsdam.

Die Ausstellung „Residenzpflicht – Invisible Borders“ dokumentiert anhand von Modellen, Plänen, Texten, Fotografien und einem kurzen Film die künstlich geschaffene geographische Umwelt der Betroffenen, die durch Einsperrung und Ausgrenzung kreiert wird. Aber auch Strategien des Widerstandes werden beleuchtet. Die Ausstellung am Potsdamer Hauptbahnhof, einem der zentralen Punkte dieser Schikane, ist täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet, zusätzliche Informationen finden Interessierte unter www.invisibleborders.de.

Der Schwerpunkt der Betrachtungen liegt auf Flüchtlingen aus Berlin und Brandenburg. Für die Betroffenen haben diese Regelungen gravierende Auswirkungen. „Sie müssen einen Urlaubsantrag stellen, um den ihnen zugewiesenen Bereich, z.B. Landkreise, verlassen zu dürfen. Tun sie dies ohne Genehmigung ist das beim ersten Mal eine Ordnungswidrigkeit beim zweiten Mal droht gar die strafrechtliche Verfolgung und gipfelt im schlimmsten Fall in der Abschiebung der Flüchtlinge“, konstatiert Lars Neumann.

Tamás Blénessy  [23. Oktober 2009]

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