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Demonstration am Potsdamer Platz, Foto: Holger Dieterich An den heutigen Großdemonstrationen in Frankfurt/Main, Leipzig und Berlin nahmen mindestens 35.000 Menschen teil (Polizeiangaben). Die geschätzten Zahlen der VeranstalterInnen liegen deutlich höher. Fakt ist, dass heute noch einmal ein deutliches Zeichen den Unmuts in ganz Deutschland gesetzt wurde.

Die Berliner Zeitung äußert sich wie folgt:

berlinonline.de, 13.12.2003, 16:54 Uhr

Zehntausende protestieren gegen Bildungsabbau –

Friedliche Studentendemos in Berlin, Frankfurt und Leipzig

Unter dem Motto „Ihr nehmt uns unsere Zukunft“ haben in Berlin, Frankfurt am Main und Leipzig mehrere zehntausend Studenten gegen Studiengebühren und Sparpläne an den Hochschulen demonstriert. An den drei bundesweit abgestimmten Protestaktionen nahmen nach ersten Polizeiangaben bis zu 35.000, nach vorläufigen Schätzungen der Veranstalter rund 45.000 Menschen teil, darunter auch Gewerkschafter und Vertreter sozialer Initiativen. Die Demonstrationen verliefen ohne Zwischenfälle. Teilnehmer beschrieben die Aktionen als „friedlich und bunt“.

In Berlin gingen laut Polizei bis zu 20.000 Demonstranten gegen Bildungs- und Sozialabbau auf die Straße. Die Demonstranten in der Hauptstadt trugen Transparente mit Aufschriften wie „Wir können auch anders. Für die Umverteilung von oben nach unten.“ In Leipzig zählte die Polizei am Nachmittag bis zu 10.000, in Frankfurt am Main rund 5000 Teilnehmer. Studentenvertreter gaben die Demonstrantenzahlen in den beiden Städten dagegen mit rund 15.000 beziehungsweise 10.000 an.

Die Aktion der Studenten ging auf ein bundesweites Koordinierungstreffen Ende November im thüringischen Jena zurück. In einem dabei erarbeiteten Aufruf werden die „massiven“ Kürzungen bei den Hochschulen in fast allen Bundesländern kritisiert. „Folge ist, dass Seminare und Vorlesungen hoffnungslos überfüllt sind, ganze Fachbereiche und sogar Hochschulen zusammengelegt oder aufgelöst werden“, heißt es in dem Aufruf. In dem Text wird außerdem ein bundesweites Verbot von Studiengebühren gefordert. Diese seien aus bildungs-, sozial- und wirtschaftspolitischen Gründen abzulehnen. In Berlin und Hessen befinden sich die Studenten seit Anfang November im Streik.

Dagegen verteidigte Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) seine Foderung nach Einführung von Studiengebühren. Goppel sagte im DeutschlandRadio, er wünsche sich den Studenten als Kunden, der einzahle, aber auch seine Rendite erwarten könne. Mit Blick auf den Sparkurs an den Hochschulen fügte der Minister hinzu, es gehe „nicht darum, das Problem zu lösen, wie man die Hochschule finanziert, sondern darum, dass wir ein anderes Verhältnis an den Hochschulen schaffen“.

Quelle: Berliner Zeitung / berlinonline.de

Foto: Holger Dieterich, holger-dieterich.de

Frank Richarz  [13. Dezember 2003]

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