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» gender/UNICUM Cover 09/2010 – nein danke!



Trotz einiger zu verzeichnender Fortschritte im Zuge der (universitären) Gleichstellungsarbeit werden Frauen noch immer benachteiligt. Umso verwunderlicher, dass intensives Engagement für mehr Chancengleichheit oftmals belächelt und zu wenig gewürdigt wird. Bereits diese Zustände sind inakzeptabel.

Keinerlei Verständnis kann aufgebracht werden, wenn die Gleichstellungsarbeit nicht nur nicht gewürdigt oder ernst genommen wird, sondern Bemühungen um Gleichstellung regelrecht mit den Füßen getreten werden. Einen derartigen Fall mangelnder Anerkennung der Gleichstellungsarbeit stellt auch das Titelbild der Septemberausgabe des bundesweiten Campus Magazins UNICUM dar. Mit diesem sexistischen Cover werden uralte, falsche Klischees bedient und Ressentiments innerhalb der Gesellschaft weiter gefestigt. Haben Frauen denn nicht mehr zu bieten als ein tiefes Dekolleté und einen neckischen Augenaufschlag?! Das dargestellte sexistische Frauenbild kann nur auf das Schärfste kritisiert werden.

Frauen sollten weder außerhalb noch innerhalb des universitären Lebens an Universitäten und Fachhochschulen, in Wissenschaft und Forschung als Sexobjekte inszeniert werden. Sie sind gleichberechtigte Kommilitoninnen, Lernende, Lehrende, Mitarbeiterinnen und Vorgesetzte. Doch das durch das Cover hervorgerufene sexistische Rollenbild impliziert, dass Frauen einer gleichberechtigten Aufgabe nicht gerecht würden und streitet ferner eine Beteiligung auf Augenhöhe ab. Besonders ein bundesweites und vielgelesenes Magazin wie UNICUM sollte sich der zu verantwortenden Rolle bewusst werden, Gleichberechtigung vorleben und Sexismus entgegentreten.

Christoph R. Alms  [5. November 2010]

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