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» leben/kulturtermine für studierende/Montagskultur: Lesung mit Heike Geißler und Wolfram Lotz



Die Literaturzeitschrift Edit gibt seit Beginn dieses Jahres die kleine Reihe Volte heraus. Hier geht es nicht nur um Literatur. Edit schreibt sich seit Jahren die Förderung von New German Fiction auf die Fahnen.

Mit „Monologe“ von Wolfram Lotz, einer Sammlung fiktiver, ungehaltener Reden, und „Saisonarbeit“ von Heike Geißler, einem Essay zu ihrer Zeit bei Amazon, sind bei Spector Books die ersten beiden Bände der Reihe Volte erschienen.

Wolfram Lotz, 1981 in Hamburg geboren, ist Dramaturg und Lyriker. In seinem Buch sind Figuren wie ein somalischer Diplom-Pirat, der sich vor dem Hamburger Landgericht verteidigt, oder auch Thilo Sarrazin, der „den Anus als eigentliches Genital“ definieren will, versammelt. Die „Monologe“ verweigern sich der Realität. So heißt es in Lotz‘ „Rede zum Unmöglichen Theater“: „Die Würstchen der Wahrheit, die für uns gebraten werden, wollen wir nicht mehr essen!“

Heike Geißler, 1977 in Riesa geboren, ist Autorin, Übersetzerin und Mitherausgeberin der Heftreihe „Lücken kann man lesen“. Ihr Essay „Saisonarbeit“ ist ein Erfahrungsbericht über ihre Arbeit bei Amazon. Aus Mangel an Einkommen arbeitete sie die Woche vor Weihnachten im Warenlager. Das Resultat ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Verhältnissen. Gepaart mit Selbstironie ist so ein persönlicher und politischer Text entstanden, der sich mit der Arbeit bei Amazon beschäftigt und damit, dass „mit dieser Arbeit und vielen Sorten von Arbeit grundsätzlich etwas faul ist“.

Jan Glogau  [3. November 2014]

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