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W(N)ichtigkeiten aus der Bibliothekskommission : weniger ist mehr

Ihr erinnert euch an den letzten Herbst als das Rektorat mal wieder uns Studierende vorschickte, um im Wissenschaftsministerium klar zu machen, dass die Universitätsbibliotheken vor dem endgültigen Aus stehen? Ministerin Wanka legte damals ein neues Konzept vor, nach welchen die Universität wirklich „belastbare“ Daten vorlegen sollte (kein mensch wusste und weiß, was das bedeutet außer mehr oder weniger Willkür), um die benötigten Haushaltsmittel zu bekommen.

Trotz aller Wirren zwischen Ministerium und Universität scheint es nun als erhielte die UP die geforderten Mittel. Abbestellte Abonnements wurden erneuert bzw. verlängert, aus dem Rektorat ist seit dem nichts mehr zu vernehmen.

Dafür lohnt sich manchmal der Besuch der Bibliothekskommission (BWK). Um mit dem schmalen Haushalt klarzukommen, gibt es jetzt nur noch ein Schlagwort: Optimierung der Verwaltungsvorgänge. Das heißt nichts anderes als Stellenabbau! Schöngemalt bedeutet das: wir entlassen MitarbeiterInnen und bekommen dafür mehr Bücher. Ein tolles Tauschgeschäft!

In der letzten Sitzung der BWK wurde bekannt gegeben, dass die Zahl der Hilfskräfte (meist studentische Beschäftigte) reduziert wurde. Das sind MitarbeiterInnen, die v.a. den öffentlichen Betrieb der Unibibliotheken am Laufen halten. Die bisherigen Öffnungszeiten werden nicht mehr gewährleistet können!!!

Aber was macht das schon:

Keine Bücher, keine Öffnungszeiten. Die Universität Potsdam in einer ihrer Sternstunden.

Für die Philosophische Fakultät wird es innerhalb der nächsten 2 Jahre im übrigen ein neues Bibliotheksgebäude geben. Im Innenhof des Anbaus am Haus 11 am Neuen Palais soll jenes entstehen. Begeisterung ruft das auch innerhalb der Fakultät nicht hervor. Dort muss man aufgrund der Finanznot darüber entscheiden, ob man im digitalen Zeitalter „den ganzen Goethe“ überhaupt noch in Buchform erwerben kann.

Ein Trost: aus den Berliner Bibliotheken ist zu vernehmen, dass zukünftig erst mal keine Gebühren für Studierende aus dem Umland erhoben werden sollen.

(Die UP meint derweil, ihre Attraktivität mit Strategiepapieren zu steigern, in denen die Einrichtung eines „Chief Information Officers“ (CIO) geplant und die Bibliotheken zu einem „one-stop-shop“ (?) geträumt werden.)

Lina Weiß  [17. Januar 2003]

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