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» termine/KuZe – Seminar – Schoolwork auf jamaikanisch



Seminarraum im KuZe, Hermann-Elflein-Str. 10, Teilnahmegebühr 6 Euro

10.00 Uhr – Schoolwork auf jamaikanisch

Reggaemusik und RastafarI-Symbole sind fester Bestandteil der deutschen Jugendkultur geworden.

Viele Menschen assoziieren mit Jamaika Sonne, Strand, Rum und Reggae und wissen wenig über die Lebensverhältnisse auf der Insel.

So gibt es in vielen Haushalten Jamaikas keine Bücher, Spiele oder Computer. Häufig fehlt sogar Geld für den Schulbus, Mittagessen und Schulbücher. Viele Kinder besuchen die Schule nur unregelmäßig.

Das Seminar möchte vor allem über die Lebenssituationen im Land aufklären.

Den Teilnehmer_innen soll die Möglichkeit gegeben werden, über die Probleme dieses Landes unterrichtet zu werden und zu erfahren, wie konkret gehandelt werden kann. Sie werden die positiven Seiten Jamaikas und einige ihrer bemerkenswerten Persönlichkeiten herausarbeiten, um dann gemeinsam zu überlegen, wie diese Werte vermittelt werden können und welche Optionen es gibt, das „Recht und die Verwirklichung auf allgemeine Grundschulbildung“ zu erreichen.

In dem Seminar wird zunächst ein Überblick über das Land, seine Kultur, seine Menschen, seine Politik und seine Probleme gegeben. Raoul Guarigata stellt das Projekt „Trenchtown Reading Center“ vor, welches die Kanadiarin Roslyn Ellison in einem Getto in Kingston aufgebaut hat. Nach diesem Vorbild wurde vom Verein „Help Jamaica! e.V.“ ein Bibliotheksprojekt gestartet, welches ebenfalls diskutiert werden soll.

Das Seminar findet statt in Kooperation mit dem Verein „HELP Jamaica! e.V.“, einem ehrenamtlich arbeitenden gemeinnützigen Verein, der unabhängige Bildungseinrichtungen in den ärmsten Gegenden Jamaikas unterstützt und aufbaut. (www.helpjamaica.org)
Ort: KuZe Potsdam, http://www.kuze-potsdam.de

Zeit: 03.09.11; Von 10 bis 17.30 Uhr

Teilnahmegebühr: 6 Euro

Förderung: Stiftung Nord-Süd Brücken

Anmeldung: info@hochvier.org oder unter 0331/5813210
Infos zu den Referent_innen:

Das Seminar wird geleitet von Annina Beck, Sozialpädagogin mit dem Schwerpunkt interkulturelle Pädagogik und langjähriger Erfahrung im Thema Fluchtgründe und Bedingungen im Herkunfstland. Sie arbeitet im Vorstand des Vereins HELP Jamaica! e.V.. Sie wird über die Lebensbedingungen in Jamaika berichten. Vor allem wird sie fokussieren, welche Vorbilder den Kindern und Jugendlichen vorgelebt werden und welche Zukunftsmöglichkeiten sich ihnen bieten. Dadurch wird deutlich, wie gravierend hoch der Bedarf an (Primar)Schulbildung ist und wie weit Jamaika entfernt ist von dem MDG, eine (Primar)Schulbildung sicherzustellen. Dabei geht es um die Erfassung verschiedener Ebenen. Zum einen geht es um eine genaue Sozialraum- und Lebensweltanalyse der Kinder und Jugendlichen in Jamaika. Bildung und Fördern als sozialpädagogisches Handlungsfeld und den Grundgedanken des 2. MDG, weshalb der Ansatz der Bildung bereits im Grundschulalter einen so hohen Stellenwert für die Community hat.

Birte Timm, M.A. Geschichte und Philosophie an der Uni Hamburg. Im Rahmen ihrer Magisterarbeit an der Uni Hamburg arbeitete sie die Bedeutung des Jamaikaners Marcus Garvey für die Geschichte des Schwarzen Widerstandes auf. Zur Zeit schreibt sie ihre Dissertation an der FU Berlin über die jamaikanische Unabhängigkeitsbewegung zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Sie wird ihren Fokus auf die herausragenden Persönlichkeiten Jamaikas legen, die den Kindern alternative Vorbilder sein können.

