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» aktuelles/Offener Brief an Minister Dellmann



An

Herrn Minister für Infrastruktur und Raumordnung

Reinhold Dellmann

Semesterticketverhandlungen der verfassten Studierendenschaften in Potsdam mit dem VBB

Sehr geehrter Herr Minister Dellmann,

die verfassten Studierendendenschaften der Universität Potsdam, der Fachhochschule Potsdam sowie die Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf wenden sich an Sie, um um Hilfe bei den laufenden Semesterticketverhandlungen mit dem VBB sowie dessen Mitgliedsunternehmen zu bitten.

Wie Ihnen aus Berichten aus ihrem Hause sicherlich bekannt ist, soll die für viele Studierende sehr wichtige Fahrradmitnahme, die bisher fester Bestandteil des Semestertickets war, eingeschränkt werden.

Nach derzeitigem Stand der Verhandlungen soll die Fahrradmitnahme zwar im Tarifbereich Berlin ABC erhalten bleiben, allerdings die Regionalexpress-Linie 1 (RE1) davon ausgenommen werden.

Die DB Regio AG, die bisher auf diese Einschränkung der Fahrradmitnahme besteht, begründet dies mit der hohen Auslastung des RE1 und hofft durch diese Maßnahme auf eine Minderung der Belastung.

Wir möchten zu bedenken geben, dass

• die hohe Auslastung des RE1 nicht nur durch die starke Nutzung von Studierenden, sondern auch durch Pendler und Touristen zu Stande kommt.

• die Deutsche Bahn sich bewusst sein soll, dass sie die Probleme des RE1 nur durch den Ausbau der Kapazitäten lösbar sein wird.

• wenn selbst alle Studierende, die bisher die Fahrradmitnahme im RE1 genutzt haben, dies künftig unterlassen würden, die Auslastung des RE1 bei gleichbleibendem Verkehrstakt sich kaum mindern würde.

• die DB Regio AG mit keinem Zahlenmaterial belegen kann, dass Studierende durch Ausnutzung der Fahrradmitnahme für die Überlastung des RE1 verantwortlich wären.

• etliche Studierende aufgrund der Notwendigkeit des Pendelns zwischen verschiedenen Standorten der Universität bzw. Fachhochschulen auf ihr Fahrrad angewiesen sind.

• Studierende, die künftig auf die Anreise mit dem Fahrrad und dessen Benutzung in Potsdam verzichten würden, die Auslastung der Busse in Potsdam erhöhen, die auf einigen Linien, die Standorte der Universität bzw. Fachhochschulen anfahren, die ohnehin schon sehr stark ausgelastet sind.

• Studierende, die auf eine Fahrradmitnahme im RE1 angewiesen sind, mit 15 € im Monat für eine Fahrradkarte eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung ertragen müssten.

• Studierende, die aus Berlin mit dem Fahrrad anreisen müssen und keine Fahrradkarte finanzieren können, mit Benutzung der S-Bahn (S1/S7) erhebliche Fahrzeitverlängerungen in Kauf nehmen müssten.

• die Stadt Potsdam durch diese Maßnahme für Fahrradfahrer attraktiver wird

• der RE1 nur zu Stoßzeiten ausgelastet ist und es außerhalb des Berufsverkehrs keinen Grund gibt, die Fahrradmitnahme einzuschränken

Wir möchten aufgrund der oben aufgeführten Argumente, die aus unserer Sicht eindeutig weiterhin für eine uneingeschränkte Fahrradmitnahme sprechen, Sie bitten, mit Ihrem Haus in unserem Sinne Einfluss beim VBB und der DB Regio AG geltend zu machen und zu verhindern, dass der Universitäts- und Hochschulstandort Potsdam durch eine schlechtere Erreichbarkeit an Attraktivität einbüßt.

Mit freundlichen Grüßen

Die Studierendenschaften der Stadt Potsdam

vertreten durch

Tobias Dornisch, Björn Ruberg

AStA der Universität Potsdam

Matthias Einbrodt

AStA der Fachhochschule Potsdam

Helga Löbel

Studierendenrat der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf

Tobias Dornisch  [13. Dezember 2006]

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