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» themen/belegpunkte/Punkte-Wörterbuch: Der kleine Unterschied



Belegpunkte

Für jede Lehrveranstaltung, die man laut Prüfungsordnung besuchen muss, müssen Belegpunkte in Höhe der Leistungspunke eingesetzt werden. Am Anfang eines Studiums steht das Belegpunktekonto zum Beispiel auf 220, das Leistungspunktekonto auf Null. Während das Belegpunktekonto mit jeder Lehrveranstaltung immer kleiner wird, erhöht sich Schritt um Schritt das Leistungspunktekonto. Aber Vorsicht: nur bei einer erfolgreichen Prüfung werden Leistungspunkte vergeben, wer durchfällt, muss seine/ ihre Belegpunkte erneut einsetzen. So erklärt sich die höhere Belegpunkt- als Leistungspunktanzahl. Wer weniger Leistungs- als Belegpunkte hat, hat sein/ ihr Studium endgültig nicht bestanden und wird exmatrikuliert.

Bildungsgutscheine

Studienkonten beruhen auf dem Modell der Bildungsgutscheine, das von dem amerikanischen Ökonomen Milton Friedmann entwickelt wurde. Friedmann präferiert die Privatisierung des Bildungssektors und bezieht sich dabei insbesondere auf den schulischen Bereich: Stehen Schulen in Konkurrenz untereinander, sorgt dies seiner Meinung nach für eine Verbesserung der Qualität.

In Neuseeland und Chile wurden Varianten dieses Modell in den vergangenen Jahren eingeführt. Die Konsequenzen der Umstellung entsprachen allerdings nicht der von Friedman geschürten Erwartung. Man machte die Erfahrung, dass Eltern nach subjektiven Kriterien entscheiden, welche Schule ihr Kind besuchen soll, und damit nicht unbedingt nach „Qualitätskriterien“.

ECTS

European Credit Transfer System

Die neue Währung an den Hochschulen heißen Leistungspunkte. Sie geben an, wie viel Arbeit in einer erbrachten Arbeit steckt/ stecken sollte. Die Arbeit orientiert sich am Arbeitsaufwand der Studierenden, was im Vergleich zur alten Betrachtungsweise – wie viel Veranstaltungen bietet ein/e Dozent/in an? – einen fundamentalen Richtungswechsel darstellt, weil erstmals die Studierenden im Mittelpunkt der Berechnung stehen. Ein Leistungspunkt symbolisiert hierbei eine Gesamtarbeitsleistung von 30 Stunden. Will man innerhalb der Regelstudienzeit fertig werden, muss man jedes Semester 30 Leistungspunkte einsetzen. Anders ausgedrückt: 30 Leistungspunkte x 30 Arbeitsstunden = 900 Stunden / 24 Wochen= 37,5 Stunden. Vollzeitstudium ohne Urlaub, man darf nur an den gesetzlichen Feiertagen faulenzen.

Allgemeines Problem bei der Berechnung ist die Höhe der Leistungspunkte. Wer setzt fest, wie viel Arbeitsaufwand für den/ die Durchschnittsstudierende/n wirklich nötig ist? Eine Umfrage fand bislang nicht statt, vielmehr werden häufig die Leistungspunkte nach einem festen Schema vergeben oder so hingebogen, dass alle Lehrveranstaltungen untergebracht werden können. In der Praxis gibt es also noch zahlreiche Probleme; in der Theorie ist der Ansatz sehr schön.

Leistungspunkte

Die neue Währung an den Hochschulen heißen Leistungspunkte. Sie geben an, wie viel Arbeit in einer erbrachten Arbeit steckt/ stecken sollte. Die Arbeit orientiert sich am Arbeitsaufwand der Studierenden, was im Vergleich zur alten Betrachtungsweise – wie viel Veranstaltungen bietet ein/e Dozent/in an? – einen fundamentalen Richtungswechsel darstellt, weil erstmals die Studierenden im Mittelpunkt der Berechnung stehen. Ein Leistungspunkt symbolisiert hierbei eine Gesamtarbeitsleistung von 30 Stunden. Will man innerhalb der Regelstudienzeit fertig werden, muss man jedes Semester 30 Leistungspunkte einsetzen. Anders ausgedrückt: 30 Leistungspunkte x 30 Arbeitsstunden = 900 Stunden / 24 Wochen= 37,5 Stunden. Vollzeitstudium ohne Urlaub, man darf nur an den gesetzlichen Feiertagen faulenzen.

Allgemeines Problem bei der Berechnung ist die Höhe der Leistungspunkte. Wer setzt fest, wie viel Arbeitsaufwand für den/ die Durchschnittsstudierende/n wirklich nötig ist? Eine Umfrage fand bislang nicht statt, vielmehr werden häufig die Leistungspunkte nach einem festen Schema vergeben oder so hingebogen, dass alle Lehrveranstaltungen untergebracht werden können. In der Praxis gibt es also noch zahlreiche Probleme; in der Theorie ist der Ansatz sehr schön.

Bonus- und Maluspunkte

In den wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen der Uni Potsdam gibt es seit längerem ein System von Bonus- und Maluspunkten. Für jede mit einer Klausur abgeschlossene Veranstaltung gibt es Bonuspunkte in der Anzahl Semesterwochenstunden. Bei Nichtbestehen gibt es die entsprechende Anzahl an Maluspunkten. Bei einer – je nach Studiengang variirenden – Menge an Maluspunkten werden die Studierenden exmatrikuliert.

Ein ähnliches System von Maluspunkten ist auch z.B. an der HU und der FU Berlin eingeführt worden.

Studienkonten

Ein Studienkonto ist ein Konto einer bestimmten Menge an Creditpoints oder ähnlichen „Währungseinheiten“, die dann gegen den Besuch von Lehrveranstaltungen eingetauscht werden können. Ist das Konto erschöpft, kann es gegen eine Gebühr wieder aufgeladen werden. Das Startguthaben liegt nach den derzeit diskutierten Modellen etwas über der Regelstudienzeit.

Das Belegpunkte-System könnte also Grundlage eines Studienkontenmodells sein.

Studienkontenmodelle sind schon in einigen Bundesländern eingeführt und werden in Brandenburg bereits diskutiert.

Der Stand der Einführung von Studienkonten, Langzeitstudiengebühren und Studiengebühren steht unter

www.studis-online.de/StudInfo/Gebuehren/#bundeslaender

Frank Richarz  [1. März 2005]

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