Raoul Guarigata, Erzieher, wird aus seine Erfahrungen heraus im Trench Town Readingcenter berichten, einem Bibliotheksprojekt, dass die Kanadierin Roslyn Ellison 1993 in Kingston ins Leben gerufen hat als ein außerschulisches Bildungsangebot, in dem die Kinder in ihrer Schullaufbahn unterstützt werden. Er thematisiert vor allem die Bedeutung der Unterstützung der Kinder in ihrer Schullaufbahn in den Vordergrund. Inwiefern können außerschulische Angebote Einfluss auf die Schullaufbahn nehmen. Auf der Basis entwicklungspädagogischen Denkens kann er die Auswirkungen der Angebote auf Kinder und deren Familien erklären. Zusätzlich geht er auf die Problematik ein, der unterschiedlichen Auffassungen von Pädagogik im Spannungsfeld zwischen verlangtem militärischen Drill und offensichtlichem Desinteresse der Lebenswelt der Kindern gegenüber.

Ashanthi Schöning, Sozialpädagogin, schrieb ihre wissenschaftliche Arbeit über die Aktivierung der Community (Community Development Network), um eigene Bedarfe zu erkennen und Handlungsschritte zu entwickeln.

Sie wird über ihren Erfahrungen im Vorfeld der Eröffnung des Reading Centers von HELP Jamaiaca! sprechen. Dabei geht sie vor allem auf das Engagement des Stadtteils ein. Vor allem wird sie auf das Projekt eingehen „Things to smile about“. Das Projekt folgt dem ressourcenorientierten Ansatz. Sie hat in Kingston unabhängig von der Bildungseinrichtung die Gründung einer sich selbst organisierenden Gruppe angestoßen. In ihrem Bericht wird es um die Bedeutung von Communityarbeit und Ehrenamt für die Nachhaltigkeit von Projekten gehen.

Infos zum Zeitplan:

10:00h Begrüßung,Vorstellung
Brainstorming „Jamaika –woran denk ich da?“
(A.Beck)

10:30h Jamaika Daten und Fakten
Zum Einstieg werden die greifbaren Rahmenbedingungen in Jamaika benannt, Größe, Bewohner, Politik und Alphabetisierung, Umsetzung des 1.und 2. MDG, der Armutsbekämpfung und Sicherung der Primarschulbildung.
Weiter geht die Referentin auf die massiven strukturellen Problemen wie Gewalt, Armut, Arbeitslosigkeit und Korruption ein, mit der die jamaikanische Gesellschaft konfrontiert ist. Unter diesen Strukturen leiden vor allem auch Kinder und Jugendliche.
(A.Beck)
11:00h Jamaika hat herausragende Persönlichkeiten aus Musik, Politik und Sport, die weit über die Grenzen des eigenen Landes bekannt sind. Anhand von verschiedenem Material soll sich in Gruppenarbeit mit Bob Marley, Marcus Garvey und Usain Bold auseinandergesetzt werden. Vorstellung der Gruppenarbeit
Es gibt bemerkenswerte jamaikanische Lebensläufe, an denen sich Kinder und Jugendliche orientieren können, diese müssen aber auch bekannt gemacht werden. Dieses ist der Ansatz für das Motto des Vereins HELP Jamaica! „Education for a change“.
(B. Timm)

12:30h Mittagspause

13:30h Um den genannten Strukturen mit Bildung einen Gegenpol zu bietet, eröffnete die Kanadierin Roslyn Ellison in einem Getto von Kingston das „Trenchtown Reading Center“. Wie wird in dem Projekt gearbeitet, was erreicht es bei den Kindern und Jugendlichen, die diese Bibliothek besuchen?
(Raoul Guarigata)
15:00h Kaffeepause

15:30h Nach dem Vorbild des TRC hat HELP Jamaica! begonnen diese Art von Bildungseinrichtungen zu unterstützen. Im Februar diesen Jahres eröffnete sie eine Bibliothek in einem der kriminellsten Viertel von Kingston. Seinem Ruf zum Trotz finden die Kinder und Jugendlichen auch in diesem Viertel erfreuliche Dinge (things to smile about) und Talente und Vorbilder (day of skills and talents)
Wie reagieren den Bewohner, wenn ein Bildungsprojekt in ihren Straßen eröffnet? Wie kann die Gemeinwesenarbeit aussehen, dass das Viertel das Projekt zu seinem eigenen macht? Wie weit unterstützt dieses Projekt die MDGs?
(Ashanthi Schöningh)
17:00h Feedback und abschließende Worte
(A.Beck)

Sören Boller  [28. August 2011]

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