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» presse/presseschau/Studie: Studenten sind mit Bachelor- und Masterstudiengängen zufrieden



Drei von vier Studenten in Brandenburg sind laut einer Studie der Landesregierung zufrieden mit ihren Studienbedingungen. Zehn Jahre nach Beginn der Umstellung auf international vergleichbare Abschlüsse äußern sie sich demnach kaum negativ über die neuen Bachelor- und Masterabschlüsse, wie Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) am Dienstag in Potsdam sagte. Münch stellte dem Kabinett die Studie vor.

Vor einem Jahr hatten zahlreiche Studenten, in Brandenburg vor allem an der Uni Potsdam, wegen schlechter Studienbedingungen demonstriert. Münch nannte die Aktionen rückblickend „berechtigt“. Dennoch zeige die repräsentative Umfrage unter 6.000 Studenten, dass „die große Mehrheit, die relativ zufrieden ist, erstmal schweigt“.

Studenten in Bachelor- und Master-Studiengängen seien nicht unzufriedener als Studenten, die mit einem alten Abschluss wie Diplom oder Magister abschließen. Die Landesregierung hatte die Studie in Auftrag gegeben, um die Auswirkungen der internationalen Hochschulreformen – des sogenannten „Bologna-Prozesses“ – zu bewerten.

Rund 97 Prozent der Studiengänge können den Angaben zufolge mit den international anerkannten Abschlüssen Bachelor und Master beendet werden. Mit dieser Quote seien so viele Studiengänge von den alten auf neue Abschlüsse umgestellt worden wie nirgendwo anders in Deutschland, sagte Münch.

Die Bilanz des Allgemeinen Studentischen Ausschusses (Asta) der Uni Potsdam hingegen fällt nach zehn Jahren Hochschulreform weit weniger positiv aus: Die Bologna-Idee sei gut gewesen, in der Praxis fehle es aber an Geld und Seminarräumen, sagte der Sprecher der Studentenvertretung, Kai Gondlach. Durch die Masse an Studenten reiche der Platz in manchen Hörsälen nicht aus.

Auch Münch zeigte sich unzufrieden mit der knappen Zahl an Räumen speziell bei den Geisteswissenschaften der Uni Potsdam. Die Studentenzahlen seien dort schneller gewachsen als die Zahl verfügbarer Räume, bedauerte sie. Noch in diesem Jahr solle aber an den Brandenburger Hochschulen Geld „in Millionenhöhe“ für Gebäude investiert werden.

Ungewiss bleibt, wann der geplante Neubau für ein Uni-Gebäude am Neuen Palais in Potsdam beginnen kann. Weil das Palais zum Weltkulturerbe zähle, liefen „aufwendige Abstimmungen“ unter anderem mit dem Weltkulturerbe-Kommitee. Noch in diesem Jahr soll nach dem Wunsch des Ministeriums ein Architektenwettbewerb beginnen.

Als erfreuliches Ergebnis bewertete Münch, dass ein Viertel der insgesamt 50.000 Brandenburger Studenten eine längere Zeit im Ausland verbringen. Dort absolvierten sie ein Praktikum oder ein Auslandssemester. Doch auch hier widersprach Asta-Sprecher Gondlach: Es sei nach wie vor „superschwierig“, eine Anerkennung für im Ausland erbrachte Leistungen zu bekommen.

© dapd

In: berlinonline.de / nachrichten.t-online.de / ad-hoch-news.de / blickpunkt-brandenburg.de, 11.01.2011

Kai Gondlach  [12. Januar 2011]

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