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» presse/pressemitteilung/Studierende veröffentlichen Broschüre zur Novelle des Hochschulgesetzes



„Kein Zutritt – Die Zukunft der Brandenburgischen Hochschulen?“ titelt eine neue, vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität Potsdam veröffentlichte, Broschüre. In dieser sind Positionen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Brandenburgischen Studierendenvertretung (BrandStuVe), eines Hochschullehrers sowie zweier Landtagsfraktionen zur anstehenden Novellierung des Brandenburgischen Hochschulgesetzes zusammengefasst.

Trotz der grundsätzlichen Befürwortung einer Novellierung des Hochschulrechtes in Brandenburg ist der Tenor der meisten veröffentlichten Positionen kritisch: „Dadurch, dass auf verbindliche Vorgaben im Bereich der Organisationsstruktur verzichtet wird, befürchten wir klare Rückschritte in der Hochschuldemokratie. Eine gleiche Beteiligung der verschiedenen Statusgruppen muss festgeschrieben sein“, erklärt Florian Piepka, Referent für Campuspolitik im AStA der Universität Potsdam.

Der Fraktion DIE LINKE greifen die vorgesehen Systeme zur Qualitätssicherung zu kurz. „Die Lehre muss wesentlich stärker im Mittelverteilungsmodell berücksichtigt werden, die Lehrenden sollen zu didaktischer und fachlicher Weiterbildung verpflichtet werden“, fordert Peer Jürgens, hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Brandenburgischen Landtag.

Besonders heftig wird die im aktuellen Gesetzesentwurf vorgesehene freie Regelungsbefugnis der Hochschulen beim Übergang beim zwischen Bachelor- und konsekutiven Masterstudiengängen kritisiert. Bereits heute steht an der Universität Potsdam eine Rahmenordnung zur Diskussion, die den Masterstudiengang nur für BachelorabsolventInnen mit gutem oder sehr gutem Abschluss vorsieht. Janis Klusmann, Referent für Sozialpolitik im AStA der Universität Potsdam, urteilt dazu: „Konsekutive Masterstudiengänge brauchen keine künstlichen Zulassungsbeschränkungen seitens der Hochschulen. Verfügbare Kapazitäten müssen vollständig genutzt werden und die Übergänge transparent und liberal gestaltet werden. Auf keinen Fall darf versucht werden, ein Klassensystem auf dem Gebiet der Hochschulausbildung zu etablieren!“.

Die größte Gefahr sehen VertreterInnen der Studierendenschaften darin, dass durch die Novelle des Hochschulgesetzes den Hochschulen ermöglicht wird, eigenständige Kriterien zu definieren die zum Verlust von Prüfungsansprüchen führen. „Durch diese Regelung wird Zwangsexmatrikulationen Tür und Tor geöffnet! Für Studierende, die die Regelstudienzeit überschreiten, ist es auch ohne drohende Exmatrikulation schwer genug das Studium zu absolvieren“, gibt AStA-Referent Tamás Blénessy abschließend zu bedenken.

Die Broschüre, welche der AStA auch an alle Abgeordneten des Landtages versandt hat, ist hier einseh- und herunterladbar.

Tamás Blénessy  [13. Oktober 2008]

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