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» themen/Ökologie/Öko-Newsletter Nr. 2



AKTIV WERDEN

UN-Klimakonferenz in Poznan – Anreise per Anhalter…?

Alljährlich findet im November oder Dezember eine Klimakonferenz mit fast allen Ländern der Erde als Teilnehmende statt. Die letzte Konferenz fand im Dezember 2007 in Bali statt, die nächste wird vom 1.-12. Dez. 2008 in Poznan, Polen abgehalten werden. Hier erreichen nicht nur die Verhandlungen über ein internationales Klimaabkommen für die Zeit nach Ablauf des Kyoto-Protokolls im Jahr 2012 ein entscheidendes Stadium.

Die UN-Konferenz ist zugleich die zweite Etappe des „Countdown to Poz’n’Hagen: The Young Friends of the Earth Climate Tour“, die von der BUNDjugend koordiniert wird. Während der UN-Verhandlungen in Poznan, die Ende 2009 in Kopenhagen in ein neues Abkommen münden sollen, wollen die Klima-Aktivisten von Young Friends of the Earth Europe (youngfoee) mit kreativ-spektakulären Aktionen für Aufsehen sorgen, Politikern ihre Forderungen für eine neue, nachhaltige Klimapolitik erläutern und mit jungen Menschen aus der ganzen Welt an den Protesten und Aktionen zum Klima-Aktionstag am 6. Dezember teilnehmen.

Die BUND Jugend stellt in einer Turnhalle vom 5. bis 7. Dezember Schlafplätze für 400 Leute zur Verfügung, Kosten liegen bei 4 € pro Nacht und Person. eurizons2008@googlemail.com.

Zur Erinnerung: Volksbegehren „Keine Neuen Tagebaue“ – Unterschreiben und Weitersagen!

Mehr unter: www.keine-neuen-tagebaue.de

Gute Ideen für Rad- und Fußverkehr in Potsdam gesucht

Gabriel startet Kommunal-Wettbewerb „Mobil zu Null Emissionen“

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat heute einen bundesweiten Wettbewerb gestartet, mit dem er Städte und Gemeinden dazu bewegen will, neue Ideen und Konzepte zur Förderung des innerörtlichen Fußgänger- und Radverkehrs zu entwickeln. Bis zum 10. Dezember 2008 können sich rad- und fußgängerfreundliche Kommunen zur Teilnahme an dem Wettbewerb anmelden. Die vier Siegerkommunen werden mit einer Kampagne für das Image des Rad- und Fußgängerverkehrs belohnt. Eine namhafte Werbeagentur entwickelt die Dachkampagne mit lokal abgestimmten Versionen.

Mit dem Kommunalwettbewerb startet das Bundesumweltministerium ein Projekt für nicht motorisierte, emissionsfreie Mobilität auf Kurzstrecken. Es ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Im ersten Jahr haben vier Kommunen die Chance, Teil dieser Kampagne zu werden, für 2010 sollen fünf weitere folgen. „Gute Verkehrspolitik in Kommunen, die das Radfahren oder zu Fuß gehen erleichtert oder attraktiver macht, spielt dabei eine zentrale Rolle und wird von uns mit einer motivierenden

Kommunikationskampagne unterstützt“, so Gabriel. Einsendeschluss ist der 10.12.2008.

Mehr unter: www.bmu.de, www.fairkehr.de, www.velokonzept.de

Bundesweite Aktionen am 6. Dezember gegen die leeren Klimaversprechen der Konzerne

Viele große Konzerne verkaufen sich der Öffentlichkeit zunehmend als Klimaschützer. Sie investieren offensichtlich lieber riesige Geldsummen in Image-Kampagnen als in den Klimaschutz. Neueste Studien zeigen jedoch, dass die Folgen des Klimawandels früher und stärker als erwartet eintreten werden. Es wird also höchste Zeit, dass klimaschädliche Konzerne endlich Verantwortung

übernehmen und nicht länger unter einem grünen Deckmäntelchen „business as usual“ betreiben. Am 6. Dezember soll in Städten im gesamten Bundesgebiet den größten Klimasündern gezeigt werden, dass die Menschen sich nicht länger vom „Greenwashing“ der Konzerne täuschen lassen. Vor den Hauptzentralen und Filialen klimaschädlicher Konzerne werden medienwirksame Aktionen mit

Parodien von Werbeanzeigen der betreffenden Firmen durchgeführt.

