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» gender/texte/Kürzen, wo es weh tut (JungleWorld 2004/45)



Einer Studie zufolge erleidet jede dritte Frau in ihrem Leben körperliche Gewalt. Dennoch wird vielen Frauenhäusern das Geld gekürzt. Zum Beispiel in Hamburg. von anke schwarzer

Vor verschlossenen Türen stehen, ist ein weiterer Schlag ins Gesicht von gewaltbetroffenen Frauen«, steht auf den Postkarten. Sie wurden am vergangenen Samstag verteilt, als knapp 1 000 Frauen und Männer gegen die geplante Schließung des Ersten Frauenhauses in Hamburg demonstrierten. Zuvor waren dem Senat 25 000 Unterschriften für den Erhalt des Frauenhauses überreicht worden.

Jedes Jahr suchen etwa 450 Frauen und ihre Kinder Zuflucht im Ersten Frauenhaus in Hamburg, dem größten und ältesten der insgesamt sechs autonomen Frauenhäuser in der Stadt. Bis zum 31. Oktober mussten jedoch alle Bewohnerinnen das Haus verlassen haben, denn zum Jahresende soll es schließen; so will es die Behörde für Soziales und Familie (BSF). Sieben Mitarbeiterinnen stehen vor der Kündigung. Die Frauenhäuser nennen sich zwar autonom, sind aber finanziell von der Stadt abhängig. Der Verein »Frauen helfen Frauen«, der Träger des Ersten Frauenhauses, nimmt jedoch weiterhin Zuflucht Suchende auf und hat gegen die Schließung Widerspruch eingelegt.

http://jungle-world.com/seiten/2004/45/4262.php

Frank Richarz  [23. November 2004]

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