Logo

» presse/pressemitteilung/Protest gegen NPD-Demonstration am 23. November 2002 in Potsdam



Lieber Leser,
dieser Text ist archiviert. Enthaltene Aussagen und Angaben können inzwischen veraltet oder falsch sein.
Bitte beachte deshalb das Erstellungsdatum (unten auf der Seite). Falls sich zum Thema kein neuerer Text findet, erkundige Dich bitte per E-Mail (AStA-Adresse links) bevor Du Dich auf diese Angaben verlässt.

Der AStA der Universität Potsdam ruft alle Studierende und BürgerInnen Potsdams auf, am Samstag ihrem Protest gegen die von der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands geplante Demonstration „Gegen US-Terror – Kein Blut für Öl“ lautstarken Ausdruck zu verleihen.

Schon am 14. September nahmen rund 70 Rechtsradikale an einer von der Polizei hermetisch abgeriegelten Kundgebung am Stadtrand Potsdams teil. Der damalige Anmelder Mario Schulz, NPD-Kreisverbandsleiter in der Prignitz, drohte mit einer Wiederholung der Demonstration in der Potsdamer Innenstadt. Rund zwei Monate später scheint dieser Fall nun einzutreten.

Mit völligem Unverständnis reagiert der AStA auf die verschiedensten Mitteilungen in der Presse, die in dem Motto „Gegen US-Terror – Kein Blut für Öl“ der Neonazidemonstration weniger Verfängliches sehen als bei der letzten Demonstration wo es noch gegen die „Masseneinwanderung russischer Juden“ ging. Bei aller Kritikwürdigkeit der Politik der Vereinigten Staaten – rechten Rattenfängern sollte niemand ins Netz gehen.

Die NPD sieht genau wie viele ihrer ultrarechten Kameraden die USA als Sinnbild für das kapitalistische Weltjudentum. Israel ist der angebliche Brückenkopf im nahen Osten, die USA der Vollstrecker und Beschützer, der „von einer jüdischen Minderheit dominiert wird“ (NPD-Homepage). Es ist nicht so offensichtlich wie im September, aber das Motto der Neonazis ist antisemitisch motiviert.

Der AStA der Universität Potsdam veranstaltet am kommenden Samstag von 9.00 bis 15.30 Uhr am Alten Markt eine Kundgebung anlässlich der Neonazi-Demonstration. Unter dem Motto „Gegen Antiamerikanismus und Faschismus – Studierende gegen Rechts!“ ist jede/r recht herzlich eingeladen, alles zu unternehmen, was einen Aufmarsch der Braunen verhindern kann.

Wöchentlich werden in Potsdam Studierende Opfer rechter Gewalt. Der AStA und die AG Antifaschismus im AStA wenden sich mit aller Entschiedenheit gegen Rechtsextremismus und solidarisiert sich mit den Opfern rechter Gewalt. Zusammen mit den verschiedensten Initiativen sind am Samstag die verschiedensten Protestveranstaltungen geplant. Mehr Informationen gibt es im Internet unter http://www.inforiot.de oder am Samstag unter der Telefonnummer (0177) 876 7969.

Tamás Blénessy

Niels Gatzke  [20. November 2002]

« zurück zur letzen Seite | zum Seitenanfang