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Seit diesem Semester gibt es den Masterstudiengang „Military Studies“ an der Universität Potsdam. Das hat mit Bildung nichts zu tun

Eine Handvoll wohlgesonnener TeilnehmerInnen, ein Haufen uniformierte Vertreter der Streikräfte und rund 40 offenbar antimilitaristische GegnerInnen des Studienganges „Military Studies“ sorgten am 12. Oktober für ein amüsantes Spektakel an der Uni: Aus der feierlichen Eröffnung des Studienganges, den die Universität mit gleich zwei Einrichtungen der Bundeswehr zusammen anbietet, wurde nichts: Der Dekan der philosophischen Fakultät, Prof. Bernhard Kroener versuchte verzweifelt gegen die Pfiffe und Buh-Rufe der Protestierenden anzukämpfen. Bezug nehmend auf ein Transparent mit der Aufschrift „Bundeswehr raus“ fiel ihm tatsächlich nur ein: „Wissen sie, was das Wort ‚raus‘ für Assoziationen im Osten Europas weckt?“ Ähnlich platt verläuft die Kontroverse in den Medien. Wenigstens gibt das beteiligte Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr es offen zu: „Die Forschungsplanung des Instituts [ist] nicht frei, sondern orientiert sich überwiegend am Erkenntnis- und Unterstützungsbedarf des Bundesministeriums der Verteidigung und der Bundeswehr“. Was soetwas an einer zivilen Hochschule zu suchen hat, ist dem AStA zumindest schleierhaft.

Tamás Blénessy  [8. Januar 2008]

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