Hier ein paar Beispiele für leere Klimaversprechen:

  • Audi: Trotz der Selbstverpflichtung der Autoindustrie, bis Ende 2008 die CO2-Emissionen ihrer

    Neuwagen auf höchstens 140 Gramm CO2 je Kilometer zu begrenzen, stößt der neue Audi Q7 239 g/km aus – und wird flächendeckend beworben.
  • TUI: Der Flugverkehr ist von der Kerosinsteuer befreit, daher kann TUI Flüge innerhalb Europas zu Tiefstpreisen anbieten. Klimafreundliche Alternativen können da nicht mithalten.

Die Parodien findet ihr unter: www.die-klima-allianz.de/klimaaktionstag/parodien, erste Aktionsideen unter: www.die-klima-allianz.de/klimaaktionstag/aktionsideen

Macht mit! Zeigt den Konzernen, dass Klimaschutz mehr ist als nur Werbung! Je mehr Aktionen stattfinden, desto größer die Wirkung. Wie so eine Aktion aussehen kann, erfahrt ihr unter: www.die-klima-allianz.de

INFORMIEREN

Neuer Bericht des Umweltbundesamtes zeigt Wege zum Abbau umweltschädlicher Subventionen

In Deutschland gab es im Jahr 2006 Subventionen von knapp 42 Milliarden Euro mit negativen Wirkungen auf Gesundheit und Umwelt. Dies ist das Ergebnis der Studie des Umweltbundesamtes (UBA) „Umweltschädliche Subventionen in Deutschland“. Die Palette der negativen Umweltwirkungen reicht von der Förderung des Klimawandels über die Beeinträchtigung der Wasser-, Boden- und Luftqualität bis hin zur Erhöhung der Flächeninanspruchnahme und der Verringerung der Artenvielfalt.

Ein prominentes Beispiel sind die vielfältigen Subventionen im Energie- und Stromsteuerrecht, die zusammen jährlich rund 5 Mrd. Euro betragen. Ein weiteres Beispiel für eine umweltschädliche Subvention ist die Befreiung des gewerblichen

Flugverkehrs von der Energiesteuer für Kerosin. Dem Staat entgehen nach Berechnungen des UBA dadurch jährliche Steuereinnahmen in Höhe von 6,9 Milliarden Euro. Diese indirekte Subventionierung des Flugverkehrs verzerrt den Wettbewerb zu Lasten emissionsärmerer und damit umweltfreundlicherer Verkehrsmittel – wie der Bahn. Empfehlung des Berichts: Der Gesetzgeber sollte ein umweltschutzbezogenes Subventionscontrolling einführen, das alle Subventionen in einem „Umweltcheck“ auf mögliche negative Umweltwirkungen hin untersucht und sie einer regelmäßigen Wirkungs- und Erfolgskontrolle unterwirft. Der Bericht „Umweltschädliche Subventionen in Deutschland“ kann hier heruntergeladen werden:

Quelle: www.umweltbundesamt.de

Der ehemalige Grenzstreifen ist zum Grünen Band geworden – große Teile hat der Bund nun an Thüringen übertragen

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat heute im thüringischen Eichsfeld den Startschuss für ein europaweit einzigartiges Naturschutzprojekt gegeben. „Dort, wo früher Grenzbefestigungen Deutschland teilten, ist eine großartige Naturlandschaft entstanden. Ich freue mich, dass wir am Jahrestag des Mauerfalls den Thüringer Teil des Grünen Bandes vom Bund auf das Land übertragen können. Das Grüne Band erinnert an die menschenverachtende Teilung Deutschlands. Und es ist zugleich ein Symbol für die Wiedervereinigung“, sagte Sigmar Gabriel.

