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Studierende der Universitäten Heidelberg und Leipzig protestieren gegen miserable Studienbedingungen und greifen zu Altbewährtem: Um ihren Forderungen mehr Gehör zu verschaffen, besetzen sie ihre Hochschulen.

Die Solidaritätserklärung des bundesweiten Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren (ABS)

Solidarität mit den Unibesetzungen in Leipzig und Heidelberg!

Zur Stunde beginnt die Besetzung des Romanischen Seminares an der Universität Heidelberg. In Leipzig halten Studierende bereits seit 6 Tagen an der Besetzung von Räumen in ihrer Universität fest. Sie fordern auf diesem praktischen Weg Räume zum selbstbestimmten Lernen zurück, die in den letzten Jahren durch Staat und Hochschulleitungen immer weiter eingeschränkt wurden.

Grund für die Besetzung an der Universität Heidelberg ist unter anderem die mangelnde Bereitschaft der Landesregierung Baden-Württembergs, genügend Gelder für die Finanzierung der Hochschulen bereitzustellen.

Mittlerweile werden in Baden-Württemberg selbst Hochschuldozenturen aus Studiengebühren finanziert. Immer stärker wird deutlich, dass die rückschrittliche Landesregierung insgesamt eine vollständige Privatisierung von Bildungskosten anstrebt, die voll zu Lasten von Kindern aus sogenannten bildungsfernen Schichten gehen wird.

In Leipzig wie auch in Heidelberg regt sich endlich Widerstand gegen die derzeitigen Zustände im bundesdeutschen Bildungssystem. Die völlige Überbelegung von Seminaren, ein unmenschlicher Arbeitsaufwand und die Marktkonformität der Lehrinhalte erzeugen eine Wut unter den Studierenden, die nun spürbar wird.

Kritisch sehen die Besetzer_innen insbesondere den sogenannten Bologna-Prozess mit der Einführung der gegliederten Bachelor- und Master-Studiengängen. Neben Gebühren verstärkt auch dieses neue Zwei-Klassen-System an den Hochschulen vielerorts die Selektivität in verheerendem Maße.

Die Besetzungen sind in unseren Augen legitime Mittel, um auf die Missstände an den Hochschulen hinzuweisen. Wir solidarisieren uns daher ausdrücklich mit den Besetzer_innen in Heidelberg und Leipzig.

Sebastian Schultz  [22. April 2009]

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