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» themen/sozialpolitik/SHK-Netzwerk! – Wie du arbeitest an der Uni und bist noch dabei?



Ein Job an der Universität gehört zu den praktischsten Beschäftigungsverhältnissen für Studis. Denn man spart oftmals nicht nur den Weg zur Arbeit, sondern hat die Möglichkeit ins wissenschaftliche Arbeiten reinzuschnuppern bzw. sich Fähigkeiten und Fertigkeiten auf diesem Gebiet anzueignen oder diese auszubauen.

Derzeit, und vor allem begünstigt durch Finanzmittel aus dem Hochschulpakt 2020, suchen viele Lehrstühle vermehrt nach studentischen Beschäftigten, um dem ansteigenden Arbeitsaufwand, bedingt durch stetig steigende Studierendenzahlen, Herr zu werden.

Aber auch die Beschäftigung an der Universität Potsdam gehört zu den prekären Arbeitsverhältnissen, die es einem Studi kaum ermöglichen, sich selbst zu finanzieren. Hinzu kommt, dass viele an der Universität arbeitende Studierende nur teilweise über ihre Rechte aufgeklärt werden. Das führt dazu, dass Urlaubsansprüche verschwiegen oder aber in Krankheitsfällen auf eine Umlegung der Schichten gepocht wird. Näheres dazu in diesem Text.

Das können und wollen wir nicht weiter hinnehmen! Aus diesem Grund wurde ein Netzwerk von den GEW-Studis und dem AStA der Universität Potsdam initiiert, wo sich studentische Beschäftigte zusammenschließen und austauschen können. Darüber hinaus werden sie über dieses Netzwerk auch immer mit den neusten Informationen im Bereich der Gehalts- und Tarifvertragsentwicklungen informiert. Man muss auch kein GEW-Mitglied sein, um sich hier eintragen und engagieren zu können.

So ist es z.B. so, dass die Unileitung die Gehälter der studentischen Beschäftigten rückwirkend vom 1.April von 7,35 auf 7,57 Euro angehoben hat und nun ab Juli eine weitere Erhöhung auf fast 8 Euro veranlasst hat. Aber ist das wirkliche Wertschätzung oder nur ein Bonbon, um der wahren Forderung von 10,98 Euro aus dem Weg zu gehen? Wir hoffen nicht! Deshalb fragen wir in der Senatssitzung am 9.Juli nach, wie es denn mit einer Empfehlung mit längst überfälligem Tarifvertrag aussieht. Weiterhin ist die Finanzierung der Gehaltserhöhung noch nicht völlig geklärt, da das Präsidium in Übereinkunft mit den Dekanen der Fakultäten beschlossen hat, die Mehrausgaben von den einzelnen Lehrstühlen selbst tragen zu lassen. Heißt das, die Lehrstühle bekommen jetzt mehr Geld, um diesen Finanzmehraufwand zu kompensieren oder sollen studentische Beschäftige Schuld daran sein, dass Gelder der Lehre für Personalkosten ausgegeben werden?

Prinzipiell war die Wertschätzung der studentischen Beschäftigten schon lange überfällig und inflationär gerechtfertigt. Trotzdem ist es immer noch nicht möglich, dass sich BA-Studierende, die nicht von ihren Eltern oder dem Staat bezuschusst werden, eigenständig zu finanzieren. Studentische Beschäftigte leben immer noch unter der Armutsgrenze, habe keine Planungssicherheit durch kurzlebige Verträge und können immer nur auf das Gutdünken der Universitätsleitung hoffen, wenn es um Gehaltsanhebung im Rahmen des Inflationsausgleich geht.

Als nächstes stehen wieder Tarifverhandlungen an und die GEW hat die Forderung für Tarifverträge für studentische Beschäftigte in ihren Forderungskatalog aufgenommen. Nun liegt es an uns, Stimmung zu machen, um so zu zeigen, dass wir den Tarifvertrag nicht nur wollen, sondern auch verdienen!

Katja Klebig  [7. Juli 2009]

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