Im Koalitionsvertrag von 2005 hatten SPD, CDU und CSU vereinbart, die bundeseigenen Flächen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze dauerhaft für den Naturschutz zu sichern. In einem ersten Schritt werden 3.863 Hektar besonders wertvoller Flächen im ehemaligen Grenzstreifen vom Bund unentgeltlich an das Land Thüringen übertragen.

Im Grünen Band wurden 109 Biotoptypen und 160 gefährdete Tier- und Pflanzenarten erfasst. Auf 16 Prozent der Flächen kommen Lebensraumtypen von europäischer Bedeutung vor, 20 Prozent der Flächen sind als Naturschutzgebiet gesetzlich geschützt. 85 Prozent des „Grünen Bandes“ gelten als bislang nicht oder nur wenig beeinträchtigt.

Mehr unter: www.bmu.de/presse

„Schlauer schenken und Geld sparen“ – Informationskampagne zum Kauf energiesparender Elektrogeräte

Vor dem beginnenden Weihnachtsgeschäft hat das Bundesumweltministerium eine bundesweite Informationskampagne zum Kauf energiesparender Produkte gestartet. Mit Anzeigen unter dem Motto „Schlauer schenken und Geld sparen“ wirbt das Ministerium in zahlreichen Zeitungen für die Beratungsangebote der Stiftung Warentest, der Deutschen Energieagentur und der Verbraucherzentralen.

Die Aktion ist Teil der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums. Sie führt verschiedene Beratungsangebote der Stiftung Warentest, der Verbraucherzentrale und der Deutschen Energieagentur (dena) zusammen. Mit der Stiftung Warentest wurde eigens zu Weihnachten die neue Internetseite www.test.de/spargeraete entwickelt, die Spitzenreiter der Haushalts- und

Unterhaltungselektronik auflistet.

Zum Start sind die sechs Produktkategorien Fernsehgeräte, DVD-Recorder, Waschmaschinen, Kühlgeräte, Geschirrspüler und Heizungspumpen vertreten. In den nächsten Wochen werden Espressomaschinen, Mikrowellengeräte und TV-Receiver folgen.

Die Informationsangebote im Einzelnen findet Ihr unter:

VERANSTALTUNGEN

„Peak Oil – droht die Energie- und Klimakrise?“

Kritische Debatte zum Weltenergiebericht 2008

Am 12. November wird die Internationale Energieagentur (IEA) ihren Weltenergiebericht 2008 vorstellen. Der Bericht wird für einigen Aufruhr sorgen, wenn er, wie angekündigt, die bekannten Ölreservenschätzungen revidiert. Die IEA präsentiert aber auch Szenarien für eine kohlenstoffarme Zukunft und konfrontiert mit den Folgen für Energiepreise, Investitionsströme, Umweltverschmutzung oder Energiesicherheit. Die Prognosen für die globale Öl- und Gasproduktion werden Einfluss auf die UN-Klimapolitik nach 2012 haben, auch wenn beide Themen selten gemeinsam diskutiert werden.

Gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutierten wir die Ergebnisse des Weltenergieberichts 2008: Welchen Einfluss hat das Überschreiten des Ölfördermaximums auf die Geopolitik? Wie beeinflusst Peak Oil die Klimapolitik und welche Konsequenzen haben die neuen Zahlen für den Klimagipfel in Poznan im Dezember 2008?

Mitdiskutierende:

  • Simon Taylor, Director Global Witness, London
  • Thomas Seltmann, Projektmanager Energy Watch Group, Berlin
  • Prof. Claudia Kemfert, Energieökonomin, DIW, Berlin
  • Dr. Carsten Rolle, Leiter der Abteilung Energie und Rohstoffe Bundesverband der Deutschen Industrie, Berlin

Wann: Mo, 17.11.08 19:30 bis 22 Uhr

Wo: Heinrich-Böll-Stiftung, Raum: Beletage, Schumannstr. 8, 10117 Berlin

Mehr unter: www.boell.de

„Urwaldschutz ist Klimaschutz – Wie können bevorstehehende Klimaveränderungen wichtige Länder ins Rettungsboot holen?“

Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Biologische Vielfalt – Run Up 2010“ statt, die von der Initiative für Nachhaltige Entwicklung getragen wird.

