Logo

» presse/astazeitung/PULS und Blackboard – Technik die begeistert? (AZ 02/07)



PULS und Blackboard haben schon vielen Studierenden das Leben an der Universität schwer gemacht. Gerade zu Beginn des Semesters ärgern sich viele StudentInnen, weil die Systeme zu undurchsichtig sind oder noch viel schlimmer, sie nicht in die Veranstaltungen eingeschrieben werden. Obwohl die Uni den Studierenden gegenüber verpflichtet ist ein Studium in der Regelstudienzeit zu ermöglichen, kann sie eine vernünftige Lehre für alle Studis immer noch nicht sicher stellen.

Der AStA startete zu Beginn des Semesters einen Aufruf über die studentlist, dass sich Studierende mit Problemen beim Blackboard und PULS bitte bei uns melden sollten. Mit den Rückläufen gestalteten wir ein Dossier, welches später auch an die Univerwaltung gereicht werden soll.

Hier wurden eklatanten Mängel von PULS für uns nochmals deutlich. So schrieb

eine Studentin, dass sie zwar in die richtige Veranstaltung gekommen sei über PULS, allerdings wurden mehrere Kurse zu einer Veranstaltung angeboten und sie sei gerade in dem Kurs gelandet, der sich mit einer ihrer anderen Seminare überschneide. Eine sinnvolle Planung des Lehrplans für die Studierenden mit PULS vermag die Universität für die Studierenden offenbar nicht zu gestalten.

Teilweise hatten auch die Lehrkräfte die Noten über PULS noch nicht eingetragen. Somit war es den Studentinnen und Studenten nicht möglich sich in die Vertiefungsmodule einzuschreiben. Das zeigt aus unserer Sicht, dass selbst die MitarbeiterInnen der Universität noch ihre Probleme mit PULS haben.

Und wie steht es um Blackboard ? Bereist vor ein paar Monaten wurden Beschwerden von Studierenden laut, dass die Lehrkräfte die Anwesenheit der Studentinnen und Studenten auf Blackboard überwachen könnten. Weil diese Funktion natürlich auch missbräuchlich verwendet werden kann von den Dozentinnen und Dozenten, setzten wir uns nun dafür ein die Funktion generell abschalten zu lassen. Erst in jüngster Zeit scheint sich die Universitätsleitung durchgerungen zu haben, die Überwachungsfunktion zu kippen.

Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass meist nur KursteilnehmerInnen auf Publikationen über Blackboard zugreifen, was aus unserer Sicht dem Prinzip des Open Access widerspricht, welches sogar durch einen Beschluss des Senats im letzten Jahr ausdrücklich befürwortet wurde

Doch es gibt schon seit Jahren weitere Kritik an der E-Learning-Plattform, welche teilweise auch innerhalb der Universitätsverwaltung geäußert wird. So finanziert die Universität das System zur Zeit mit jährlich 80.000 Euro, obwohl auch Open-Source-Programme wie Moodle auf dem Markt sind, welche die selben Funktionen erfüllen, nur eben kostenlos. Außerdem haben solche Open-Source-Programme den Vorteil, dass der Quellecode weiterentwickelt werden kann und somit auch auf individuellle Bedürfnisse, beispielsweise der einzelnen Fächer, angepasst werden kann. Ein Untersuchungspapier der universitären AG E-Learning daher auch zu dem Schluss: „Es wird deshalb empfohlen, sich für Moodle als zukünftige Lehr-Lernplattform für die gesamte Universität zu entscheiden.“

Wir sehen in den genannten Punkten dringenden Handlungsbedarf und werden diesen auch gegenüber der Univerwaltung deutlich machen.

Hannes Ortmann  [28. Juni 2007]

« zurück zur letzen Seite | zum Seitenanfang