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» themen/verkehr/Nacht+ – ViP will Nacht- und Spätverkehr umstellen



Unter dem Titel „Nacht+“ bewirbt die ViP ihr neues Konzept für den Bus- und Straßenbahnverkehr in Potsdam ab 20 Uhr.

ViP erbringt neben Havelbus und der BVG den größten Teil der Verkehrsleistungen in Potsdam.

Besonders für Studierende würde die Umsetzung des derzeitigen Konzepts spürbare Veränderungen bedeuten, zum Teil Verbesserungen aber auch deutliche Verschlechterungen.

Nacht+ soll im Juni diesen Jahres realisiert werden.

Bei der Ausarbeitung von „Nacht+“ legt die ViP Wert darauf, kulturelle Standorte im Spätverkehr gut anzubinden. Desweiteren sollen die Buskapazitäten besser an der Nachfrage ausgerichtet werden.

Die Konsequenz: Manche Nachtlinien fahren nur noch in den sog. nachfragestarken Nächten von Freitag bis Sonntag.

Von Montag bis Donnerstag will die ViP hingegen nur noch einen einzigen Nachtbus fahren lassen.

Die für Studierende besonders wichtigen Änderungen im Details:

Spätverkehr (ca. 20 Uhr bis 1 Uhr)

Für so manchen Studierenden in Griebnitzsee dürfte das Nachhause-Kommen mit der Einführung von Nacht+ umständlicher werden.

So soll die Linie 694 nicht mehr direkt von Griebnitzsee in Richtung Babelsberg und dem dortigen Wohnheim fahren. Die Linie 694 soll ab Juni so fahren:

Der 694 fährt nur noch bis Griebnitzsee. Wer weiter nach Babelsberg will, muss mit der S-Bahn zum Bahnhof Griebnitzsee fahren. Dort fährt alle 20 Minuten ein kleiner Bus in Richtung Wohnheim ab… wenn denn jemand mit ihm fahren will.

Denn die Schleife in Babelsberg wird von einem Rufbus bedient. Der fährt nur, wenn jemand vom Bahnhof aus mit ihm fahren möchte.

Wenn man an einer anderen Station zusteigen möchte, sollte man vorher eine bestimmte Nummer anrufen. Tut man das nicht, kann es sein, dass der Bus überhaupt nicht erst losfährt.

Der Anruf wird nach derzeitiger Planung nicht kostenlos sein.

Dafür bringt einen der Rufbus dann auch gerne mal bis zur Haustür.

Nachtverkehr (1 Uhr bis 4 Uhr)

Von den Nachtlinien der ViP soll im wesentlichen nur eine große übrig bleiben.

Die fährt von Golm über den Hauptbahnhof bis zum Johannes-Kepler-Platz.

Derzeit ist Griebnitzsee und Babelsberg durch den N15 an den Hauptbahnhof angebunden.

Mit Nacht+ sollen von Montag bis Donnerstag an den Wohnheimen Griebnitzsee und Babelsberg zwischen 1 und 4 Uhr überhaupt kein Bus mehr fahren. Die gestrichelten Linien stehen für den N15 und N17, beide sollen nur Freitag bis Sonntag fahren. Da zwei Linien im Stundentakt fahren, wird am S-Bahnhof Griebnitzsee dann im Halbstunden-Takt ein Bus abfahren.

Auch Golm büßt in der Nacht eine der beiden derzeitigen Nachtlinien ein. Dort wird ab Juni nur noch der N14 in Richtung „Platz der Einheit“ abfahren.

Der nach Norden abfahrende N17 wird wegfallen. Der N14 fährt von Montag bis Donnerstag einmal pro Stunde, in den nachfragestarken Nächten alle 30 Minuten.

Allgemein soll man in der Nacht nun schneller vorwärts kommen, schließlich kommen die Busse im schwachen Nachtverkehr schneller voran. Man kommt also schneller zum Ziel, solange man wegen der eingestellten Nachtlinien dann nicht doch länger laufen muss.

Die Gründe

Auf einer Veranstaltung mit der ViP am Hochschulstandort Griebnitzsee begründete der Verkehrsleiter des Unternehmens die die Einschränkungen mit der mangelnden Auslastung der Linien.

Fahrgastzählungen hätten ergeben, dass die wegfallenden Linien zumindest in den nachfrageschwachen Nächten nicht genug Fahrgäste transportierten, um ihre Fahrt zu rechtfertigen.

Die Studierenden bemängelten dabei allerdings, dass man dabei wohl weder zwischen Sommer und Winter, noch zwischen Vorlesungszeit und Semesterferien unterschieden hätten.

Forderungen

Der AStA fordert den Erhalt der Verkehrsanbindung für Griebnitzsee und Babelsberg in allen Nächten. Dies kann auch über eine Ausweitung des Rufbuskonzepts funktionieren.

Nun kommt es darauf an, dem Verkehrsunternehmen klar zu machen, dass es sehr wohl Bedarf nach diesen Nachtlinien gibt. Von mir kommt daher der Aufruf: Nutzt die Nachtbusse, besonders den N15.

Die nächste öffentliche Vorstellung von Nacht+ wird am Mittwoch den 14.2. um 18:30 Uhr im Stadthaus Potsdam stattfinden.

Dazu:

Internetseite der ViP zu Nacht+

PNN-Artikel

MAZ-Artikel

Björn Ruberg  [11. Februar 2007]

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