Vortragender: Martin Kaiser, Greenpeace

Wann: Mi, 26.11.2008, 19 Uhr

Wo: Gebäude der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Raum 306, Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin,

Mehr unter: www.nachhaltigkeitsinitiative.de

BUCHREZENSION

Marcel Hänggi: „Wir Schwätzer im Treibhaus. Warum die Klimapolitik versagt“

Kühle Analyse zum Klimawandel

Ein sehr intelligentes Buch hat der Züricher Journalist Marcel Hänggi zur Klimapolitik geschrieben. Kann man bei der Buchstabenlawine zu diesem Thema überhaupt noch etwas Neues mitteilen? Man kann, wenn man ein unabhängiger und origineller Kopf wie Hänggi ist, der sich von niemandem vereinnahmen lässt. Auch nicht von der Umweltbewegung. So kriegen denn alle der Reihe nach ein

wenig den Kopf gewaschen. Die Klimaskeptiker mit ihrer ewigen Alles-halb-so-wild-Neurose, aber auch Al Gore oder Nicholas Stern, die neuen Popstars der Klimapolitik, oder die Emissionshandelsgläubigen. Hänggi wirft Gore vor allem Unehrlichkeit vor. Der „american way of life“ stehe beim früheren US-Vizepräsidenten letztlich nicht zur Disposition, stattdessen verbreite er den irrigen Glauben, es könne im Prinzip auf unserem Planeten alles weiterlaufen wie bisher – nur mit erneuerbaren Energien, anderen Autos und mehr Effizienz statt der Kohle-, Gas- und Öl-Orgie.

Das rein ökonomische Denken in vielen Berechnungen der Klimaschäden seziert der Autor mit klinischer Präzision. Dabei konfrontiert er uns mit den Feinheiten jener absurden Berechnungen, in denen ein Seeadler 12,4 Dollar wert ist, ein Buckelwal es auf 48 Dollar bringt und der Wert eines Afrikaners zehnmal niedriger taxiert wird als der eines Westeuropäers. Dabei ist Hänggi nie moralisch, er behält den kühl distanzierten Swing seiner Schreibe bis zum Schluss. Das Buch ist keineswegs schweizlastig, es zeichnet bei vielen Punkten des Klimawandels auch historische Linien nach und bringt viele neue Gedanken – eine höchst anregende, aktuelle Analyse der Klimapolitik.

Mehr unter: www.tagblatt.ch und DRS 2

NEUES VOM REFERAT FÜR ÖKOLOGIE UND VERKEHR

AStA unterstützt das Volksbegehren „Keine Neuen Tagebaue“ *** UniSolar vernetzt sich mit ähnlichen Projekten und kommt mit dem Hochschul-Gebäude-Management ins Gespräch *** Der Arbeitskreis „Praktikum Entwicklungszusammenarbeit“ findet besonders unter GeökologInnen

Anklang *** Erstes Treffen des AK am Montag, 18:00 in Griebnitzsee, Haus 6 *** Gespräche mit Busunternehmen in Potsdam bleiben in Gang *** Der Grundstein für einen ICE-Bahnhof in Golm ist gelegt, weiterer Handlungsbedarf angesichts der hohen Studierendenzahlen ist erkannt *** Die unentgeltliche und massenweise Vergabe von Pappbechern in den Mensen und Cafeterien der Uni sorgt zunehmend für Verstimmung in der ökologisch orientierten Studierendenschaft

Fragen, Kritik, Anmerkungen?

Schreib eine eMail an oeko-verkehr@asta.uni-potsdam.de

Tamás Blénessy  [19. Dezember 2008]

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