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» presse/astazeitung/Onlineeinschreibung mit PULS (az09)



Zum Einschreiben in Veranstaltungen müssen Studierende bald nicht mehr vor Papierlisten, sondern vor ZEIK-Computern Schlange stehen. Es sei denn, natürlich, sie gehören zu den Privilegierten und haben Computer mit schnellen Internetverbindungen zu Hause.

Im Sommer wurden bereits die Erstsemester der Studiengänge Psychologie und Informatik auf das online-Einschreibungssystem PULS (Potsdamer Universitäts Lehr- und Studienorganisationsportal) umgestellt, im Sommersemester folgen die restlichen Semester und die Studiengänge LER und Europäische Medienwissenschaften, der Testkreis wir damit auf 1500 Personen erweitert. Nach und nach soll dann der gesamte Vorlesungsbetrieb online organisiert werden. Aus diesem Grund richtet die ZEIK bereits jetzt für alle auch ungefragt e-Mail-Accounts ein. Auf Dauer sollen dann die Funktionen des PULS weiter ausgebaut und zum Beispiel auch das „Blackboard“, das in manchen Studiengängen eingesetzt wird, integriert werden.

Wir begrüßen, dass sich die Leitung der Universität gegen „first come – first in“-Verfahren ausspricht, nach denen Studierende in der Reihenfolge der Anmeldung Plätze erhalten. Es bestehen jedoch ernsthafte Befürchtungen, dass sich die Fakultäten und Institute nicht an die Anweisungen der Unileitung halten werden, was zu einer fatalen sozialen Selektion bei Seminarplätzen und zu Chaos in der Uni durch Überlastung der Computernetze zu den Einschreibeterminen führen würde.

So waren im Oktober z.B. einige Veranstaltungen in der Informatik schon eine Minute nach der Freischaltung voll belegt, gleichzeitig wurden drei Techniker beschäftigt, um die Systeme am laufen zu halten und in den Räumen der ZEIK kämpften SportwissenschaftlerInnen, die noch ein anderes online-System verwendeten, um Computerplätze.

Die ZEIK in der Einschreibungswoche für die online-Anmeldungen zu reservieren ist kaum möglich, da diese in der heißen Phase für viele Hausarbeiten liegt und die Computer in dieser Zeit auch ohne PULS ausgelastet sind. Die Einschreibung soll trotzdem ohne Ausbau der Computerpools auf online-Verfahren umgestellt werden.

In der nächsten Zeit soll ein Algorithmus entwickelt werden, nach dem Studierende unter bestimmten Bedingungen bevorzugt Seminarplätze erhalten. Hierzu möchten wir gerne mit der Universitätsleitung zusammenarbeiten. Ein freies Studium, das über die Kernfächer des eigenen Studiengangs hinausgeht, darf durch die Vergabe der Seminarplätze an BewerberInnen zum Beispiel nicht verhindert werden. Wir betonen außerdem, dass Sonderfälle kaum programmierbar sind. Bei derartigen Systemen wird es immer Leute geben, die dringend benötigte Kurse nicht bekommen und einfach „Pech“ haben werden – besonders in der Anfangszeit. Deswegen ist es wichtig, dass das neue System das alte nicht ersetzt, sondern ergänzt. Einschreibungen nach mündlicher Absprache müssen auch ohne Sonderfallregelungen möglich sein.

Insgesamt wird das online-System Probleme der Universität, vor allem den Mangel an Seminarplätzen und Betreuungsmöglichkeiten, kaum lösen, sondern nur verwalten. Die Universitätsverwaltung erhofft sich durch die Erfassung quantitativer Daten mehr Kontrolle über die Lehre. Es vereinfacht vor allem die Einführung von Belegpunkten und damit auch eine Kontrolle des Studiums, die aus den in dieser Zeitung genannten Punkten von den Studierenden abgelehnt wird.

Der AStA begrüßt die Kooperationsbereitschaft der Unileitung im Zusammenhang mit der online-Einschreibung, besonders nach den Problemen im letzten Jahr, und wird die Einführung der und weitere Entwicklung kritisch begleiten.

Habt Ihr Fragen oder konkrete Ideen zur Umsetzung?

Bitte schreibt mir eine Mail: fachschaften@asta.uni-potsdam.de

Diskussionsbedarf?

www.asta.uni-potsdam.de/forum/

Ute Rühling  [4. Dezember 2004]

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