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» gender/vergangene projekte/Text des GePo AStA 2004 Gender-Zusatzqualifikation



Schon zu Beginn unserer Arbeit kristallisierte sich die Idee einer Zusatzqualifikation heraus. Einige Recherchen später war klar, dass dies an anderen Universitäten bereits Gang und Gäbe ist. Wir informierten uns über die verschiedenen Schwerpunkte und Umsetzungsmöglichkeiten und wollen unsere Ergebnisse und Ideen nun auch allen Nicht-Eingeweihten zugänglich machen.

An erster Stelle findet ihr den aktuellen Stand der Dinge, weiter unten haben wir nochmal grundsätzliche Informationen zur Idee der Zusatzqualifikation aufgelistet.



Status Quo

Bei einem Treffen mit Gleichstellungsbeauftrager, der Professur für Frauenforschung und Herrn Loschelder am 1.12. haben wir die Chancen zur Realisierung der Zusatzqualifikation ausgelotet. Grundsätzliches Wohlwollen auf allen Seiten war zu verzeichnen. Bevor wir uns jedoch so richtig in die Arbeit stürzen können, gilt es, die Interessen der Studierenden zu erfragen!

Mögliche Grundausrichtungen:

1. Berufsvorbereitender Schwerpunkt

Ziel würde es sein, Wissen und Handlungskompetenz in Fragen der Chancengleichheit zu entwickeln. Dabei ständen Fragen und Konsequenzen der gesellschaftlichen Geschlechterverhältnisse im Mittelpunkt. Das heißt, diskriminierende Strukturen sollen erfasst und neue Strategien erörtert aber auch kritisch beäugt werden. Schlagworte in diesem Kontext sind häufig Gender-Mainstreaming und Managing Diversity.

All dies würde zum Erwerb der sogannten Gender-Kompetenz im beruflichen Bereich führen, die über das Wissen um Theorien hinausgeht, jedoch auch nie wirklich fächerübergreifend sein wird.

2. Interdisziplinärer Schwerpunkt

Die Schwerpunkte lägen vor allem auf den Theorien der Frauen und Geschlechterforschung. Dabei würden sowohl der historische Kontext als auch die Tatsache der kulturellen Konstruktion von Geschlecht beäugt werden. Konzepte und Theorien würden nicht nur in Bezug auf ihre arbeitsmarktpolitische Bedeutung sonder in Hinblick auf ihre gesamtgesellschaftliche Relevanz betrachtet. Es ginge dabei aber auch um Wissenschaftskritik und die Bedeutung der Kategorie Geschlecht in den verschiedenen Studienrichtungen.

Bis Januar werden wir Meinungen zu diesen beiden Grundkonzepten sammeln.

Im Moment bestehen noch die weitreichensten Möglichkeiten zur Mitgestaltung!

Also macht euch nen Kopf und schreibt an gender@asta.uni-potsdam.de!

Zusammen mit Frau Dölling von der Professur für Frauenforschung werden wir dann (gern auch mit eurer Unterstützung) ein konkretes Konzept entwickeln und in die einzelnen Gremien dieser Universität tragen.

Hier noch ein paar links zu Konzepten anderer Universitäten:

http://www.uni-trier.de/zig/zig_ein.htm

http://web.uni-frankfurt.de/cgc/cgc-studienprogramm.html

http://www.fu-berlin.de/gender-kompetenz/

http://www.zfs.uni-bremen.de/ZeSt/index.html


Magister-Nebenfach „Frauen- und Geschlechterforschung“

In den Jahren 1997-1999 entwickelten Mitarbeiterinnen des Lehrstuhls für Frauenforschung bereits ein vollständiges Konzept für ein Magister-Nebenfach „Frauen- und Geschlechterforschung“. Dieses wurde jedoch in der letzten Instanz abgelehnt und verschwand in den Schubladen. Ursache kann nicht allein die Konzeption gewesen sein, diente der Entwurf immerhin zahlreichen anderen Universitäten als Vorlage zur Einrichtung eigener Studiengänge.

Da die Umsetzung eines solchen Nebenfaches an der Universität Potsdam offensichtlich gescheitert ist, wollen wir unsere Bemühungen nun auf die Einrichtung einer Zusatzqualifikation im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung lenken.

Grundgedanken zur Zusatzqualifikation

Grundsätzlich geht es darum, unter Lehrenden und Studierenden ein größeres Bewusstsein für die nach wie vor relevante Thematik der Frauen- und Geschlechterforschung zu schaffen. Die Relevanz der Kategorie Geschlecht in unserer Gesellschaft betrifft alle Fachbereiche und wir fordern eine Sichtbarmachung dieser Tatsache. Studierende, die sich darüber hinaus für gender-spezifische Themen interessieren ohne deshalb jedoch gleich Soziologie zu studieren, sollen die Möglichkeit erhalten, diesen freiwilligen Schwerpunkt in ihr Studium zu integrieren und auch nachweisen zu können.

In Treffen mit Frau Dölling und Frau Hark (Professur für Frauenforschung) und Frau Stein (Gleichstellungsbeauftragte der Universität) haben wir unser Idee vorgestellt und diskutiert. Beide Gespräche verliefen sehr positiv, zum Einen auf Grund zugesagter Unterstützung, zum Anderen auf Grund verschiedener konzeptueller Anregungen. So gibt es mindestens zwei verschiedene Herangehensweisen. So kann die Qualifikation im Rahmen des jeweiligen Studiums durch eine Schwerpunktsetzung erfolgen später bescheinigt werden. Oder aber am Ende steht eine staatliche bzw. akademische Abschlussprüfung. Universitäten, die diese Zusatzqualifikationen vergeben sind beispielsweise die Universität Frankfurt/Main und die Universität Trier. Welche Regelung für die Gegebenheiten an der Universität Potsdam ideal ist, wird sich noch zeigen.

Sindy Brödno  [8. November 2004]

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