Logo

» themen/demokratie/Volksinitiative für würdige Erinnerungsorte



Die Landesregierung wird beauftragt, das Konzept Geschichte vor Ort: Erinnerungskultur im Land Brandenburg (Ds 4/7529 [PDF, 862 KB]) zu überarbeiten.

Der Erhalt dezentraler Erinnerungsorte für die Zeit des faschistischen NS und der öffentliche Zugang zu ihnen ist ein wichtiger Teil einer demokratischen und antifaschistischen Erinnerungskultur in Deutschland und Europa. In Brandenburg gibt es viele solcher Orte. Seit Jahren setzen sich dafür Lagerkomitees und Initiativen mit großem Engagement ein.

Die Brandenburger Landesvereinigung der VVN-BdA will im Bündnis mit den Initiativen vor Ort für den Erhalt verschiedener Erinnerungsorte im Land Brandenburg eine Volksinitiative starten. Die Sammlung der 20.000 Unterschriften wird zum 65. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück und seiner Außenlager im April beginnen. Im Zentrum der Initiative stehen dabei besonders drei Orte.

1. Vernichtungs- und Todeslager Klinkerwerk in Oranienburg

Das Klinkerwerk steht wie kein anderer Ort im Land Brandenburg für das nationalsozialistische Programm der Vernichtung durch Arbeit. Häftlinge mussten das Werk, die Hallen und Hafenanlagen errichten. In verschiedenen „Strafkommandos“ gingen tausende Menschen zugrunde.

Siehe auch: Klinkerwerk / Internationales Sachsenhausen Komitee

2. KZ für Mädchen und junge Frauen und spätere Vernichtungslager Uckermark

Das Mädchenkonzentrationslager Uckermark zählte 1945 ca. 1.000 Mädchen und junge Frauen. Viele von ihnen waren als „asozial“ kriminalisiert worden. Im Januar 1945 wurde auf dem Gelände ein Vernichtungslager für Häftlinge aus Ravensbrück gebaut. Bis April 1945 wurden dort ca. 5.000 Frauen umgebracht.

Siehe auch: Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark

3. Vernichtungslager Lieberose

Im November 1943 wurden die ersten Häftlinge nach Lieberose deportiert. Im Frühjahr 1944 kamen dann Weitere, zumeist ungarische und polnische Juden. Unter unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen mussten sie die Anlagen des Truppenübungsplatzes bauen, wobei tausende Häftlinge den Tod fanden.

Siehe auch: Antifaschistische Mahn- und Gedenkstätte Lieberose

Wir fordern eine angemessene Förderung und Unterstützung durch das Land Brandenburg um öffentlich zugängliche und würdige Gedenkorte zu schaffen. Dafür können und müssen unterschiedliche Formen gefunden werden, die die Gegebenheiten vor Ort und die über Jahre gewachsene Arbeit von unten an diesen Orten maßgeblich berücksichtigen.

Download der Unterschriftenliste

Bitte drucken Sie die Unterschriftenliste doppelseitig aus! Unterschriften auf nur rückseitig bedruckten Listen dürfen aus juristischen Gründen nicht anerkannt werden.

Wir rufen alle Interessierten, Vereine und Einzelpersonen, auf, die Volksinitiative auch über das Land Brandenburg hinaus zu unterstützen.

Mit zur Initiative rufen das Sachsenhausen-Komitee in der BRD und die Berliner VVN-BdA auf.

quelle: VVN-BdA e.V. Land Brandenburg

Jens Gruschka  [12. Mai 2010]

« zurück zur letzen Seite | zum Seitenanfang