Logo

» presse/pressemitteilung/Dem Vorschlag Reiches Studiengebühren einzuführen, widerspricht der AStA



Pressemitteilung des VIII. AStA der Universität Potsdam

Mit der Bitte um Veröffentlichung an geeigneter Stelle

AStA der Uni Potsdam widerspricht dem Vorschlag Reiches

(Potsdam) Der Allgemeine Studierendenausschuss der Uni Potsdam verurteil den Vorschlag der stellvertretenden CDU-Fraktionschefin Katherina Reiche in Brandenburg bis 2009 Studiengebühren einzuführen.

Zur Finanzierung schlägt Reiche ein Darlehnsmodel vor, wie es auch in anderen Bundesländern schon praktiziert wird. Dabei werden gerade sozial schwächere Studierende benachteiligt, die ihre Gebühren nicht ohne weiteres zahlen können. Denn sie müssen zusätzlich zu den Gebühren die Zinsen zurückzahlen und treten hoch verschuldet ins Arbeitsleben ein.

Sahra Dornick, AStA-Referentin für Geschlechterpolitik zeigt sich entsetzt: „Der AStA lehnt Studiengebühren aus gesellschafts-, sozial- und bildungspolitischen Gründen ab. Es gibt keine sozial gerechten Studiengebühren. Im australischen Gebührenmodell müssen Männer durchschnittlich 17 Jahre, Frauen hingegen 51 Jahre ihre Studienschulden abzahlen*. Das gerade Frau Reiche Studiengebühren unterstützt, finde ich traurig.“

Die Argumentation Reiches, die Gebühren könnten den Bibliotheken und Seminaren der Hochschulen zu Gute kommen, ist ein Trugschluss. Die Länder Österreich und Australien zeigen, dass nach der Einführung von Studiengebühren der Anteil der öffentlichen Ausgaben für den Bildungsbereich entsprechend sinkt. Den Hochschulen steht dadurch letztendlich nicht mehr Geld zur Verfügung.

Seit 2003 hat keine Anpassung des BAföGs an die Lebenshaltungskosten der Studierenden stattgefunden. Die Große Koalition hat erst vor wenigen Wochen die Kürzung des Kindesgeldanspruches von 27 auf 25 Jahren beschlossen. Matthias Wernicke, AStA-Referent für Hochschulpolitik führt weiter aus: „Der Abbau von Sozialleistung und die Verlagerung von Bildungskosten auf die Einzelnen belasten heute schon hunderttausende von Studierenden. Vor diesem Hintergrund wirkt der Vorschlag Frau Reiches nur zynisch.“

Die in Potsdam wohnende CDU-Politikerin Katherina Reiche hatte sich am 9. August in einem Interview mit der Märkischen Oderzeitung für Studiengebühren ausgesprochen.

* Vgl. N.O. Jackson: The Higer Education Contribution Scheme. Canberra und Wellington, 2002, Seite 105-120.

Für Rückfragen steht Ihnen Matthias Wernicke, Referent für Hochschulpolitik des AStA der Universität Potsdam zur Verfügung. Sie erreichen Ihn unter hopo@asta.uni-potsdam.de oder über (0331) 977 1225

Laines Rumpff  [10. August 2006]

« zurück zur letzen Seite | zum Seitenanfang