Logo

» themen/verkehr/20. Juni – Autofreier Hochschultag



Das Ökologiereferat des AStA der Uni Potsdam ruft zur Teilnahme am bundesweiten Autofreien Hochschultag auf. Dieser findet wie immer am Dienstag nach dem Autofreien Sonntag statt, dieses Jahr also am 20. Juni.

Der Autofreie Sonntag geht auf die Ölkrise von 1973 in der westlichen Welt zurück, als tageweises Fahrverbot verhängt wurde, um den wertvollen Rohstoff Öl zu sparen. Die Erfahrungen daraus zeigten der Umweltbewegung, daß durchaus mit individuell geringen Mitteln ein großer Gesamtbeitrag zum Umweltschutz gebracht werden kann und auch eine zu erwandernde Autobahn mit enormen Spielflächen ihren Reiz hat. An der Entlastung von Anliegern, Straßen und Umwelt leisten natürlich auch die Hochschulen mit einem bundesweiten Aktionstag wieder ihren Beitrag.

Gerade auch in Potsdam läßt sich nur noch schwer begründen, warum man mit dem eigenen Auto unterwegs ist: In der Bahn kann man immer wieder neue spannende Dinge erleben und im Bus lernt man schnell viele neue Menschen kennen – und das alles mit einem extrem günstigen Semesterticket, das jedem Preisvergleich standhält. Auch die Fahrt mit dem Fahrrad – zu den Uni-Standorten hin wie auch mal zwischen den Seminaren in die Landschaft heraus – hält viele Sehenswürdigkeiten bereit, für die andere hier ihren gesamten Urlaub verbringen.

Es macht also durchaus Sinn, das Auto nicht mit an die Uni zu nehmen, wenn man im VBB-Tarifgebiet wohnt. Letzten Endes entscheiden auch die autofahrenden Studierenden mit, ob ihnen ein Parkplatz anstelle der Golmer Wiese (Haus 14) oder des Waldes in Griebnitzsee (Haus 1) lieber ist als naturbelassene Freiräume.

Auch heute ist das Schreckgespenst der Ölkrise so fremd nicht: In ölfördernden Ländern besteht Kriegsgefahr, an der Börse steigen die Ölpreise, an der Tanke die Benzinpreise. Und seit den 70er Jahren hat sich an dem Prinzip des Verbrennungsmotors nichts Grundsätzliches geändert, was die Öl-Abhängigkeit gemindert hätte. Das Ökologiereferat ist daher auch bemüht, das bis vor elf Jahren in Babelsberg bereits vorhandene Obus-Verkehrskonzept (Obus bezieht seinen Kraftstoff aus Stromleitungen) neu ins Gespräch zu bringen.

Prinzipiell gilt aber: Jedes Auto, das nicht vor den Seminarräumen Lärm macht, und jeder Parkplatz, der nicht benötigt wird, ist eine Entlastung für die Umwelt und eine Verbesserung für die dann ungestörtere studentische Lehre. Daher sollte der Autofreie Hochschultag nur ein Anfang sein.

Andreas Kellner  [6. Juni 2006]

« zurück zur letzen Seite | zum Seitenanfang