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Elf Bäume dürfen stehen bleiben Golm: Kompromiss im Baumfäll-Streit gefunden

Golm – Der Streit um die Baumfällungen auf dem Golmer Campus der Universität Potsdam ist weitgehend beigelegt: Nachdem im Zuge von Baumaßnahmen vor zwei Wochen damit begonnen wurde, 209 Bäume auf dem Campus zu fällen, hatten Studenten, Professoren und Mitarbeiter der Universität, die über die Fällungen nicht informiert gewesen waren, protestiert. Schließlich hatte sich herausgestellt, dass die Gegner gegen die Mehrzahl der Rodungen nichts einzuwenden hatten, aber dennoch eine Reihe von Bäumen erhalten wollten, für die ihrer Meinung nach kein rationaler Fällgrund vorliegt.

Zu diesem Zwecke hatten die Baumfäll-Gegner eine Liste mit 24 strittigen Bäumen erstellt und am Donnerstag den Verantwortlichen der Universität sowie Vertretern des Brandenburgischen Landesbetriebes für Liegenschaften und Bauen (BLB) vorgelegt. Ergebnis: Elf der 24 Bäume können aller Wahrscheinlichkeit nach erhalten und in den Grünplan eingegliedert werden. „Insbesondere um Haus 1 konnten einige Bäume gerettet werden“, sagte Simon Wohlfahrt, einer der studentischen Vertreter der Baumfällgegner. Die 13 anderen Bäume stehen zu nahe an Gebäuden, wo wegen notwendigen Erdarbeiten zu stark in den Wurzelbereich eingegriffen werden muss. „Es war ein sehr konstruktives und sachliches Gespräch auf Augenhöhe, unser Anliegen wurde sehr ernst genommen“, äußerte Wohlfahrt zufrieden. Sechs der elf Bäume stehen aber noch auf der Kippe, da am Montag noch festgestellt werden müsse, ob sie nicht Raum für benötigte Parkplätze wegnehmen. „Aber eigentlich hat Golm genug Parkplätze“, so Wohlfahrt.

Einziges Manko: Als die Fällungen vor zwei Wochen begannen, fielen schon einige Bäume, die möglicherweise erhalten hätten werden können, den Kettensägen zum Opfer – über diese konnte nicht mehr verhandelt werden. Und auch wenn 360 Neupflanzungen geplant sind, wird es laut Experten bis zu 15 Jahre dauern, bis der Campus wieder eine ähnliche Qualität der Grünanlagen erreichen wird. Dennoch urteilt Wohlfahrt: „Es ist ein akzeptabler Kompromiss.“

In: Potsdamer Neueste Nachrichten, 19.02.2011, S. 11

Kai Gondlach  [21. Februar 2011]

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