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» aktuelles/Zukunft der Studienfinanzierung: große Unklarheit!



Auch wenn in Brandenburg bislang keine offenen Studiengebühren existieren, liegt das Thema „Studienfinanzierung“ in der Luft. Ob als Drohung oder schon ohne Studiengebühren bei einigen Studierenden belastende Realität: Studienkredite werden verstärkt vermarktet werden! Genaues Hinschauen ist angesagt!

Noch verlangt das Land Brandenburg für grundständige Studiengänge keine Studiengebühren, doch wenn nun anlässlich der Einführung von Studiengebührenmodellen unterschiedlicher Art in anderen Bundesländern das Thema „Studienfinanzierung“/ „Studienkredite“ in den Medien hoch kocht, so lohnt sich ein Blick auf die Lage, um eine mögliche Einführung in Brandenburg von den Folgen her verbessert bewerten zu können.

Darüber hinaus fehlen Zahlen, wie viele Studierende auch ohne Studiengebühren schon Schulden auf sich nehmen, um sich ihr Studium zu finanzieren.

„Kreditinstitute wollen das Studenten-Banking ausbauen“, meldete das Handelsblatt vom 29.09. in der Kategorie „Zielgruppen“ mit Bezug auf eine Studie der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting. Fast sieben von zehn Banken rechneten in diesem Segment mit guten Ertragschancen, denn jede/r dritte Studierende könne sich vorstellen, einen Kredit aufzunehmen. Das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit der Führungskräfte von morgen sei da.

Der Ertrag des Darlehensgebers ist bekanntlich die Schuld des Darlehensnehmers. Insbesondere bei den Zinssätzen ist genaues Hinsehen gefragt. Bereits ein halbes Jahr nach dem Start der kfw-Studienkredite (der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau) steigt der Zinssatz für laufende Verträge von 5,1 auf 5,95 % p. a., weil er an den Leitzinssatz der EZB gekoppelt ist. Die Zinsobergrenze von zurzeit 8,38 % vermag da wenig zu beruhigen.

Auch das Handelsblatt stellt mit Bezug auf die Studie fest: nur jedes dritte Kreditinstitut wolle das Angebotspaket mit festen Konditionen schnüren, zwei von drei setzten auf variable Zinssätze über die Laufzeit.

Ob angesichts dieser Entwicklungen der gerade erschienene Ratgeber „Clever studieren – mit der richtigen Finanzierung“ der Verbraucherzentrale Niedersachsen e. V. dauerhaft mehr als eine Einstiegshilfe in die zentralen Problemstellungen sein kann, ist zweifelhaft. Selbst ist wieder die/ der Studierende!

Sollten unseriöse Angebote oder unlautere Geschäftspraktiken von Kreditinstituten oder –vermittlern gegenüber Studierenden bekannt werden, so wird das Referat für Sozial- und Integrationspolitik des AStA hiergegen tätig.

Erfahrungsberichte an mich (links) per E-Mail.

Links zu diesem Artikel:

Handelsblatt zur Studienfinanzierung

Studienkredit der KfW

“Clever Studieren – mit der richtigen Finanzierung“

Jörg Schindler  [7. Oktober 2006]

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