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» altes/unsichtbar_hopo/24.-26.11.2006: Colloquium „Geteilte Erinnerung? Faschismus und Krieg im europäischen Kontext 1950“



Einladung des Instituts für Germanistik zum Colloquium:

„Geteilte Erinnerung? Faschismus und Krieg im europäischen Kontext 1950“

am 24.-26. November 2006 im Alten Rathaus, Potsdam (Am Alten Markt)

Das Jahr 1950 bietet sich für einen Vergleich der veröffentlichten Erinnerungen an den Faschismus und den Zweiten Weltkrieg an, weil es das Jahr nach der staatlichen Teilung Deutschlands ist. Die Bedingungen, die für das Erinnern der Deutschen bedeutsam wurden, änderten sich. Welche Erinnerungstexte in den geteilten Öffentlichkeiten dominierten, in welchem Verhältnis die offiziellen Erinnerungen der jeweiligen Staaten zu konkurrierenden Gruppenerinnerungen und zur privat-alltäglichen Erinnerung standen, sind die erkenntnisleitenden Fragen.

Das Colloquium zielt auf die Ermittlung von Ähnlichkeiten und Unterschieden, indem es sich einerseits auf die in diesem Jahr veröffentlichten Texte der Erinnerung an die faschistische Vergangenheit konzentriert, anderseits die beiden deutschen Staaten in einen europäischen Kontext stellt. Die Perspektive aus Frankreich, Italien, Österreich, Polen und Russland soll den Blick ausweiten.

Von dem Überblick über die Erinnerungstexte des (in weiterem Sinne verstandenen) Jahres 1950 wird ein differenzierender Befund über die in den Nachkriegsgesellschaften vorhandenen Erinnerungsmuster an Verfolgung und Widerstand, Krieg, Flucht und Gefangenschaft erwartet.

Das Alte Rathaus befindet sich im Stadtzentrum gegenüber dem Hotel „Mercure“, in direkter Nachbarschaft zur Nikolaikirche auf dem Alten Markt.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Tram: 90, 92, 93, 96, X91, X98, Halt Alter Markt;

Bus: 695, Halt Alter Markt

Potsdamer Hauptbahnhof:

aus Berlin: S-Bahn Linie S 7, Endstation Potsdam Hauptbahnhof

regional: Regionalexpress, InterCity, InterCityExpress

vom Hauptbahnhof rund acht Minuten zu Fuß über die „Lange Brücke“

Anreise mit Pkw:

über den Berliner Ring (A10), Abfahrt „Potsdam Zentrum/Babelsberg“, „Potsdam-Süd“ und „Potsdam-Nord“

Das Programm:

Freitag, 24.11.2006 (Ort: Altes Rathaus Potsdam, Am Alten Markt 9)

19.00 Uhr Eröffnung mit öffentlicher Abendveranstaltung

PD Dr. Harald Schmid (Universität Hamburg): Kampf um das kollektive Gedächtnis. Zur öffentlichen Aufarbeitung diktatorischer Vergangenheiten in vergleichender Perspektive

Samstag, 25.11.2006 (Ort: Altes Rathaus Potsdam, Am Alten Markt 9)

9.30 Uhr Begrüßung Prof. Dr. Helmut Peitsch, Institut für Germanistik der Universität Potsdam

9.45-10.05 Uhr Prof. Dr. Stephen Brockmann (Carnegie Mellon University, Pittsburgh): Erinnerung und ‚Nullpunkt’ in der Literaturkritik in Ost und West

10.05-10.25 Uhr Dr. Simone Barck (Zentrum für Zeithistorische Forschung/Universität Potsdam): Das verhinderte „Schwarzbuch“ über den Genozid an den russischen Juden (Wassili Grossmann und Ilja Ehrenburg)

10.25-10.45 Uhr Diskussion – Moderation: Dr. Berthold Petzinna (Berlin)

Kaffeepause

11.15-11.35 Uhr Dr. Berthold Petzinna (Berlin): Erlebnisberichte über Kriegsgefangenschaft in Ost und West

11.35-11.55 Uhr Prof. Dr. Helmut Peitsch (Universität Potsdam): Zeitschriften der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes: „Die Tat” Berlin und Frankfurt/M. im Vergleich

11.55-12.15: David Oels (Humboldt-Universität zu Berlin): Kriegsbericht und Sachbuch. Jürgen Thorwalds „Große Flucht“

12.15-12.45 Uhr Diskussion – Moderation Dr. Margrid Bircken (Universität Potsdam)

Mittagspause – Catering

14.00-14.20 Uhr PD Dr. Isabella von Treskow (Universität Potsdam): Literarische NS- und Kriegserfahrungen in Italien. Retrospektive, politische Motivation und Selbstvermarktung

14.20-14.40 Uhr Prof. Dr. Jürgen Doll (Universität Paris XII): Hermann Langbein und die ‚Aufarbeitung’ der NS-Vergangenheit in Österreich.

14.40-15.00 Uhr Diskussion – Moderation Dr. Simone Barck (Zentrum für Zeithistorische Forschung/Universität Potsdam)

Kaffeepause

15.30-15.50 Uhr Dr. Joanne Sayner (University of Birmingham): „Ein Stoff wie der unseres Buches stößt jetzt auf Widerstand”. Hilde Hupperts und Arnold Zweigs „Fahrt zum Acheron“.

15.50-16.10 Uhr Dr. Katarzyna Radziszewska (Universität Lodz): Erste Reaktionen der polnischen Literatur auf den Holocaust

16.10-16.30 Uhr Dr. Sascha Feuchert (Universität Gießen): Reden, Zeigen und Schweigen: Darstellungskonventionen früher Texte deutschsprachiger Holocaustliteratur

16.30-17.00 Uhr Diskussion – Moderation Dr. Wolf Kaiser (Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz, Berlin)

Pause

17.30-17.50 Uhr Prof. Dr. Dennis Tate (University of Bath): Johannes R. Bechers „Tagebuch 1950“: „Auf andere Art so große Hoffnung“

17.50-18.10 Uhr Dr. Leonore Krenzlin (Berlin): Der erinnernde

Autor als rechtfertigende Instanz. Hans Carossas „Ungleiche Welten“.

18.10-18.30 Uhr Diskussion – Moderation Dr. Justus Fetscher (Zentrum für Literaturforschung, Berlin)

Pause

19.00-21.00 Uhr: Neue Perspektiven?

Abschlussdiskussion: Prof. Dr. Christoph Kleßmann (Zentrum für Zeithistorische Forschung/Universität Potsdam), Prof. Dr. Hubert Orłowski (Universität Poznan), Prof. Dr. Brigitte Sändig (Universität Potsdam)

Moderation – Prof. Dr. Helmut Peitsch (Universität Potsdam)

Gemeinsames Abendessen im Restaurant Filmmuseum

Sonntag, 26.11.2006 (Ort: Filmmuseum Potsdam)

10.30 Uhr Film-Matinee im Filmmuseum

„Die letzte Etappe” (Polen, 1948) von Wanda Jakubowska

Gespräch zum Film mit Prof. Dr. Hubert Orłowski (Universität Poznan) und Dr. Simone Barck (Zentrum für Zeithistorische Forschung/Universität Potsdam

Jana Bialluch  [17. Oktober 2006]

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