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P R E S S E M I T T E I L U N G
des Allgemeinen Studierendenausschuss der Universität Potsdam

Potsdam, 30.05.2012

AStA der Uni Potsdam fordert Entschädigung von der Deutschen Bahn

21.000 Studierende von kathastrophalen Umständen bei S-Bahn und DB Regio sowie von Baumaßnahmen betroffen

Studierende haben es schwer, mit der Bahn zur Uni zu kommen. Erst am gestrigen Dienstag war die S-Bahn-Verbindung zwischen Wannsee und Griebnitzsee wegen eines auf die Strecke zu fallen drohenden Baumes mehrere Stunden lang gesperrt – pünktlich zum Vorlesungsbeginn um 10 Uhr. „Extremfälle wie gestern sind dabei nur die Spitze des Eisbergs, die allein eine Entschädigung der Fahrgäste rechtfertigen“, erklärt Ansgar Seng vom Allgemeinen Studierendenausschuss der Universität Potsdam. „Inwiefern der S-Bahn tatsächlich mangelnde Streckenwartung auf dem Abschnitt vorgeworfen werden kann, bleibt abzuwarten. Unangenehm für alle Pendlerinnen und Pendler war es jedenfalls.“ Studierende versuchten mit RE1 und RE7 über Umwege ihre Veranstaltungen zu erreichen. Hilfreiche Durchsagen fehlten am Bahnhof Wannsee und in den S-Bahn-Zügen weitgehend. Immerhin organisierte die DB aber spontan einen Halt des RE1 am Bahnhof Griebnitzsee.

Im Herbst 2011 gab es die Aussage der S-Bahn Berlin GmbH, während der einjährigen Sperrung der Regionalexpressverbindung Potsdam-Berlin genieße die S7 höchste Priorität. Die Realität sieht anders aus: Pendelnde Studierende müssen sich in 3-Wagen-Züge quetschen, Züge enden oft schon in Grunewald oder Wannsee – Weiterfahrt mit dem nächsten Zug in 10 Minuten. Zugverspätungen auf S7 und S1 sind dabei das weitaus geringste Problem – und ohnehin von den Studierenden schon einkalkuliert. An verpasste Anschlüsse durften sich insbesondere Nutzer_innen der S1 gewöhnen, die seit Ende April in Nikolassee endet – in beide Richtungen darf man hier meist 9 Minuten warten.

Auch DB Regio macht Studierenden zu schaffen. Die Regionalbahnlinien RB21 (Griebnitzsee – Wustermark bzw. Berlin Hbf) und RB22 (Griebnitzsee – Flughafen Schönefeld) verbinden alle drei Uni-Standorte Griebnitzsee, Neues Palais und Golm und sind somit für essentiell für den Campuswechsel. Züge dieser Regionalbahnlinien fahren in der Regel zu spät oder fallen auch ungewarnt einfach komplett aus. Unregelmäßige Abfahrtszeiten sind Studierende schon laut Fahrplan gewöhnt: Der fährt RB21 in Griebnitzsee mal um .36 ab, mal um .40. Seit letzter Woche fährt der RB22 nun 18.02 statt 18.08 ab – wie ein kleiner DIN A4 Zettel an Bahnhöfen bekanntgibt.

„Die Bahn bekommt Millionen an Kompensationszahlungen für die verspätete Auslieferung der neuen Talent 2-Züge. Jetzt wäre es an der Zeit, mindestens diesen Betrag an die Kundinnen und Kunden weiterzugeben“, erklärt Ansgar Seng, Verkehrsreferent des Allgemeinen Studierendenausschusses. „Alte Züge sind uns da eigentlich egal, was nervt, sind ständige Zugausfälle und Verspätungen.“ Studierende zahlen dieses Sommersemester den höchsten Semesterticketbeitrag, den es je gegeben hat – bei der schlechtesten Verkehrsleistung, die es je dauerhaft gegeben hat. „Natürlich sind Bauarbeiten nötig und nicht zu vermeiden – gerade vor dem Hintergrund der mangelhaften Alternativverbindungen aber definitiv auch ein gewichtiger Grund, Fahrgäste zu entschädigen, die fast täglich die entsprechende Strecke fahren müssen“, ergänzt Daniel Sittler, Öffentlichkeitsreferent des AStA. Betroffen von den Problemen seien schließlich nicht nur die ca. 12.000 Studierende, die in Berlin wohnen, sondern auch Potsdamer, die an mehreren Standorten studieren und in ihrer Freizeit nach Berlin fahren.

Daniel Sittler  [30. Mai 2012]

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